Sonderfahrzeugbauer Waldspurger setzt auf ams.erp

Der schnell wachsende Mittelständler implementiert den ERP-Standard, um durchgängige Prozesse zu etablieren. Im Auswahlprozess hat sich die ams.erp Solution AG durchgesetzt. [...]

Das Schweizer Unternehmen Waldspurger AG ist führend im Bereich des Ausbaus und der Umrüstung von Fahrzeugen für den Personen- und Materialtransport. (c) Waldspurger AG
Das Schweizer Unternehmen Waldspurger AG ist führend im Bereich des Ausbaus und der Umrüstung von Fahrzeugen für den Personen- und Materialtransport. (c) Waldspurger AG

Die inhabergeführte Waldspurger AG ist ein Schweizer Unternehmen im Bereich des Ausbaus und der Umrüstung von Fahrzeugen für den Personen- und Materialtransport sowie für die Beförderung von Menschen mit Behinderung. Speziell seit 2017 durchlief der Mittelständler, der neben Firmen und Behörden auch Privatpersonen zu seinen Kunden zählt, eine respektable Entwicklung. Die Belegschaft vergrösserte sich auf mittlerweile 23 Mitarbeitende, die 700 bis 800 Fahrzeuge pro Jahr umbauen. Für Geschäftsführer Marc Waldspurger, der das Unternehmen in dritter Generation leitet, ist das Wachstum das Ergebnis gezielter Investitionen. 2015 erfolgte der Umzug in ein modernes Büro- und Montagegebäude, zudem wurde die Produktentwicklung vorangetrieben. Um sich auch organisatorisch zukunftssicher aufzustellen, entschieden sich die Verantwortlichen für die Implementierung des durchgängigen Multiprojektmanagement-Systems ams.erp, das auf die speziellen Anforderungen der Auftrags- und Variantenfertigung zugeschnitten ist. Die einheitliche Datenbasis soll dafür sorgen, alle Projektbeteiligten in Echtzeit mit sämtlichen relevanten Projektkennzahlen zu versorgen.

Infolge des kontinuierlichen Firmenwachstums wurde das Fehlen durchgängig verfügbarer Informationen an verschiedenen Punkten der Projektabwicklung zunehmend sichtbarer. Zwar befand sich der Organisationsgrad des Sonderfahrzeugbauers schon länger auf einem vergleichsweise hohen Niveau, weil Marc Waldspurger und sein Vater Rolf viel Arbeit in den Aufbau strukturierter Abläufe investiert hatten. Als jedoch der Verkauf aufgestockt wurde, zeigte sich, dass sich das erforderliche Wissen auf zu wenige Personen konzentrierte. „Wir hätten theoretisch noch eine Weile mit unseren Insellösungen auf Excel-, Word- und Access-Basis weiterarbeiten können. Um uns allerdings als Gesamtunternehmen zu verbessern, war klar, dass wir allen Beteiligten abteilungsübergreifend sämtliche relevanten Daten und Ressourcen zur Verfügung stellen mussten“, verdeutlicht der Geschäftsführer.

Vor diesem Hintergrund wurde der Evaluierungsprozess für ein integriertes ERP-System angestossen, der von einem unabhängigen Beratungshaus unterstützt werden sollte. Die Qualität der Beantwortung eines eigens konzipierten, mehreren Kandidaten zugesandten Fragenkatalogs gab den Ausschlag zugunsten der Busch-Consulting GmbH. Gemeinsam mit dem ERP-Spezialisten Roger Busch wurde danach basierend auf einer von Marc Waldspurger verfassten, umfangreichen Prozessbeschreibung ein Pflichtenheft erstellt, das zehn ERP-Anbieter erhielten. Die ca. 220 darin aufgelisteten Kriterien sollten möglichst alle im Software-Standard abgedeckt werden, um kostspielige Anpassungen zu vermeiden und stets von den Neuerungen des jeweils aktuellen Release-Stands profitieren zu können. Am besten erfüllte diese Aufgabe ams.erp, das sich in der Endausscheidung unter anderem aufgrund seiner Produktionsplanungsfähigkeiten gegen die verbliebenen beiden Mitbewerber – darunter ein cloud-basiertes System – durchsetzen konnte.

