Das richtige Rezept für den Übergang zur Multi-Cloud

Dustin Brandt, Director of IT bei America's Test Kitchen (ATK), sah in einem Umzug der ATK-Zentrale die Chance, den Platzbedarf des Rechenzentrums zu reduzieren und auf ein Multi-Cloud-Modell umzusteigen. [...]

Bei der Arbeit an einem Verbraucherprojekt geht es letztlich darum, Daten optimal zu nutzen. (c) millaf - stock.adobe.com

Der Beginn des neuen Jahrzehnts bietet die Gelegenheit für IT-Teams, ihre Umgebungen neu zu bewerten und neue Datenmanagementstrategien zu entwickeln. IT-Führungskräfte müssen sich – egal ob auf technischen Konferenzen oder auf Twitter – mit digitaler Transformation und neuen Cloud-Strategien auseinandersetzen. Die Menge der verfügbaren Informationen und Wahlmöglichkeiten kann jedoch mehr lähmend als befreiend wirken. Viele IT-Teams starten daher ins Jahr 2020 ohne jegliche Energie oder Motivation für Veränderungen und die Modernisierung ihrer Infrastruktur.

Dustin Brandt, Director of IT bei America’s Test Kitchen (ATK), sah in einem Umzug der ATK-Zentrale die Chance, den Platzbedarf des Rechenzentrums zu reduzieren und die gesamte IT-Infrastruktur zu erneuern. Trotz der Herausforderungen, die mit der Neuplatzierung und Neuausrichtung der Infrastruktur, der Gewährleistung konsistenter Sicherheit und der Navigation in komplexen Netzwerkintegrationen verbunden sind, nutzte Brandt auch die Gelegenheit, auf ein Multi-Cloud-Modell umzusteigen.

Ähnlich wie bei einem Karrierewechsel oder einem Umzug in eine neue Stadt gibt es auch nie den perfekten Zeitpunkt, um einen Übergang zur Multi-Cloud einzuleiten. Egal, wie man es dreht und wendet, irgendwann muss man einfach den Sprung wagen. Den Wechsel zur Multi-Cloud gilt es dabei so nahtlos wie möglich zu gestalten.

„Als ATK in eine neue Zentrale und Produktionsstätte umzog, haben wir die Gelegenheit genutzt, um fast die gesamte Infrastruktur von Grund auf zu erneuern – Netzwerk, Virtualisierung, Storage, Backup und Disaster Recovery“, so Brandt. Manche mögen argumentieren, dass ein großes Projekt wie die Verlegung des Firmensitzes eigentlich schon aufwändig genug ist. Für Brandt ebnete die Veränderung der physischen Umgebung von ATK den Weg für eine Veränderung der virtuellen Umgebung. „Wir wussten, dass wir uns immer weniger auf unsere Vor-Ort-Infrastruktur verlassen wollten, und als dieser Umzug anstand, dachten wir: Warum das Unvermeidliche hinauszögern? Je länger man mit der Modernisierung wartet, desto aufwändiger wird es später“, rät Brandt.

Mit den Grundlagen starten: Backup und Recovery

Die Entscheidung, eine Änderung vorzunehmen, kann entmutigend genug sein, daher sollte man mit den Grundlagen beginnen. Brandt und sein Team haben sich schon früh auf Backups und Archivierung konzentriert, was ihnen bei der Planung ihrer Multi-Cloud-Präsenz zugutekam, was die grundlegenden Anforderungen betrifft.

„Unsere Entscheidungsfindung basiert tatsächlich auf den Kosten aus geschäftlicher Sicht. Das Hochfahren von Produktionsumgebungen – egal, wo sie sich befinden – ist kostenintensiv, und da wir unsere Präsenz in AWS ausbauen, müssen wir die Kosten für ausgehenden Datenverkehr immer genau im Auge behalten“, erklärt Brandt. „Darüber hinaus ist bei einem so schlanken Team die operative Effizienz oberste Priorität. Verbesserte Backups haben uns geholfen, diese geschäftlichen und personellen Anforderungen zu erfüllen“, so Brandt.

