Abheben mit integriertem CAM

Zetterer Präzision steigert die Effizienz bei der NC-Bearbeitung und verringert die Bearbeitungszeiten durch den Umstieg auf HSMWorks von Autodesk. [...]

Mit lautem Dröhnen steigt das Modellflugzeug in die Luft, macht Loopings und Fassrollen, setzt dann zum Sturzflug an. Kurz vor dem Boden bremst es ab, der Verstellpropeller dreht sich, das Heck neigt sich nach unten und plötzlich „hovert“ das Flugzeug senkrecht in der Luft. Ein 08/15-Modellflugzeug reicht für solche Kunststücke längst nicht mehr aus, Standardteile werden optimiert oder durch Spezialanfertigungen ersetzt. Hier trifft Modellflug auf modernste Metallbearbeitungstechniken.

Auch Alexander Zetterer, Geschäftsführer des Werkzeug- und Formenbauunternehmens Zetterer Präzision GmbH, wurde schon mit der Entwicklung und Bearbeitung einer speziellen Luftkühlung mit Flügelgeometrie für einen Modellflugzeugmotor beauftragt. Hinter solchen vermeintlichen Spielereien stecken dabei nicht weniger Know-how und Technik als bei jedem anderen Kunden.

Die Zetterer Präzision GmbH wurde 1965 gegründet und hat sich auf die Herstellung, Entwicklung sowie Bearbeitung von Präzisionsteilen für verschiedene Anwendungsbereiche spezialisiert. Das Unternehmen, das aktuell 60 Mitarbeiter beschäftigt, versteht sich als Full-Service-Anbieter, wie Alexander Zetterer erklärt: „Unsere Kunden können bei uns die komplette Prozesskette kaufen – von der Entwicklung und Produktion von Bauteilen und Baugruppen bis hin zur Qualitätssicherung mit 3D-Messtechnik. Wir sind sozusagen die ‚verlängerte Werkbank‘ der Entwicklungsabteilungen aus fast allen industriellen Bereichen wie Maschinenbau, Motorsport, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt sowie Formen- und Werkzeugbau.“ Entwickelt und gefertigt wird in Losgrößen von einem Stück bis zur Kleinserie, vor allem der Muster- und Prototypenbau ist dabei eine der Kernkompetenzen. Zum Einsatz kommen alle gängigen Fertigungsverfahren wie CNC-Drehen, 5-Achs-Fräsen, HSC-Fräsen, Drahterosion, Senkerosion sowie verschiedene 3D-Messverfahren.

IN VIELEN CAD-SYSTEMEN ZUHAUSE

Die Ingenieure bei Zetterer arbeiten sehr eng mit den Entwicklungsabteilungen der Kunden zusammen. „Das A und O ist dabei die native Datenverarbeitung, so vermeiden wir erstens, dass Informationen in den Dateien verloren gehen. Zweitens verschwenden wir keine Zeit mit Importieren, Exportieren oder Konvertieren“, erklärt Alexander Zetterer. „Wir sind daher komplett im Multi-CAD-Bereich unterwegs, denn wir arbeiten mit allen gängigen Systemen wie ProEngineer, Catia V5, Siemens PLM, SolidWorks sowie Autodesk Inventor.“ Ist die Arbeit an der Bauteilkonstruktion abgeschlossen, wird das Modell in SolidWorks übertragen, wo es für die Fertigung und Bearbeitung an ein CAM-Tool weitergegeben wird. Dieses berechnet die Werkzeugwege und simuliert die Bearbeitung, bevor das Teil auf der Maschine gefräst wird. Die Arbeit mit CAM-Systemen ist bei Zetterer nichts Neues, schon seit 1994 kommen solche Lösungen zum Einsatz. An jeder Maschine befindet sich ein CAM-Arbeitsplatz, auch in der Werkstatt sind keine Zeichnungen auf Papier mehr im Einsatz.

Im vergangenen Jahr setzte sich das Unternehmen zum Ziel, die Abläufe im CAM-Bereich zu verbessern, um sie effizienter zu gestalten und die Tools einem größeren Mitarbeiterkreis zugänglich zu machen. Ein zentraler Schritt dafür war, nach einem Ersatz für das bisher verwendete CAM-System zu suchen. Insgesamt fünf verschiedene Alternativen wurden beim Werkzeug- und Formenbauer getestet. Kriterien waren dabei unter anderem der Funktionsumfang, eine einfache Bedienbarkeit sowie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Rennen machte HSMWorks aus dem Hause Autodesk.


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