Business-Applikationen sind die größten Risiken für Unternehmensnetzwerke

Nicht Social Networking-, Video- oder Filesharing-Anwendungen, sondern Business-Applikationen wie Microsoft SQL-Server oder Microsoft Active Directory zählen zu den größten Sicherheitsrisiken für Unternehmensnetzwerke. Dies ist eines der Hauptergebnisse des zehnten "Application Usage and Threat Report" (AUT-Report) von Palo Alto Networks. Im Rahmen der Studie wurde der Applikations-Netzwerkverkehr von weltweit mehr als 3.000 Unternehmen im Zeitraum von Mai bis Dezember 2012 untersucht. [...]

Die 339 innerhalb der Studie identifizierten Social-Networking-, Video-und Filesharing-Anwendungen beanspruchen zwar 20 Prozent der kompletten Bandbreite, enthalten aber weniger als 1 Prozent der Bedrohungen. Exploits attackieren Unternehmensnetzwerke vielmehr weiterhin über weitverbreitete Business-Anwendungen. Von den insgesamt 1.395 untersuchten Anwendungen enthalten neun geschäftskritische Applikationen 82 Prozent aller Exploit Logs.

Malware ist vor allem in benutzerspezifischen und unbekannten Anwendungen versteckt, die einen Großteil des Datenverkehrs, der mit Malware-Kommunikation in Verbindung steht verursachen – 55 Prozent der identifizierten Malware Logs wurden hier gefunden. Dabei benötigen benutzerspezifische und unbekannte Applikationen nur zwei Prozent der gesamten Bandbreite.

SSL ZUR TARNUNG
Das Secure Sockets Layer-Protokoll (SSL) wird einerseits als Sicherheitsmechanismus und andererseits zur Tarnung von Angriffen eingesetzt. Insgesamt nutzten 356 Anwendungen SSL. Diese Applikationen beanspruchen fünf Prozent der Bandbreite und enthalten im Vergleich das sechsthöchste Volumen an Malware Logs. HTTP-Proxy-Anwendungen – die sowohl als Sicherheitskomponente eingesetzt werden, aber auch um Sicherheitsmechanismen zu umgehen – wiesen das siebthöchste Volumen an Malware Logs auf.

„Das Volumen der Exploits, die geschäftskritische Anwendungen attackieren, ist riesig  – ein Weckruf, die Sicherheitsprobleme in Rechenzentren anzugehen“, so Matt Keil, Senior Research Analyst bei Palo Alto Networks und Autor der Studie. „Diese Bedrohungen werden Unternehmen auch weiterhin zusetzen, bis sie ihre Business-Anwendungen isolieren und besser schützen, indem sie Threat Prevention tiefer im Netzwerk integrieren.“

Der Report von Palo Alto Networks stuft Anwendungen in drei Kategorien ein: persönliche Anwendungen, Business-Anwendungen sowie benutzerdefinierte oder unbekannte Anwendungen. Zu persönlichen Anwendungen zählen Applikationen für soziale Netzwerke (Facebook, Pinterest, Tumblr und Twitter), Filesharing (BitTorrent, Box, Dropbox, Putlocker, Skydrive und YouSendIt) und Video (YouTube, Netflix und Hulu Networks). Als Business-Anwendungen lkassifiziert das Unternehmen Applikationen wie Microsoft SQL Server, Microsoft Active Directory, SMB, Microsoft RPC und andere häufig verwendete Enterprise-Applikationen. Benutzerspezifische oder unbekannte Anwendungen werden als TCP-oder UDP-basierende Applikationen, die benutzerdefiniert (innerhalb des Unternehmensnetzwerks) laufen, definiert. Zudem müssen sie gewerblich erhältlich oder alternativ eine Bedrohung sein. (pi)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*