Capito macht komplexe Sprache verständlich

Viele Menschen verstehen komplexe Informationen nicht. Das bedeutet für diese nicht nur den Ausschluss aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, sondern auch einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden. Mit Hilfe von KI übersetzt das steirische Unternehmen capito Texte und Informationen in eine für alle verständliche Sprache. [...]

Paul Anton Mayer, CDO von capito (c) Stiefkind Fotografie
Paul Anton Mayer, CDO von capito (c) Stiefkind Fotografie

„Mehr als die Hälfte der Menschen hat Probleme, komplexe Informationen zu verstehen“, weiß Paul Anton Mayer, CDO von capito. Das zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. „Alle kennen es: Man ackert sich durch behördliche Bescheide, kämpft mit komplizierten Anleitungen oder Beipackzetteln, liest anspruchsvolle Artikel und versteht doch nur einen Bruchteil“, so Mayer. Auch für Behörden und Unternehmen ist das sehr herausfordernd: „Bürger und Kunden werden nicht erreicht, hohe Kosten für Beratung, viel Ärger und Unzufriedenheit entstehen.“ Das steirische Innovationsunternehmen Capito will hier Abhilfe schaffen und bietet eine Lösung dafür. 

Klartext dank Künstlicher Intelligenz

Geht es nach Capito, gehört Fachjargon der Vergangenheit an. Das steirische Innovationsunternehmen leistet mit seinen KI-Lösungen einen wesentlichen Beitrag für mehr Verständlichkeit und unterstützt Behörden, Medien und auch Privatunternehmen jeder Größe, ihre Botschaften für die jeweiligen Zielgruppen leicht verständlich zu gestalten. Dabei greift Capito auf mehr als 21 Jahre Erfahrung und umfassendes Datenmaterial zurück.

Leicht verständlich kommunizieren mit Capito. (c) Capito

Mittels Apps wie „capito digital“ werden Texte und Informationen vollkommen automatisiert vereinfacht. In Anlehnung an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GERS) können dabei drei Sprachniveaus ausgewählt werden: A1 (sehr leichte Sprache), A2 (leichte Sprache) und B1 (Umgangssprache). In einem ersten Schritt analysiert die Software die Verständlichkeit des Textes. Im Anschluss gibt der Sprachassistent konkrete Vereinfachungsempfehlungen, Fachbegriffe werden mittels eines Wörterbuchs erklärt. „Die Textqualität wird gesteigert und dabei alle Inhalte beibehalten“, so Mayer. Zudem überprüft die Software den Text im Hinblick auf gendergerechte Sprache.

Texte verstehen ist von immenser gesellschaftspolitischer Bedeutung

Das Geschäftsfeld von Capito hat allen voran einen sozialen Nutzen: „Eine klare und verständliche Sprache ist die Basis für soziale Gleichstellung“, ist Mayer überzeugt. „Wenn über die Hälfte der Bevölkerung Botschaften, Bescheide, Anleitungen und viele andere Informationen nicht versteht, haben wir ein demokratiepolitisches Problem. Komplizierte Sprache schafft Barrieren. Sie verhindert die Teilhabe vieler Menschen am gesellschaftlichen Leben und verursacht immense Kosten.“

Deshalb ist die Regierung tätig geworden: Öffentliche Institutionen sind seit September 2021 verpflichtet, verständliche Informationen anzubieten. Ab 2025 müssen nun auch Privatunternehmen verständlich und barrierefrei kommunizieren. Das regelt das Web-Zugänglichkeitsgesetz. Capito begleitet Unternehmen bei diesem Prozess und sorgt damit auch für Rechtssicherheit.

„Um Krisen zu lösen, müssen sie verstanden werden“

Vor allem in Anbetracht der Vielzahl an Krisen, die aktuell auszumachen sind, wird die Relevanz eines groß angelegten Verstehensprozesses deutlich: Klimawandel, Ukraine-Krieg, Corona-Pandemie, Inflation und andere wirtschaftlich und politisch relevante Entwicklungen müssen im Sinne der Inklusion verständlich gemacht werden. „Der Bedarf ist größer denn je und wird noch weiter steigen, da unsere Welt immer komplexer wird“, appelliert Mayer, der überzeugt ist: „Um Krisen zu lösen, müssen sie verstanden werden.“

Vom Social Business hin zur humanzentrierten KI 

Capito wurde im Jahr 2000 gegründet und hat seinen Sitz in Graz. Begonnen als analoger Übersetzer, hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren zum digitalen Vorreiter entwickelt und entsprechend expandiert. Mittlerweile verfügt Capito über ein Netzwerk von 15 Standorten im DACH-Raum und 120 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Die digitalen Lösungen zur Informationsvereinfachung werden laufend weiterentwickelt. Hierfür greift Capito auf fast 30 Forschungspartner und ein Netzwerk aus über 600 Menschen mit Lernschwierigkeiten zurück, die im Rahmen von Prüfgruppen-Evaluierungen dazu beitragen, die Tools laufend zu optimieren. „Künstliche Intelligenz ist das eine. Doch wir arbeiten vor allem für und mit Menschen, um einen Mehrwert für alle zu schaffen“, betont Mayer.


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