"Wir wollten eine unkomplizierte Applikation, die gleichwohl in der Lage ist, auch große Datenmengen ohne Performance-Einbußen zu verarbeiten", so Marc Stöver von der Vaillant Group IT. [...]
Kerngeschäft der 1874 gegründeten und noch heute im Familienbesitz befindlichen Vaillant Group ist die Heiztechnik. Mittlerweile reicht das Produktportfolio von effizienten Heizgeräten auf Basis herkömmlicher Energieträger bis hin zu Systemlösungen zur Nutzung regenerativer Energien. Produziert wird in elf Werken in Europa und China. Beliefert werden Kunden in über 100 Ländern in der ganzen Welt.
Bedingt durch die internationale Ausrichtung und das breite Produktportfolio müssen große Datenmengen aus SAP sicher und effizient verarbeitet werden. Zwischen 10 und 15 Terabyte umfasst das Gesamtvolumen – etwa vier Terabyte müssen permanent für Datenauswertungen vorgehalten werden. Die Herausforderung für das Business Intelligence Competency Center (BICC) der Vaillant Group IT bestand darin, ein geeignetes Reporting-Frontend zu finden. Als Data Warehouse sollte weiterhin SAP BW zum Einsatz kommen.
Die bisher eingesetzte Cube-basierende Lösung entsprach nicht den Anforderungen nach Flexibilität in der Applikationserstellung und Ergebnisdarstellung. „Wir wollten eine unkomplizierte Applikation, die gleichwohl in der Lage ist, auch große Datenmengen ohne Performance-Einbußen zu verarbeiten“, fasst Marc Stöver, Head of Group IT Consulting, Team Business Intelligence, Vaillant Group IT, zusammen. Außerdem sollte die Software von Mitarbeitern in allen Ländern ohne großen Schulungsaufwand selbständig eingesetzt werden können.
Eine rein SAP-basierende Lösung kam für die Vaillant Group nicht in Frage. Die Management-Reporting-Funktionalitäten entsprachen weder der geforderten Flexibilität noch der gewünschten unkomplizierten Nutzbarkeit.
SELF SERVICE
Mitarbeiter aus Fachabteilungen in verschiedenen Ländern brachten die Business-Discovery-Lösung QlikView ins Gespräch. Auch die IT-Seite war schnell von der Software überzeugt – insbesondere aufgrund der Möglichkeit, eine native Verbindung zu SAP BW herzustellen und selbst Big Data schnell verarbeiten zu können. „Wir sind jetzt in der Lage, Deckungsbeiträge nach Produkten, Gesellschaften und Marken inklusive Forecasts und Ist-/Budget Daten für das Management-Reporting auszuwerten – 100 Millionen Datensätze müssen hierzu analysiert werden.“
Ausschlaggebend war außerdem der Self-Service-Ansatz: Anwender können ihre Daten frei und flexibel untersuchen. Entsprechend gering ist der administrative Aufwand für die IT. Beeindruckt haben auch die vielfältigen Visualisierungsmöglichkeiten, wie Stöver bestätigt: „Mit QlikView haben wir ein einziges Instrument zur Verfügung, mit dem wir alle Darstellungsformen umsetzen können.“
Nach erfolgreichem Proof of Concept wurde zunächst der Führungsebene der Monatsabschluss per QlikView zur Verfügung gestellt. Parallel wurde ein Roll-Out-Konzept für alle anderen Fachabteilungen vorgestellt. Binnen drei Monaten wurde das komplette Executive Information System mit über 50 Einzelapplikationen auf QlikView umgestellt.
STANDARDISIERTES REPORTING
Aktuell wird QlikView von rund 1.000 Usern in den Abteilungen Sales & Marketing, Finance (P&L, Balance), R&D, IT, HR und Manufacturing in nahezu allen 25 Ländergesellschaften eingesetzt. Unterstützt werden diese von drei Vollzeit-Mitarbeitern des BICC. Die Zusammenarbeit zwischen Zentrale und lokalen Key Usern bei der Reportentwicklung ist klar definiert. Die Bereitstellung der Datenintegration für Standardreports erfolgt zentral über die IT, die Reporterstellung durch trainierte und zertifizierte Key User dezentral in den einzelnen Ländergesellschaften. Hierzu stehen eine Reihe von Guidelines und Templates bereit. Nach Prüfung der Einhaltung der festgelegten Normen werden die neuen Reports dann von der IT auf dem Server publiziert.
Um Synergieeffekte länderübergreifend zu nutzen, werden sämtliche Reportings auf Englisch erstellt und der Vaillant Group internen QlikView-Community über ein eigenes Wiki innerhalb des Unternehmensportals zur Verfügung gestellt. Regelmäßige Web-Sessions unter Leitung des BICC sorgen dafür, dass alle Nutzer immer auf dem aktuellsten Informationsstand sind.
Im Jahr 2012 löste die Vaillant Group die ursprüngliche Architektur aus SAP BW, Applikationsserver, Speicher-System (RAMSAN) und SAP NetWeaver BW Accelerator Monitor ab. Aktuell korrespondiert das BW-Kernsystem nur noch mit SAP HANA. Die neue Datenbank komprimiert durchschnittlich um den Faktor zehn. Dadurch konnte das Datenvolumen von 4 Terabyte auf 400GB reduziert werden. „Die Flexibilität von QlikView in der Applikationserstellung und -Darstellung sowie die hohe Benutzerfreundlichkeit, gepaart mit der Performance der neuen Datenbank, sind für uns die perfekte Kombination“, so Stöver abschließend „Mit der Kombination aus SAP HANA und QlikView haben wir unser Dream-Team für die Auswertung von Big Data gefunden.“
In Zukunft soll QlikView auch weiteren Ländergesellschaften zur Verfügung gestellt werden. Geplant ist der konzernweite Einsatz. Darüber hinaus sollen mobile Anwendungen via Mitarbeiterportal zentral bereitgestellt werden. (pi)
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