Gegenwärtig blickt der ORF in zahlreichen Sonderformaten auf 60 Jahre Fernsehen in Österreich zurück. Besonders faszinierend ist hierbei zweifelsohne das zeithistorische Bildmaterial des Senders. Um dieses für Nachfolgegenerationen dauerhaft zu erhalten, realisiert der ORF gemeinsam mit dem IT-Dienstleiter Atos ein Projekt zur digitalen Migration seiner Archivbestände. [...]
Ob Staatsvertrag oder EU-Beitritt, von der Mondlandung bis zu Felix Baumgartners Sprung aus der Stratosphäre – die Liste der denkwürdigen Anlässe, über die der ORF in den vergangenen 60 Jahren berichtete, lässt sich endlos fortsetzen. Entsprechend umfangreich ist das Fernseharchiv: Mehr als eine Million Datenträger unterschiedlichster Filmformate zeugen von der langen Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbieters. Um das wertvolle Material dauerhaft zu bewahren, soll nun ein Großteil in Files umgewandelt und in eine elektronische Datenbank migriert werden. Denn die rund 600.000 sensiblen Bandkassetten beanspruchen nicht nur Platz, sondern sind auch anfällig für Umwelteinflüsse. Für den Umstieg vom „Regalarchiv“ zum hochmodernen serverbasierten Archiv hat sich der ORF nach einem Ausschreibungsvorgang für Atos als Dienstleister entschieden. „Die digitale Migration des Fernseh-Kassettenmaterials ist ein wichtiges Projekt innerhalb der Atos. Wir sind sehr stolz darauf, den Auftrag für dieses spannende Vorhaben, das in die Geschäftsbereiche Managed Services und System Integration fällt, erhalten zu haben“, verrät Johann Martin Schachner, Country Manager Atos Österreich.
FIR FÜR FORMATWANDEL
Nach einer fünfmonatigen Vorbereitungsphase soll das auf zehn Jahre angelegte Mammut-Projekt „Digital Migration“ (DiMi) im November 2015 gestartet werden.
Die besondere Herausforderung des Projektes besteht darin, dass auch „aktives Material“ portiert werden muss. So werden täglich rund 400 Kassetten für die laufende Fernsehproduktion von unterschiedlichen Redaktionen benötigt. Damit ein reibungsloser Ablauf des Tagesgeschäfts gewährleistet werden kann, arbeiten die Fachexperten aus dem Hause Atos eng mit den Archivaren des ORF zusammen.
Laut den Projektverantwortlichen im ORF entwickelt sich die Zusammenarbeit mit Atos seit der Auftragserteilung sehr positiv. Die Vorteile des digitalen Archivs für den ORF liegen klar auf der Hand: Redakteure können künftig unmittelbar und ohne großen Aufwand auf das für die tägliche Produktion benötigte Material zugreifen. Zudem wird vermieden, dass wertvolle Bild- und Tonaufnahmen verloren gehen oder an Qualität einbüßen. (pi)
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