Ford implementiert europaweit Cloud-Applikationen von Infor

Eine Software für Lager- und Logistikmanagement soll die Prozesse in Cross-Docking-Standorten optimieren und die Zusammenarbeit mit Dienstleistern verbessern. [...]

Infor hat bekanntgegeben, dass der Automobilhersteller Ford die Warehouse-Management-Lösung Infor Supply Chain Execution (SCE) in sieben europäischen Ländern einführt. In den zehn Cross-Docking-Centern soll die Software auf Cloud-Basis die Umschlagprozesse automatisieren und damit einen effizienteren Einsatz von Personal ermöglichen. Da die Lösung nicht klassisch auf den eigenen Unternehmensservern implementiert wird, können auch externe Unternehmen unkompliziert im System arbeiten.
Ford betreibt seine europäischen Cross-Docking-Standorte in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Tschechien, Ungarn sowie dem Vereinigten Königreich. In diesen Lagern – etwa in Köln oder Saarlouis – kommen täglich hunderte LKW-Lieferungen an, die vom Standortdienstleister innerhalb von maximal anderthalb Tagen umgeschlagen werden, um die stete Produktionsversorgung sicherzustellen. Die Abläufe in den Cross-Docking-Centern müssen perfekt getaktet sein, da die umgeschlagenen Zuliefererteile just-in-time zu den Endmontagewerken von Ford transportiert werden. Dort angekommen, sollen die Teile nicht länger als einen halben Tag in ringförmig um die Produktionslinien angelegten Pufferlagern zwischenlagern, bevor sie just-in-sequence verbaut werden. 
Integration von Zulieferern
Die ODC-Prozesse werden zukünftig vollständig digitalisiert. Infor SCE erhält vorab Advanced Shipping Notes (Liefervoranzeigen), die geplante Warensendungen terminlich und mengenmäßig ankündigen. Der Spediteur bekommt elektronisch die Abladestelle nebst Zeitfenster zugewiesen. Bei der Vereinnahmung werden die Lieferscheine direkt gescannt und per Cross-Dock-Prozess dem zugewiesenen Versandplatz gemäß Versandplan angedient. Größere Transportmengen für unterschiedliche Endmontagewerke werden auf mehrere zugewiesene Staging Zonen zur Versandvorbereitung aufgeteilt. 
Beschädigte Paletten oder Ladungsträger werden ebenso im Infor Warehouse Management dem Rücksendungsprozess digitalisiert gemeldet. Beschädigung sind direkt beim Wareneingangsscan per Foto zu dokumentieren und mittels elektronischem Worflow an den Lieferanten zur Reklamationsverfolgung zu übermitteln, um eine direkte Nachlieferung auszulösen. 
Durchgängige Scan-Prozesse in den Cross-Docking-Centern ermöglichen einen zügigen und fehlerreduzierten Warenumschlag, weitestgehend ohne Zwischenlagerung. Von den Staging Zonen im Versand wird die scannergestützte Verladung an der dem Spediteur elektronisch zugewiesenen Verladerampe durchgeführt. Mit Versandmeldung avisiert Infor SCE die Sendung dem Endmontagewerk. 
Mehr Transparenz
Mit diesem optimierten Gesamtprozess steigert die Software auch die Transparenz in der Supply Chain. Der Automobilhersteller kann in Echtzeit jederzeit den Aufenthaltsort aller Teile nachvollziehen, um rechtzeitig bei Teileengpässen handlungsfähig zu bleiben. Zusätzlich lässt sich mit der Lagerverwaltungssoftware der Personaleinsatz auch auf Seiten der Dienstleister effizienter gestalten. Durch standardisierte Prozesse können Mitarbeiter auch neuer Dienstleister, schnell eingearbeitet werden. Da die Software in allen ODCs genutzt werden soll, lassen sich Prozesse und Kennzahlen auch mittels standortübergreifendem Monitoring transparent messen, benchmarken und in der Folge weiter optimieren.
„Die Automobilindustrie befindet sich in einer Umbruchphase. Jetzt gilt es, mit den aktuellen Modellen die Margensituation weiter zu optimieren, um sich für künftige Entwicklungen der Elektro-Mobilität zu rüsten“, sagt Michael Weidel, Director Supply Chain Management bei Infor. „Daher ist es unerlässlich, dass Autohersteller ihre Lieferanten und Logistikdienstleiter noch effizienter in logistische Netzwerke einbinden, um Kostendegressionseffekte der Supply Chain zu nutzen. Cloud-Applikationen ermöglichen diese Kollaboration. Ford wird damit bald in der Lage sein, die Prozesse in seinen Cross-Docking-Zentren europaweit effizienter, kostengünstiger und transparenter zu gestalten.“

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