Erste vollständig digitale Patientenakte in Österreich umgesetzt

Bis zum Jahr 2017 hat es gedauert: Nun gibt es die ersten medizinischen Einrichtungen wo sämtliche Daten digital verarbeitet werden. [...]

Daten für die Forschung
„Zusätzlich erhalten wir aus der elektronischen Dokumentation Erkenntnisse, die anonymisiert als Grundlagen für pflegewissenschaftliche Studien und für die Entwicklung verwendet werden können“, sagt Dir. Lydia Viktoria Gromer BA, Leitung Zentrales Pflegemanage­ment der Barmherzigen Brüder Österreich. „Wichtig bei der digitalen Dokumentation ist die Schulung und Begleitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Einsatz in der Praxis.“
Für Pflegekräfte, Ärzte und Therapeuten bedeutet die digitale Akte eine Vereinfachung der Arbeitsprozesse. Spezielle Wägen mit 22-Zoll-Monitoren und Notebooks sind jetzt unverzichtbare Begleiter. „In unseren Einrichtungen sind die Produkte von Care Solutions unverzichtbare Instrumente beim Visitenmanagement, im Behandlungs- und Pflegesteuerungs- oder Verwaltungsbereich geworden“, so Michael Wiltschnigg. „Alle Daten können auf einen Blick erfasst werden. Das oft zitierte ‚digitale Krankenhaus der Zukunft‘ ist bei uns damit heute schon Realität.“ 
Die Dokumentation ist auf allen Arbeitsplätzen abrufbar, eindeutig nachvollziehbar und leserlich – das Suchen von Befunden oder radiologischen Bildern ist mittels Mausklick in Sekundenschnelle erledigt. Durch die digitale Patientenakte kann der gesamte Prozess des Versorgungsablaufs abgebildet werden. Komplexe Abklärungs- und Behandlungswege innerhalb eines Krankenhauses oder einer Einrichtung können so strukturiert und transparent dargestellt, Missverständnisse und Fehler in der Kommunikation verhindert werden.
Die digitale Dokumentation hat auch im Hintergrund zu zahlreichen Qualitätsverbesserungen beigetragen: Die Daten liegen in strukturierter Form vor. Das erleichtert zahlreiche Auswertungen, die automatisierte Arztbrieferstellung, die Einmeldung von Medikamenten in ELGA etc. Die Umschlüsselung der Medikation, das Arzneimittelbewilligungsservice und die Einbindung von ID-Pharma und Diagnosia für Allergiechecks zur Überprüfung von Wechselwirkungen oder für notwendige Dosisanpassungen laufen nun im Hintergrund ebenfalls automatisiert ab.
Weitere Potenziale durch Apps
lm Rahmen der österreichweiten Ausrollung der digitalen Akte bei den Barmherzigen Brüdern wurden weitere Projekte initiiert und großteils bereits umgesetzt. Neben mobiler Sprachaufzeichnung für das Diktieren von Befunden am Smartphone und bereits vereinzelter Spracherkennung sind dies Apps für die Wunddokumentation, Fieberkurve und Pflegedokumentation die auf jedem beliebigen Device zur Verfügung gestellt werden können, um den Behandlungsprozess noch effizienter zu unterstützen.


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