Geschwindigkeit bei der Vorgangsbearbeitung überzeugt

Marc Waldspurger hatte die Anforderungen eines Unternehmens der Losgrösse 1+ bei der Software-Suche laut eigenem Bekunden eigentlich gar nicht sonderlich im Fokus, sie hatten sich jedoch aus seinen Ablaufbeschreibungen und dem Anforderungskatalog ergeben. Ein Beispiel ist die Funktionalität der wachsenden Stückliste, die es ermöglicht, Stücklistenänderungen im laufenden Montageprozess unkompliziert und versionssicher vorzunehmen. „Die Individualität unserer Fahrzeuge liegt in der Kombination verschiedener Komponenten von verschiedenen Herstellern und einem zusätzlichen, geringeren Anteil an Eigenfertigung“, berichtet der Geschäftsführer. Aus dieser Konstellation und der Situation heraus, dass nicht jederzeit die aktuellsten Fahrzeugdaten im Detail vorliegen können, ergebe sich regelmässig Anpassungsbedarf während der Montagearbeiten, die software-seitig abgebildet werden müssten.

Neben den eigentlichen Funktionalitäten fiel Marc Waldspurger im Rahmen der verschiedenen Anbieterpräsentationen sofort die höhere Geschwindigkeit ins Auge, mit der Vorgänge in ams.erp bearbeitet werden können: „Bei anderen Systemen waren für bestimmte Vorgänge eine Reihe von Klicks notwendig, während sich bei ams.erp alle relevanten Informationen auf einer Oberfläche befinden. Daher bin ich davon überzeugt, dass wir mit unserer künftigen Lösung schneller arbeiten können.“

Der Geschäftsführer wird die ERP-Projektleitung aufgrund seiner Gesamtkenntnis des Unternehmens und seiner grösseren Entscheidungsreichweite gemeinsam mit Roger Busch übernehmen. Er betont, dass die Mitarbeitenden der Implementierung positiv entgegenblickten, weil sie wüssten, dass ihnen das durchgängige System die Arbeit insgesamt erleichtern werde. Aus finanziellen Überlegungen heraus hatte er kurzfristig erwogen, auf einige Komponenten zu verzichten. Diesen Gedanken verwarf er mit Blick auf den Nutzen grösstmöglicher Durchgängigkeit allerdings rasch wieder. Zum Einsatz kommen neben dem Standard-ERP-System u.a. Module für das Rechnungswesen (ams.finance), das Dokumentenmanagement (ams.dms), für Business Intelligence (ams.bi), die Personalzeiterfassung (ams.time) und die Chargenverwaltung, während ams.Compendium für die automatisierte Aggregierung zusammengehöriger Dokumenten sorgt. Die Nutzung von Insellösungen gehört damit der Vergangenheit an.

Als Vorteil wertet es Marc Waldspurger, auf der „grünen Wiese“ beginnen zu können, zugleich aber auf die Erfahrungen der disziplinierten Prozessarbeit der letzten Jahre zurückgreifen zu können. Aufgrund der zentralen Datenablage verspricht er sich von der neuen Software die Vermeidung von Mehr- und Doppelarbeiten sowie die deutliche Minimierung der Fehleranfälligkeit. „Wenn wir in der Auftragsbearbeitung nicht mehr wie bisher vier verschiedene Listen parallel pflegen müssen, spart dies zudem Zeit und letztlich auch Kosten“, sagt der Firmenverantwortliche. Für ihn ist das ERP-Projekt wegweisend für den weiteren Erfolg des Sonderfahrzeugbauers, besonders vor dem Hintergrund, dass die Software dank ihrer Skalierbarkeit das Unternehmenswachstum langfristig begleiten kann.


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