KI-gestützte Lösung zur Fördermittelsuche

Die Wirtschaftskammern Österreichs (WKO) haben gemeinsam mit Microsoft Österreich und Ernst & Young (EY) eine innovative KI-gestützte Lösung zur Fördermittelsuche entwickelt. [...]

Die Mitarbeiter:innen der WKO interagieren mit dem Chatbot, indem sie zunächst verschiedene Basisinformationen eingeben. Eine visuelle Hilfestellung zeigt dabei deutlich an, welche Parameter im Prompt enthalten sein müssen. Dazu gehören beispielsweise die Branche des Unternehmens, das Bundesland und der spezifische Bereich, der gefördert werden soll. Basierend auf diesen Angaben beginnt der Chatbot sofort passende Fördermöglichkeiten zu ermitteln. (c) Microsoft

Die Wirtschaftskammern Österreichs (WKO) spielen eine entscheidende Rolle in der Wirtschaftsförderung und -beratung. Als erste Anlaufstelle für Unternehmer:innen, die Unterstützung, Beratung und Informationen suchen, hat die WKO das klare Ziel, das Leben österreichischer Unternehmen zu erleichtern und sie bei ihren geschäftlichen Herausforderungen zu unterstützen. In diesem Streben hat die WKO gemeinsam mit Microsoft Österreich und Ernst & Young (EY) beschlossen, die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) zu nutzen und eine innovative KI-gestützte Lösung für die Fördermittelsuche zu entwickeln.

Bestrebt danach interne Arbeitsabläufe zu optimieren, wurde ein Chatbot entwickelt, der die Effizienz bei der Bearbeitung von Anfragen von Unternehmer:innen steigern und die Überprüfung der Förderfähigkeit unterstützen soll. Die Mitarbeiter:innen der WKO interagieren mit dem Chatbot, indem sie zunächst verschiedene Basisinformationen eingeben. Eine visuelle Hilfestellung zeigt dabei deutlich an, welche Parameter im Prompt enthalten sein müssen. Dazu gehören beispielsweise die Branche des Unternehmens, das Bundesland und der spezifische Bereich, der gefördert werden soll. Basierend auf diesen Angaben beginnt der Chatbot sofort passende Fördermöglichkeiten zu ermitteln. Die Ergebnisse, die unter anderem Schlüsselinformationen wie die Höhe der Förderung und die wesentlichen Kriterien für deren Erhalt beinhalten, werden in klar verständlichen Kurztexten präsentiert. Auf diese Weise können Expert*innen schnell und präzise entscheiden, welche Fördermöglichkeiten für die Unternehmer:innen relevant sein könnten.

Die Vision von KI-gestützten Serviceleistungen

In Zusammenarbeit mit Microsoft und EY gelang es der WKO, ein KI-gestütztes System zu entwickeln, das speziell darauf ausgerichtet war, intern bei der Suche nach Fördermitteln zu unterstützen. Die Vision: eine zugängliche Plattform, auf der Mitarbeiter:innen mit Hilfe intelligenter Algorithmen Fördermöglichkeiten entdecken konnten, die auf die Fragen und Bedürfnisse der Unternehmer:innen zugeschnitten waren.

„Unsere ersten Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz haben uns gezeigt, dass ihre Fähigkeiten zwar beeindruckend sind, aber nicht alle unsere Herausforderungen lösen können. Es wurde schnell klar, dass eine reine KI-Lösung für unsere Bedürfnisse nicht ausreicht. Also haben wir uns intensiv damit beschäftigt, wie wir die Stärken der KI auf andere Weise nutzen können. Dabei stießen wir auf den Bereich der Fördermittelsuche, der sich als sinnvolle Anwendung herausstellte”, erklärt Günther Klaura, Abteilungsleiter im Bereich Servicemanagement und IKT bei der WKO.

Kollaborative Innovation im öffentlichen Sektor

Die Förderberater:innen der WKO brachten von Beginn an ihr tiefgreifendes Fachwissen und ihre individuellen Perspektiven in den Entwicklungsprozess ein. In enger Zusammenarbeit mit EY trugen sie dazu bei, die Datenbank zu erstellen und die Förderanforderungen präzise zu definieren, um sicherzustellen, dass der Chatbot mit den relevanten Informationen ausgestattet ist.

Microsoft, als führender Technologieanbieter, bot eine robuste Grundlage auf bewährten Technologie-Plattformen wie Azure und OpenAI. Diese Plattformen ermöglichen nicht nur eine technisch einwandfreie Umsetzung, sondern gewährleisten auch höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards, die für eine Organisation wie die WKO von zentraler Bedeutung sind.

EY, als Umsetzungspartner, spielte eine entscheidende Rolle bei der Realisierung des Systems. Das Team brachte nicht nur umfassendes technisches Knowhow ein, sondern war auch maßgeblich an der kontinuierlichen Verbesserung des Systems beteiligt. Durch den Einsatz fortschrittlicher Algorithmen und Machine-Learning-Techniken gelang es, die Effizienz und Genauigkeit der Fördermittelsuche stetig zu steigern. Zahlreiche Iterationen und Tests wurden durchgeführt, um verschiedene Fragevarianten und Kontexte zu berücksichtigen und die Genauigkeit der Antworten stetig zu verbessern. Mit einem detaillierten Reporting wurde der Fortschritt dokumentiert und die Qualität der Antworten kontinuierlich überwacht.

„Die WKO ist ein Vorreiter im Public Sector und zeigt, dass KI eine große Chance für die gesamte Wirtschaft darstellt”, betont Daniel Erbert, Hyperautomation & AI Lead Austria bei EY. „Wir sind stolz darauf, Teil dieses wegweisenden Projekts zu sein und freuen uns darauf, die WKO auf ihrem Weg in die digitale Zukunft weiter zu unterstützen.“

Tamara Tomanic, Partner Development Manager bei Microsoft Österreich, fügt hinzu: „Die WKO hat mit ihrer Innovationskraft gezeigt, dass KI-Lösungen einen Mehrwert im öffentlichen Sektor bieten können. Diese Partnerschaft gemeinsam mit Technologieeinsatz sind wegweisend für eine nachhaltige Entwicklung.“

Feinschliff und Implementierung: Auf dem Weg zur optimalen Unterstützung

Der Chatbot befindet sich im Frühjahr 2024 in einer umfassenden Testphase. Dabei werden verschiedene Szenarien simuliert und die Qualität der Antworten überprüft, um Präzision und Relevanz sicherzustellen. Grammatik, Semantik und Kontext dienen als wichtige Qualitätskriterien in diesem Prozess. Ein strukturiertes Feedbacksystem wurde implementiert, das den Nutzer:innen ermöglicht, ihre Erfahrungen und Bedenken mit dem System zu teilen. Dieses Feedback wird sorgfältig analysiert und verwendet, um kontinuierliche Verbesserungen vorzunehmen. Nach Abschluss dieser Testphase wird entschieden, wie und wann das System implementiert wird, um die Expert:innen der WKO bestmöglich zu unterstützen und einen Mehrwert in ihrer täglichen Arbeit zu bieten.


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