Die Vereinfachung der Backup- und Recovery-Lösung leitete die Modernisierung des Datenmanagement-Stacks ein und erleichterte die weiteren Schritte in Richtung Multi-Cloud. Brandt hat die Erfahrung gemacht, dass „das Projekt Multi-Cloud sehr zögerlich begonnen hat. Aufgrund der Cloud-Integrationen mit Rubrik und der einfachen Handhabung sind wird aber dann gleich durchgestartet zur Nutzung der Cloud für sekundäre Archivziele und DR-Instanzen“.

Der Aufwand des Übergangs von On-Prem zu Cloud und dann zu Multi-Cloud ist nicht zu vernachlässigen. Wenn ein Unternehmen schon seit Jahren auf Bandsicherung setzt, hat dieses Medium seine Aufgabe wahrscheinlich gut (oder zumindest gut genug) erfüllt, um das Thema Cloud immer wieder aufzuschieben. Für Brandt und viele IT-Führungskräfte war das Risiko, etwas Neues zu wagen, die Vorteile jedoch wert.

Eine der größten Herausforderungen für ATK war die Abkehr von traditionellen Printmedien und die Vorbereitung der Inhalte für mehrere digitale Kanäle. Die alte Umgebung war nicht flexibel genug, um das erforderliche Maß an Agilität zu unterstützen, was ATK dazu veranlasste, alternative Lösungen zu suchen.

„Wir nutzten Rubrik zunächst für die Cloud-Archivierung und die Sicherung von NAS-Volumes. Der richtliniengesteuerte benutzerfreundliche Ansatz half uns, den Zeitaufwand für das Backup-Management deutlich zu reduzieren“, so Brandt. Durch die Reduzierung des Zeitaufwands für das Backup-Management von fünf bis sechs Stunden pro Woche auf nur wenige Minuten haben Brandt und sein Team dem Unternehmen 32 Tage zusätzliche Produktivität zurückgegeben. Wenn eine so notwendige IT-Funktion wie das Backup-Management weniger zeitaufwändig wird, haben IT-Teams die Freiheit, einen Teil ihres Fokus von der Wartung auf Innovationen zu verlagern.

„Nachdem wir unsere Backup- und Recovery-Prozesse vereinfacht hatten, haben wir damit begonnen, sehr schnell nicht nur unsere NAS-Umgebung, sondern dann auch unsere Virtualisierung umzustellen. Wir nutzen Cloud-out, wir führen Vorkonvertierungen zu AMIs durch und können all dies in Testumgebungen hochfahren“, erläutert Brandt.
Für ATK ermöglichten die neuen Test- und Entwicklungsmöglichkeiten dem IT-Team, mit neuen Methoden der Inhaltsbereitstellung zu experimentieren. Die Erweiterung der Infrastruktur in die Cloud ermöglichte es, die Geschwindigkeit der Inhaltsbereitstellung zu verbessern.

Fazit

Letztlich sahen Brandt und sein Team den Übergang zu einer Multi-Cloud-Umgebung nicht nur als Checkbox, sondern als Chance. Eine von Brandts wichtigsten Empfehlungen an andere Entscheider, die einen ähnlichen Übergang erwägen, lautet: „Fangen Sie einfach an zu basteln“.

„Sprechen Sie mit Ihren Ingenieuren, um herauszufinden, was ihre Ambitionen sind und was ihr Leben einfacher machen könnte“, rät Brandt. „Wenn es möglich ist, etwas zu verbessern, dann tun Sie es, auch wenn es ein großer Schritt ist und Sie etwas ausprobieren müssen, was Sie zuvor noch nie getan haben.“

Zum Beispiel könnten die Techniker zu verstehen geben, dass es eine API-Integration gibt, die Zeit spart und die Arbeit vereinfacht, oder dass sie Schwierigkeiten haben, auf den kalten Speicher zuzugreifen, oder dass sie sich durch einen bestimmten Anbieter eingeschränkt fühlen. In solchen Fällen könnte eine Multi-Cloud-Infrastruktur eine höhere Betriebseffizienz und Produktivität für das Unternehmen als Ganzes bewirken.

Das neue Jahr oder eine andere Veränderung im Unternehmen kann der Anlass sein, sich zu fragen, ob es nicht an der Zeit ist, der Multi-Cloud eine ernsthafte Chance zu geben. Jetzt ist es vielleicht an der Zeit, zu erkunden, was möglich ist.


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