Wie Saubermacher mit virtuellen Teams Covid19-Krise meistert

Die Corona-Pandemie hat auch den Arbeitsalltag bei Saubermacher verändert. Dank einer digitalen Workplace-Strategie auf Basis von Citrix-Technologien konnte sich das Entsorgungsunternehmen aber schnell auf die neue Situation einstellen und seine Mitarbeiter auch im Home Office umfassend unterstützen. [...]

Die Saubermacher Dienstleistungs AG ist ein internationales Entsorgungs- und Recyclingunternehmen mit Sitz in Feldkirchen bei Graz. Das Familienunternehmen ist kompetenter Partner für 1.600 Kommunen und 40.000 Unternehmen und beschäftigt rund 3.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich, Deutschland, Frankreich, Tschechien, Slowenien, Ungarn und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Diese übernehmen jedes Jahr die nachhaltige Verwertung von über 3,5 Millionen Tonnen Abfall.

Alle Aktivitäten von Saubermacher sind auf die Vision „Zero Waste“ ausgerichtet. Das Unternehmen verfolgt den Anspruch, sämtliche Stoffe am Ende ihres Lebenszyklus so aufzubereiten, dass immer höhere Anteile des Ursprungsstoffs recycelt werden können. Ziel ist ein nahezu unendlicher Kreislauf, bei dem in Zukunft überhaupt kein Abfall mehr ungenutzt zurückbleibt. Mit immer neuen Ideen und Innovationen, eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie Kooperationen mit Hochschulen, Kunden und Industriepartnern treibt Saubermacher die Abfalllogistik und die Rückgewinnung und Wiederverwertung wichtiger Rohstoffe voran.  

Saubermacher lebt die Zero Waste-Philosophie auch in der eigenen Organisation konsequent vor. Dank hoher Verwertungsquoten spart das Unternehmen ca. 612.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein und arbeitet in vielen Bereichen nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv. Das Umweltinstitut GRESB zeichnete Saubermacher bereits zwei Mal als nachhaltigstes Entsorgungsunternehmen der Welt aus.

Herausforderungen: Vernetzte Organisation und dynamisches Geschäftswachstum

Um seinen internationalen Kunden alle Dienstleistungen aus einer Hand liefern zu können, hat Saubermacher ein dichtes Netzwerk an Standorten und Beteiligungen aufgebaut. Das Unternehmen ist an rund 80 Standorten in sieben Ländern präsent und bietet so flächendeckende Entsorgungs- und Recyclingservices in zuverlässiger Qualität. Die teilweise hochspezialisierten Geschäftseinheiten arbeiten dabei eng zusammen und realisieren – auch mit Hilfe digitaler Technologien – smarte und integrierte Lösungskonzepte. 

Die vernetzte Organisation und das schnell wachsende Business haben auch große Auswirkungen auf die IT von Saubermacher: „Wir müssen in der Lage sein, die vielen unterschiedlichen Geschäftseinheiten unseres Unternehmens sehr flexibel zu unterstützen“, sagt Alexander Wallner, Leiter Konzern IT Services bei Saubermacher. „Dazu gehört unter anderem, neue Anwendungen so schnell wie möglich bereitzustellen oder auch neue Firmenstandorte innerhalb eines Tages an die IT-Infrastruktur anzubinden. Wir setzen dabei schon seit langer Zeit auf Citrix-Technologie.“

Von zentraler Anwendungsbereitstellung zum digitalen Arbeitsplatz

Schritt für Schritt setzte das Unternehmen in den letzten Jahren eine digitale Workplace-Strategie für alle Standorte des Unternehmens um. Unterstützt wurde das Unternehmen dabei von ACP X-tech, dem Kompetenzzentrum für den digitalen Arbeitsplatz des IT-Lösungspartners ACP. „ACP X-tech hat uns in allen Phasen dieses Prozesses sehr professionell begleitet – von der Konzeption der Strategie bis zum flächendeckenden Rollout“, sagt Alexander Wallner. „Auch im laufenden Betrieb greifen wir auf den Third-Level-Support von ACP X-tech und die Unterstützung beim Lifecycle-Management zurück.“

Fast alle Geschäftsanwendungen und Benutzer-Desktops von Saubermacher werden heute zentral über eine Citrix Virtual Apps and Desktops-Infrastruktur in zwei redundant ausgelegten Rechenzentren bereitgestellt. Alle Anwender greifen dabei auf dasselbe Desktop-Image zurück – Änderungen an Betriebssystem und Applikationen müssen dank Citrix Provisioning Services nur einmal eingespielt werden und stehen anschließend sofort in der gesamten Umgebung zur Verfügung.

An den Arbeitsplätzen wurden PCs größtenteils durch Thin Clients ersetzt. Der Wartungsaufwand für die Endgeräte ist daher minimal. „Um neue Standorte in Betrieb zu nehmen, müssen wir meist gar nicht mehr vor Ort sein“, berichtet Wallner. „Wir verschicken einfach die benötigte Anzahl an Thin Clients – die Benutzer schließen diese selbst an und können sofort anfangen zu arbeiten.“ 

Auch die mobilen User wurden in das digitale Arbeitsplatzkonzept integriert. Saubermacher nutzt Citrix Endpoint Management, um über 700 Smartphones und Tablets zentral zu verwalten. Dazu gehören nicht nur Apple-basierte Endgeräte, sondern auch die Android-Tablets der Lkw-Fahrer. Die Samsung Knox-Geräte werden für das mobile Order Management genutzt und sorgen unter anderem für eine optimierte Routenplanung und bedarfsgerechte Entsorgungsintervalle.

