Mit Blaulicht zur BI-Rettung

Der deutsche DRK Rettungsdienst Bodensee-Oberschwaben hat von OLAP-basierender Technologie auf QlikView umgestellt. [...]

Jährlich 90.000 Notfalleinsätze sowie qualifizierte Krankentransporte werden von den rund 440 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des deutschen DRK Rettungsdienst Bodensee-Oberschwaben gGmbH (gemeinnützige GmbH) absolviert. Der Rettungsdienst betreibt 13 Rettungswachen sowie die Integrierten Leitstellen für die Bereiche Bodensee, Sigmaringen und Ravensburg sowie die dazugehörige Verwaltung. Außerdem betreibt die Non-Profit-Organisation ein überregional tätiges Rechenzentrum für acht DRK-Verbände.

Für die Erstellung von Standardberichten kam bislang eine OLAP-basierende Technologie mit DWH-Strukturen zum Einsatz. Ein Teilbereich des Reportings sollte auf Beschluss des DRK-Dachverbands künftig in allen Organisationseinheiten mit einer QlikView-basierenden Anwendung abgebildet werden. „Um nicht parallel zwei verschiedene BI-Lösungen einzusetzen, haben wir uns entschlossen, das gesamte Berichtswesen in QlikView umzusetzen“, so Michael Schneider, Geschäftsführer, Deutsches Rotes Kreuz Rettungsdienst Bodensee-Oberschwaben gGmbH „Eine Entscheidung, die sich für uns als absolut richtig erwiesen hat.“

KEINE CUBES
Die Business-Discovery-Lösung ist im Gegensatz zu OLAP-Lösungen nicht cube-, sondern speicherbasierend. QlikView arbeitet mit einem assoziativen Datenmodell, in dem alle Datenquellen vollständig indiziert in den Arbeitsspeicher geladen werden. Dadurch ist außer dem klassischen „Drill-Down“ eine Navigation in den Daten in alle Richtungen möglich – direkt auf der Benutzeroberfläche. Auch die Anbindung neuer Datenquellen ist unkomplizierter als bei OLAP-Lösungen. Überzeugt haben außerdem die einfache Bereitstellung der Daten für die Mitarbeiter und die Benutzerfreundlichkeit: „Es gibt keine technische Hürde mehr – wir stellen die Auswertungen einfach über ein entsprechendes Plug-in im Internet Explorer bereit, den wirklich jeder bedienen kann”, so der Geschäftsführer. QlikView verfügt zudem über eine farbcodierte Benutzeroberfläche, die eine intuitive Bedienung auch ohne IT-Fachkenntnisse gewährleistet. Pluspunkte gab es darüber hinaus für die mobile Nutzbarkeit per QlikView on mobile.

Unterstützt wurde der Rettungsdienst bei der Projektumsetzung von dem Beratungs-, Trainings- und Lösungsanbieter EVACO GmbH. Der QlikView Elite Solution Provider überzeugte mit BI-Expertise sowie Entwicklerkompetenz in Bezug auf QlikView-Erweiterungen. Binnen weniger Tage war QlikView implementiert und eine erste Applikation produktiv gesetzt. Für die Steuerung der Reportingprozesse wurde das QlikView Add-on NPrinting integriert.

Aktuell nutzen 29 Mitarbeiter QlikView für die Auswertung von Daten aus Oracle- und SQL-Datenbanken sowie .csv-Daten. Insgesamt 20 Anwendungen stehen zur Verfügung. Im Finanzcontrolling kommt die Business-Discovery-Lösung unter anderem für die Liquiditätsplanung zum Einsatz. Rund 13 Mio. Buchungssätze werden hierfür in QlikView ausgewertet. Über ein von EVACO entwickeltes DATEV-Cockpit werden finanzbuchhalterische Kennzahlen analysiert.

Im Bereich Krankentransport/Notfallrettung wird QlikView für die Einsatzplanung der Fahrzeuge und Mitarbeiter sowie das Near-Time-Monitoring der Einsätze genutzt.

Weitere Anwendungsbereiche sind:

  • Fahrzeugwartung, Tankkartenauswertungen
  • QM-Auditierung (Kundenfeedbackauswertungen)
  • IT (Analyse der Leistungsdaten der Citrix-Serverfarm)
  • Personalabteilung (Lohnlistenanalysen)
  • Zentrale Abbildung aller Gremienbeschlüsse
  • Nachverfolgung offener Punkte aus Dienstsitzungen
  • Fortbildung (Auswertung von Schulungsanmeldungen etc.)
  • Warenwirtschaftsanalysen

Alle Anwendungen beinhalten unterschiedliche Aggregierungsebenen, sodass die Mitarbeiter sie analog ihrer individuellen Bedürfnisse in unterschiedlicher Detailtiefe nutzen können. Neue Anwendungen respektive die Anpassung an bestehende Applikationen werden inhouse umgesetzt.

„Vor dem Einsatz von QlikView haben wir uns quasi im Iterationsverfahren an eine Lösung für unsere Analysewünsche angenähert, kleinere Auswertungswünsche blieben dabei auf der Strecke“, so Schneider „Mit QlikView und EVACO haben wir seit dem Projektstart im vergangenen Jahr bereits 20 Applikationen produktiv gesetzt – mehr als mit der vorherigen OLAP-Lösungen in sechs Jahren.“

Künftig sollen auch unstrukturierte Daten wie Systemlogs sowie standardisierte medizinische Abfrageprotokolle in QlikView abgebildet werden. (pi)


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*