Die eww ITandTEL, das Telekommunikationsgeschäftsfeld der eww ag (vormals E-Werk Wels), holt die Porsche Informatik GmbH in ihr Datacenter in Wels. Zwei unterschiedliche Trassen mit je 2x10 Gigabit-Leitungen verbinden seit Ende Oktober das Porsche-Rechenzentrum in Salzburg mit dem nunmehr erweiterten eww ITandTEL-Datacenter in Wels. [...]
Rund eine Million Euro hat der Kommunikations- und Informationstechnologiebetrieb in die Erweiterung investiert. Mit der Erhöhung der Kapazitäten hat eww ITandTEL die Weichen auf Wachstum gestellt. Die Zusammenarbeit zwischen Porsche und eww ITandTEL habe Signalwirkung. Dass die Applikationen und Datenbanken eines globalen Automobilhandelsnetzwerks für die Marken VW, Audi, Seat, Skoda und Porsche ausschließlich in Österreich gespeichert werden, unterstreiche die Leistungsfähigkeit des Standortes, betonen beide Seiten. „Porsche Informatik arbeitet tatsächlich nach dem TDI-Prinzip. Sind Entscheidungen getroffen, erfolgt die Umsetzung mit Turbo“, beschreibt eww ITandTEL-Leiter Bernhard Peham die hocheffiziente Zusammenarbeit.
Ähnlich zufrieden mit der Zusammenarbeit ist auch Anton Spitzer, Hauptabteilungsleiter Infrastruktur Services der Porsche Informatik GmbH: „eww ITandTEL ist nicht nur der Bestbieter, sondern hat sich als Partner mit Handschlagqualität erwiesen. Das Team rund um Bernhard Peham hat alle Leistungen in hervorragender Qualität erbracht und die ehrgeizigen Zeitpläne exakt eingehalten.“
Tatsächlich erfolgte das Go live für den Datentransfer zwischen Salzburg und Wels nur wenige Monate nach der Auftragsvergabe. Im Jänner 2014 ging eww ITandTEL aus dem äußerst sorgfältigen internationalen Auswahlverfahren als Gewinner hervor, am 26. Oktober ging das zweite Porsche-Rechenzentrum in Wels in den Echtbetrieb und sorgt seither für zusätzliche Ausfallsicherheit. Dazwischen erfolgten die nötigen baulichen Erweiterungsarbeiten, die Bestellung der Hardware, die Bereitstellung der beispielhaften Datenleitung sowie die Installation der Technik samt Klimaanlage. „Die Herausforderung, Bauarbeiten, Liefertermine, Installationsarbeiten und Implementierung just in time zu koordinieren, erinnert an ein 3D-Puzzle“, beschreibt Bernhard Peham die logistische Herausforderung.
„PROBEPANNE“ AUF DATENAUTOBAHN
Auf zwei verschiedenen Trassen verlaufen jene Glasfaserkabel, die jeweils einen Datentransfer von vier mal 10 Gigabit sicherstellen. „Dieser Anbindungsqualität hat bei den IT-Verantwortlichen von Porsche für leuchtende Augen gesorgt“, sagt Bernhard Peham. Eine dieser Trassen verläuft entlang der A1 und hat während der Implementierungsphase zu einer Panne geführt. Bei Sanierungsarbeiten an der Autobahnbrücke wurde das Glasfaserkabel beschädigt und somit die Datenleitung unterbrochen. „Dieser Stresstest war völlig unerwartet, musste unmittelbar bewältigt werden und hat schon vor dem offiziellen Start gezeigt, dass die Ausfallsicherheit gegeben ist“, erinnert sich Bernhard Peham.
Das Rechenzentrum von Porsche umfasst rund 80 Quadratmeter und rund 40 Schränke. „Damit steht nicht nur für Porsche, sondern auch noch für zukünftige Kunden genügend Rechenleistung zur Verfügung“, erklärt Peham. Zur Verfügung steht freilich schon jetzt das vorbildliche Sicherheitspaket für Server, Daten und Applikationen. Zwei Batteriesysteme und zwei Diesel-Notstromaggregate garantieren eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. Ein Sicherungsroboter automatisiert das Back-up-Management. Die vier mal 10 Gigabit Verbindung über Glasfaser sorgt für die redundante Standortvernetzung zwischen Salzburg und Wels. „Immer wenn unsere rund 900 Händler sowie Importeure und Banken in 20 Ländern von Südamerika bis in die Ukraine unsere Datenbanken oder unsere Cloud-Software nutzen, wird in Wels automatisch ein Backup erstellt.“ präzisiert Anton Spitzer. „Damit ist sichergestellt, dass sämtliche Datenbestände jederzeit parallel gespeichert sind.“ Außerdem liegen die Entwicklungs- und Qualitätssicherungssysteme in Wels. Eine Klimaanlage und ein intelligentes Ansaugrauchmeldesystem zur Brandfrühesterkennung ergänzen das Sicherheitspaket.
GUTE AUSSICHTEN
Für das Geschäftsjahr 2015 rechnet eww ITandTEL Leiter Bernhard Peham mit einem zumindest 10-prozentigen Wachstum und einem Umsatz von rund 14 Millionen Euro. „Dieses Umsatzwachstum wird auch von einer Verstärkung unserer Mannschaft begleitet“, kündigt Peham für 2015 eine Personalaufstockung an. Wichtiger als jener Impuls, den der auf 10 Jahre abgeschlossene Vertrag mit Porsche auf die Geschäftsentwicklung hat, sei jedoch dessen Signalwirkung für den IT-Standort Österreich. „Dass sich eine international vernetzte Weltmarke für eine rein österreichische Sicherheitslösung entscheidet, bringt Rückenwind für den heimischen IT-Standort“, betont Peham. Die österreichische Infrastruktur sei – abgesehen von regionalen Defiziten – international durchaus konkurrenzfähig. „Außerdem hat es mehr als nur symbolischen Wert, Daten nicht auf ausländischen Servern zu speichern“, erklärt Peham. „Regionale Lösungen sind ein Gebot der Stunde.“ (pi)
Be the first to comment