Alle Remote-Zugriffe auf die interne IT-Infrastruktur werden durch zwei virtuelle Citrix Gateway Appliances im Rechenzentrum abgesichert. Diese verschlüsseln die gesamte Kommunikation und integrieren zusätzlich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, die in Zukunft auf Citrix One-Time Password basieren wird.

Mit Citrix Content Collaboration führte das Unternehmen zudem eine Lösung für die Ablage und gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten ein. Anwender können damit alle ihre Dateien sehr komfortabel zwischen verschiedenen Endgeräten synchronisieren und mit anderen Kontakten teilen. Die Lösung bietet zudem Funktionen wie Feedback und Freigaben und erleichtert Saubermacher so die Umstellung auf digitale Workflows.

Schneller auf neue Anforderungen reagieren – auch in Ausnahmesituationen

Saubermacher konnte mit den einzelnen Komponenten von Citrix Workspace alle Ziele der digitalen Arbeitsplatzstrategie erfüllen. Den Anwendern steht heute eine moderne Arbeitsumgebung zur Verfügung, die auf jedem Endgerät sicher und performant nutzbar ist. Anpassungen an neue Markt- und Kundenanforderungen sind bei Bedarf sehr schnell möglich. Zudem hat die Citrix-Lösung dazu beigetragen, den Administrationsaufwand und die laufenden Kosten für die IT-Arbeitsplätze zu reduzieren.

Die größte Bewährungsprobe musste die Lösung aber nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie bestehen. Um das Infektionsrisiko zu verringern und die gesetzlich vorgeschriebenen Kontaktbeschränkungen einzuhalten, verlegte ein großer Teil der Belegschaft seinen Arbeitsplatz ins Home Office.

„Mit der Citrix-Lösung waren wir in dieser Situation in der Lage, sehr schnell zu handeln“, sagt Alexander Wallner. „Innerhalb eines Wochenendes haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass alle Büro-Mitarbeiter auch von zu Hause aus auf ihre Anwendungen und Daten zugreifen können.“

Neue Endgeräte mussten dafür nicht beschafft werden. Die meisten Anwender installierten die Citrix Workspace App auf einem privaten Rechner und erhielten damit sofort sicheren Zugang zu ihrem digitalen Arbeitsplatz. Den übrigen Mitarbeitern wurden firmeneigene Notebooks zur Verfügung gestellt. Die Citrix-Infrastruktur im Rechenzentrum war der neuen Situation ebenfalls gewachsen: „Unsere Server und Gateways verfügten über genügend Kapazitäten, um eine größere Anzahl von Remote-Anwendern zu bedienen“, so Wallner.

User Experience als Schlüsselfaktor

„In dieser Ausnahmesituation war es besonders wichtig, den Fokus auf die Anforderungen der User zu legen“, unterstreicht der IT-Verantwortliche. „In den Conference Calls unseres Corona-Krisenmanagement-Teams haben wir jeden Tag darüber gesprochen, wie wir unsere Beschäftigten optimal unterstützen können.“

Unter anderem setzte Saubermacher kurzfristig auf Microsoft Teams, um die virtuelle Zusammenarbeit durch Online-Meetings und Video-Chats zu erleichtern. Die Internet-Anbindung wurde ausgebaut, damit jederzeit genügend Bandbreite für alle Dienste zur Verfügung steht. 

Als zusätzlichen Dienst für die Anwender im Home Office führte Saubermacher während der Corona-Krise die E-Signatur-Lösung Citrix RightSignature ein. Damit haben alle Mitarbeiter jetzt die Möglichkeit, Verträge digital zu unterzeichnen und Unterschriften von Kunden oder Dienstleistern via E-Mail einzuholen. Die Umstellung auf digitale Prozesse konnte so weiter beschleunigt werden.

„Wir haben viele positive Rückmeldungen von unseren Anwendern erhalten, da der Wechsel ins Home Office dank Citrix wirklich reibungslos funktioniert hat“, resümiert Alexander Wallner. „Bei einer internen Umfrage lag die Benutzerzufriedenheit bei über 90 Prozent.“

Zurück zu einer neuen Normalität

Mittlerweile kehren zahlreiche Anwender wieder zum Arbeiten ins Büro zurück – aber das Work-from-Home-Konzept bleibt ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie von Saubermacher. Das Unternehmen will seine Arbeitswelt künftig noch stärker auf die Anforderungen virtueller Teams ausrichten. „Wir haben gerade in dieser Krise gesehen, wie wichtig Vernetzung und eine reibungslose digitale Zusammenarbeit sind“, sagt Alexander Wallner. „Daher wollen wir den eingeschlagenen Weg mit Citrix und ACP Xtech konsequent fortsetzen. Derzeit denken wir darüber nach, Citrix Workspace künftig in der Cloud zu betreiben und auch die Integration mit Diensten wie Microsoft Teams weiter auszubauen.“

Wolfgang Mayer, Country Manager von Citrix Austria: „Besonders stolz macht uns die Tatsache, dass uns die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Saubermacher ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt haben. Die Zufriedenheit mit Anwendungen, Tools und Programmen war und ist weiterhin sehr hoch. Wir sind dabei umfassend auf die Anforderungen der Belegschaft eingegangen – bis hin zu einer E-Signatur-Lösung zur raschen und unkomplizierten digitalen Unterzeichnung von Verträgen, wurden viele Wünsche umgesetzt. Dieses Zusammenspiel ist äußerst wichtig, um für die Mitarbeiter das bestmögliche Arbeitserlebnis zu schaffen. Denn eine hohe Employee Experience sorgt nicht nur für motivierte Mitarbeiter, sondern in weiterer Konsequenz ebenso für eine höhere Produktivität.“


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