Häusermann migriert von Baan IV auf Infor10 ERP Enterprise

Das österreichische Industrieunternehmen Häusermann stellt Leiterplatten her. Bereits seit 1998 hatte das Unternehmen die Infor-Lösung Baan IV im Einsatz. Nun war es Zeit, auf eine aktuelle Version zu wechseln. [...]

Gegenwärtig beschäftigt der Mittelständler rund 185 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von 25 Millionen Euro. Bei einer Kapazität von 70.000 Quadratmetern Leiterplatten pro Jahr fertigt Häusermann 20.000 kundenspezifische Aufträge. Das von Häusermann für die Produktion genutzte ERP-System war langsam in die Jahre gekommen.
Bereits seit 1998 hatte Häusermann die Infor-Lösung Baan IV im Einsatz. Eine solch lange Einsatzzeit ist keine Seltenheit: Aktuellen Studien zufolge liegt die durchschnittliche Lebensdauer eines ERP-Systems vom Start des operativen Einsatzes bis zum Ersatz durch ein Nachfolgersystem bei gut 15 Jahren. Allerdings kann eine ERP-Lösung über diesen langen Zeitraum mit den wechselnden Anforderungen eines Unternehmen kaum Schritt halten: Neue globale Rahmenbedingungen, schwankende Rohstoffpreise und der voranschreitende technologische Fortschritt stellen Elektronikhersteller vor große Herausforderungen. Besonders ein Klein- und Mittelserienfertiger wie Häusermann mit seiner hohen Produktkomplexität und -variabilität konkurriert dabei um Marktanteile mit der wachsenden Massenproduktion aus Asien. 
Für die hohe Anzahl an kundenspezifischen Fertigungsaufträgen benötigt Häusermann einerseits eine große Flexibilität des Systems, andererseits aber auch sehr effiziente Prozesse und eine ausgeprägte Schnittstellenvielfalt: „Wir müssen in der Lage sein, individuelle Kundenanforderungen innerhalb derselben Zeit liefern zu können wie Massen-Lagerwaren. Dies macht hoch integrierte und automatisierte Abläufe erforderlich“, so Horst Huber, CIO bei Häusermann. „Immer öfter konnten diese Abläufe mit Baan IV aber nicht mehr abgebildet werden. Zudem waren unsere Angebotskalkulation und das CRM-System auf einer externen Plattform abgebildet. Diese Anwendungen wollten wir ins ERP-System einbinden, um alle Prozesse mit einer Gesamtlösung abzudecken.“
Anfang 2010 machte sich Häusermann auf die Suche nach einem vollintegrierten ERP-System mit vielen Schnittstellen, das die Geschäftsprozesse auf einer breiten Basis abbilden sollte. Im Herbst 2010 startete eine Vorstudie, bei der drei Anbieter in die engere Auswahl gelangten.
„Im November 2010 fiel unsere Entscheidung ganz klar für eine Migration von Baan IV auf den Nachfolger Infor10 ERP Enterprise“, so Huber. „Infor10 ERP Enterprise ist optimal auf das Fertigungsmodell bei Häusermann ausgerichtet. Bei den anderen Herstellern wären die Eingriffe in bestehende Prozesse und die Anpassungen an das System zu groß gewesen. Zudem ist Infor10 ERP Enterprise eine klar strukturierte und benutzerfreundliche Lösung – der Schulungsaufwand war dadurch deutlich geringer. Durch die Arbeit mit Baan IV – und seit 2009 auch mit der Performance Management-Lösung Infor10 Corporate Performance Mgmt (PM10) – war die Anwendung unseren Mitarbeitern bereits bestens vertraut. Darüber hinaus wollten wir weiterhin mit dem Produktkonfigurator von Infor arbeiten, der sich in der bestehenden Baan IV-Lösung in unserer tägliche Arbeit bestens bewährt hatte.“
Als kundenbezogener Auftragsfertiger liefert und fertigt Häusermann auftragsbezogen Just-in-Time. Die hochkomplexen Leiterplatten werden im ERP-System durch rund 250 Merkmale klassifiziert, was den Produkt-Konfigurator zum zentralen Werkzeug bei Häusermann macht.
Die Migration auf Infor10 ERP Enterprise startete im März 2011 – im Januar 2012 konnte das System in den Echtbetrieb übergehen. Damit wurde die Einführung sogar schneller und mit weniger Budget als geplant durchgeführt, obwohl dieses bereits knapp bemessen war. „Die Zusammenarbeit mit Infor ist sehr gut und sehr eng. Auch die Implementierung erfolgte rasch und effizient, komplett störungsfrei und ohne Probleme“, bestätigt auch Huber. Die 185 Mitarbeiter bei Häusermann arbeiten im Drei-Schicht-Betrieb am Standort in Zitternberg – 90 von ihnen nutzen Infor10 ERP Enterprise für ihre tägliche Arbeit. 
Auch heute ist der Produktkonfigurator weiterhin das Kernelement in der Produktion bei Häusermann – mit vielen kleinen Verbesserungen im Vergleich zu Baan IV: Mit dem neuen Service-Modul, das ebenfalls implementiert wurde, kann Häusermann nun die komplette Störungs- und Wartungsverwaltung der Produktionsanlagen direkt im System abbilden. Das Ergebnis: Mehr Transparenz und schnellere Reaktionsmöglichkeiten verhindern kostenintensive Produktionsausfälle. Zudem ermöglichte Infor10 ERP Enterprise eine Konsolidierung der bestehenden Anwendungen: Häusermann hat die Vielzahl an anderen Lösungen aus dem Angebotswesen oder im Bereich CRM konsolidiert und kann nun mit Infor10 ERP Enterprise über ein einziges Programm auf alle Anwendungen zugreifen. Auch das erhöht die Transparenz, so dass die Mitarbeiter schneller auf Informationen zugreifen und damit die Produktion schneller abwickeln können. Darüber hinaus hatte das Just-in-Time-Konzept Häusermann in der Vergangenheit in den Bereichen Logistik und Produktionsplanung vor große Herausforderungen gestellt. Logistikmodelle, wie zum Beispiel Konsignation oder Fremdbearbeitung erforderten oft sehr viel „Handarbeit“. 
„Unser Ziel war ein vollintegriertes ERP-System, das aber auch Schnittstellenmöglichkeiten für die Anbindung externer Systeme aus der Produktion bietet und unsere Geschäftsprozesse als Kundenauftragsfertiger auf einer breiten Basis abbilden kann. Gerade in diesen Bereichen finden sich unsere Stärken. Mit Infor10 ERP Enterprise können wir diese Stärken nun weiter ausbauen und haben gleichzeitig eine tragfähige Basis für unser zukünftiges Wachstum“, fasst Huber zusammen. (pi)

Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*