Berndorf Band: Technologie-Sprung in ein neues BI-Zeitalter

Als das selbst-programmierte System an seine Leistungsgrenze stieß, entschied man sich bei Berndorf Band für einen "technologischen Quantensprung zu einer echten BI-Lösung". [...]

Wenn in Berndorf jemand von Produktion am laufenden Band spricht, dann ist das keine flapsige Bezeichnung für fleißige Mitarbeiter, sondern beschreibt akkurat eines der ältesten Unternehmen in dem niederösterreichischen Ort. Gegründet 1843 als Berndorfer Metallwarenfabrik, ist die Berndorf Band GmbH heute eines von vielen Industrieunternehmen in der Holding Berndorf AG und auf die Entwicklung und die Produktion von endlosen Metallbändern spezialisiert. Zum Kernbereich der Geschäftstätigkeit von Berndorf Band zählen die Produktion von Transport- und Prozessbändern aus Kohlenstoffstahl, Edelstahl oder Titan sowie sämtliche Service-Leistungen rund ums Band. Ein Netzwerk von Verkaufs- und Serviceorganisationen umspannt die gesamte Welt, so dass inzwischen 90 Prozent der gesamten Produktion exportiert wird. Um das wachsende Geschäft unter Kontrolle zu halten, arbeitete Berndorf Band mit einem Management-Informations-System auf SQL-Basis. Doch das selbst-programmierte System stieß nach und nach an seine Leistungsgrenze.

RETTUNGSAKTION ODER TECHNOLOGIE-SPRUNG?

„Wir standen vor der Entscheidung, das alte System mit einem neuen Server zu retten oder einen technologischen Quantensprung zu einer echten BI-Lösung zu wagen“, sagt Gerd Altmutter, Vice President Finance, Controlling & Administration bei Berndorf Band. Das Problem: Zu oft hatten Abteilungen zu ein und demselben Thema verschiedene Auswertungen mit unterschiedlichen Ergebnissen, so dass Diskussionen um die Richtigkeit der Daten, nicht aber um den Kern der Sache entflammten. Das bestehende Data Warehouse deckte zwar den Bereich Verkauf und rudimentär die Produktion ab, lieferte aber keine umfassende Auswertung. Mit Hilfe des Analysten- und Beratungshauses Business Application Research Center (BARC) analysierten Gerd Altmutter und sein Team den Ist-Zustand und erstellten gemeinsam ein Lasten- und Pflichtenheft. Unter den drei Anbietern, die in die letzte Auswahlrunde kamen, befand sich auch Infor. Der Business-Software-Anbieter ist international breit aufgestellt und hat starke Wurzeln im deutschsprachigen Raum. Referenzbesuche bei Bestandskunden bei Infor bestätigten den Eindruck: Kommunikation auf Augenhöhe, Verständnis für die industriespezifischen Prozesse und fundiertes Know-how rund um aktuelle Analyse- und Business-Intelligence-Technologien sprachen für den Anbieter.

„Für uns war darüber hinaus wichtig, wie schnell sich die Lösung implementieren lassen würde und wie es um Performance und Anwendungsgeschwindigkeit bestellt ist“, so Gerd Altmutter. Bei der Entscheidung hatten IT, Controlling und das Projektmanagement bei Berndorf Band zu gleichen Teilen Mitspracherecht – und entschieden einstimmig für Infor Business Intelligence.

EINSTIEG IN DEN UMSTIEG

Infor Business Intelligence ist Teil der integrierten Suite Infor Dynamic Enterprise Performance Management (d/EPM). Die Lösung legt sich über das komplexe Netz an Unternehmensapplikationen in einem Betrieb, um eine einzige Quelle der Wahrheit zu liefern. So sind Funktionen nicht auf Finanzdaten beschränkt, sondern können durch Informationen aus anderen Unternehmensbereichen und -systemen angereichert werden. Relevante Informationen stehen rollengerecht zur Verfügung, nach Bedarf per Report, Dashboard, Web-Zugriff oder über mobile Endgeräte. Um rasch produktiv mit dem System arbeiten zu können, entschied man sich für eine schrittweise Implementierung pro Bereich. Den Anfang machte der Vertrieb, der Finanzbereich folgte.

SCHNELLER ZUGRIFF SORGT FÜR AKZEPTANZ

Der Start im Vertrieb war bewusst gewählt: Das Team dort hatte zuvor auf ein Modul auf dem SQL-Server zugegriffen. Zeigten sie sich von Infor Business Intelligence überzeugt, so hätte das Signalwirkung für die anderen Geschäftsbereiche. Tatsächlich stieß die Lösung mit ihrer Übersichtlichkeit und benutzerfreundlichen Oberfläche auf große Akzeptanz. Infor Business Intelligence liefert Standardauswertungen schnell und einfach direkt aus dem System, so dass das Controlling nur noch Spezialauswertungen übernehmen muss. „Wir können mit Infor Business Intelligence Auswertungen jetzt nach strategischen Geschäftsfeldern, Kunden oder Regionen fahren und bis auf Belegebene in die Details schauen. Die Konsistenz der Daten in Kombination mit schnellem Zugriff liefert Einblicke, die uns die Unternehmenssteuerung vereinfachen“, sagt Gerhard Altmutter. Beispiel Umsatzvorschau: Abgebildet nach Fakturierungsdatum, wird einen Blick wird ersichtlich, wann Aufträge zu Umsätzen werden.

Mit der Einführung von Infor Business Intelligence in der Personalabteilung schaffte Berndorf Band einen weiteren Meilenstein: Zuvor hatten Mitarbeiter Kopfzahlen und FTEs manuell ausgerechnet und weitergegeben – Inkonsistenzen begleiteten den Prozess. In Infor Business Intelligence wurde nur ein Berechtigungskonzept aufgesetzt, um einzelnen Mitarbeiter oder zuständigen Teamleitern einen individuellen Datenzugriff auf Urlaub, Arbeitszeit, Gehalt, Überstunden oder Krankenstand zu ermöglichen. Das war ein komplexes, technisch und konzeptionell anspruchsvolles Projekt, bei dem Infor-Berater punktuell unterstützten: „Wir bauen jetzt so viel Kompetenz für Infor Business Intelligence auf, wie es unsere Kapazitäten erlauben“, sagt Projektleiterin Sylvia Pawlik. „So bleiben die Fixkosten des Systems für uns überschaubar und wir sind bei den laufenden Kosten flexibel.“

Aktuell hat sich Berndorf Band eine zweimonatige Ruhephase verordnet, um sich mit der Dokumentation und Fehlerbereinigungen zu beschäftigen. Doch dann soll es mit dem Roll-out rasch weitergehen: Für 2015 sind noch Beschaffungsmanagement und Materialwirtschaft sowie Total Quality Management und Innovationsmanagement geplant. Im nächsten Jahr soll Infor Business Intelligence dann auch bei den Auslandstöchtern eingeführt werden, ab 2017 soll die Produktion von der Analyselösung profitieren. (pi)


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