BiKE24 führt SaaS ERP von SAP ein

BIKE24 ist ein Online-Händler für Fahrradbestandteile. Da eine siloartige Prozesslandschaft die automatische Bewertung des Lagerbestandes behinderte, führte das Unternehmen SAP S/4HANA Cloud Public Edition ein und initiierte damit ein weitreichendes Transformationsprojekt. [...]

Der Online-Händler BIKE24 führt SAP S/4HANA Cloud Public Edition ein und initiiert damit ein weitreichendes Transformationsprojekt. (c) BIKE24
Der Online-Händler BIKE24 führt SAP S/4HANA Cloud Public Edition ein und initiiert damit ein weitreichendes Transformationsprojekt. (c) BIKE24

Unter Fahrradenthusiasten gilt: Wer sein Fahrrad liebt, der baut es selbst zusammen oder rüstet sein Bike zumindest mit Highend-Komponenten von der Felge bis zur Schaltgruppe und mit innovativen Gadgets vom Fahrradcomputer bis zur digitalen Dämpferpumpe auf. In den Worten von BIKE24 heißt das: „Build your ride“ – schaff dir dein eigenes Fahrerlebnis, mit dem Bike und der Ausstattung deiner Wahl.

Internationaler Online-Shop mit einmaliger Sortimentsbreite und -tiefe

BIKE24 weist mit 77.000 Produkten in unterschiedlichen Varianten und Größen mühelos die erforderliche Sortimentsbreite auf, um sein Versprechen einzulösen. „Wir führen von Fahrrädern über Fahrradteile und -bekleidung auch Produkte rund um den Fahrradsport wie Schwimmen oder Triathlon“, sagt André Melzer, Head of Digital Product & Technology bei BIKE24. „Wer seinen Wunschartikel bei BIKE24 nicht findet, wird ihn wahrscheinlich auch nirgendwo anders finden.“

Nahezu 230.000 SKUs (Stock Keeping Units, ein eindeutiger Code, um ein Produkt zu identifizieren) – damit muss der Online-Shop mit Sitz in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden eine Sortimentskomplexität stemmen, wie man sie sonst nur beispielsweise aus dem Baumarktsegment kennt. „Wir führen alles von der kleinen Schraube bis zum Fahrradgepäckträger, und das verbunden mit einer hohen Verfügbarkeit aller relevanten Marken, einer schnellen Lieferung und einem umfassenden Beratungsservice,“ ergänzt Andres Martin-Birner, CEO bei BIKE24.

Prozesswelt bei BIKE24 ist von Silos geprägt

Einem weiteren Ausbau seiner Position als Spitzenreiter im E-Commerce-Sektor waren jedoch Grenzen gesetzt. Die bestehende Software-Infrastruktur bei BIKE24 war veraltet, die Anwendungslandschaften nicht integriert. Der Betrieb der Geschäftsprozesse war von Silos geprägt: Es bestand eine jeweils eigene Prozesswelt für die Orderstrecke, für den Sales, für das Rechnungswesen und so weiter. Das führte zu fehlender Transparenz bei den betrieblichen Abläufen. Hinzu kam, dass einer der größten Bilanzposten – die Vorräte – nur halbautomatisch bewertet wurden.

Außerdem musste, „um den Compliance-Anforderungen gerecht zu werden, die der Online-Händler nach seinem Börsengang zu erfüllen hatte, die Bewertung der SKUs durch große Stichprobenumfänge und manuelle Arbeiten bewertet und geprüft werden“, erklärt Timm Armbrust, CFO bei Bike24.

SAP S/4HANA Cloud Public Edition erfüllt hohe Anforderungen an neues ERP

Mitte 2022 entschied sich BIKE24 deshalb ein neues ERP einzuführen. „Unsere Kriterien für das neue System waren: volle Cloud-Fähigkeit, konfigurierbare Standardprozesse sowie ein Ökosystem ohne Partner-Lock-in,“ führt der CFO aus. „Das hat uns unmittelbar zu SAP S/4HANA Cloud Public Edition geführt, weil wir einen Best-of-Breed-Ansatz verfolgen und die SAP-Lösung klar als führend im Cloud-ERP-Bereich betrachten.“

Bei der Implementierung setzt BIKE24 auf den breiten Funktionsumfang von SAP S/4HANA Cloud Public Edition in den Bereichen Finance, Sales, Distribution, Materialwirtschaft und Logistik sowie auf die SAP BTP (Business Technology Platform) als Integrationsplattform der Nicht-SAP-Anwendungen. Über die SAP BTP bindet der Online-Händler aktuell 88 Schnittstellen, und damit einen Großteil seiner Nicht-SAP-Anwendungen an die SAP-Welt an – vom Ordermanagement über die Lagerverwaltung bis zum Filialsystem und -kasse.

Orientierung an den Standardprozesse führt zu hoher Prozesshygiene

Der Abschluss des Projektes erfolgte mit dem Go-Live im September 2024. Dazu Andre Melzer: „In dieser Zeit gab es auch einige Herausforderungen zu bewältigen.“ Der CFO, Timm Armbrust, ergänzt: „SAP S/4 HANA Cloud war zu unserem Projektstart ein neues Produkt im SAP Portfolio, gemeinsam mit dem Team von SAP und dem Implementierungspartner UniOrg haben wir immer gute und nachhaltige Lösungen gefunden und den Go-Live mit einem erweiterten Hypercare-Team von SAP zur schnellen Problemlösung und Performance-Überwachung erfolgreich gemeistert.“

Insgesamt erwies sich die Modernisierung als komplex. „Wir haben nicht einfach ein System durch ein anderes ersetzt, sondern vielmehr eine Transformation hin zur erforderlichen Compliance und Effizienz vollzogen“, führt André Melzer aus. Ein Beispiel: Die Einkaufsorder im SAP-System verlangt bestimmte Datenfelder, die aber in den Nachbarsystemen nicht angelegt waren. Folglich mussten nicht nur Schnittstellen zwischen den Systemen entwickelt werden, sondern auch die Sales-Prozesse seitens der vorliegenden Drittsysteme bedurften einer Anpassung, um dem SAP-System die geforderten Daten liefern zu können. „Die Notwendigkeit, uns an den SAP-Standardprozessen zu orientieren, hat uns im Endeffekt zu einer umfassenden Prozesshygiene verholfen“, ergänzt Timm Armbrust. „Die Prozesse in Einkauf, Logistik oder auch Buchhaltung greifen nahtlos ineinander, frühere Silo-Systeme sind aufgebrochen.“

SAP Cloud-ERP ist die Basis für eine finanzielle Unternehmenssteuerung

Mit dem neuen SaaS ERP von SAP ist das Controlling-Team bei BIKE24 heute in der Lage, die Materialbewertung auf Knopfdruck zu erstellen unter vollständiger Einhaltung der Compliance-Vorgaben. 

Es habe auch Mut gekostet, die Veränderung zu erzeugen, die notwendig war, um die BIKE24-Prozesse in die Cloud zu verlagern, ergänzt André Melzer. Auf Seiten des Online-Händlers habe das Projektteam dabei durchweg auf die Unterstützung von SAP bauen können.

Nach dem Produktivstart des Systems gehe es darum den Wert des SAP Cloud-ERP weiter auszuschöpfen und die Automatisierung im Procurement voranzutreiben, um den Bestellprozess noch schneller und effizienter zu gestalten. „Wir betrachten die Automatisierungen im Procurement als einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil“, resümiert Andres Martin Birner, „und sehen uns optimal auf die zukünftigen Herausforderungen des Marktes vorbereitet.“


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