CBL rettet Daten aus dem Bermuda-Dreieck

Ein dieses Jahr gestarteter Versuch, in einem speziellen Ruderboot den Atlantik von Dakar nach Miami zu überqueren, scheiterte im Bermudadreieck. [...]

Über eine Woche nach der glücklichen Rettung der vier kanadischen und US-Sportler konnte das Boot geborgen werden. Mit an Bord: zwei Festplatten und ein Dutzend Flashspeicherkarten, nach neun Tagen im Meerwasser bereits stark korrodiert und salzverkrustet. Die von der Canadian Wildlife Federation gesponserte Fahrt hatte neben dem sportlichen Aspekt auch einen Forschungsauftrag. Das Boot war mit Messgeräten ausgestattet, um Meeresbiologie, Luft- und Wasserchemie zu dokumentieren. Alle Ergebnisse, wie auch das gesamte Filmmaterial waren verloren, doch CBL konnte praktisch alle Daten in aufwändigen Prozessen wieder herstellen.

Schon von außen machten die rostigen, salzverkrusteten Datenträger bei ihrer Ankunft im CBL-Labor einen verheerenden Eindruck, doch im Reinraum geöffnet, zeigte sich ein noch schlimmeres Bild. Neben den vielfach korrosionsgeschädigten Leiterplatten waren vor allem die Ablagerungen auf den Magnetscheiben das Problem. Bekanntlich kann bereits ein Staubkorn auf der Datenträgeroberfläche eine Festplatte zerstören.

Für die Reinigung dieser verletzlichen Oberflächen hat CBL im Laufe ihrer zwanzigjährigen Geschichte eine Reihe von Spezialverfahren entwickelt. Die Festplatten und die Flashcards wurden nach und nach soweit wiederhergestellt, dass unter Laborbedingungen Rohdaten ausgelesen und diese mit Spezialsoftware zu nutzbaren Dateien rekonstruiert werden konnten. Die Datenretter konnten den vier Ruderern schließlich ihre Daten auf neuen Datenträgern zurückgeben.

„In dieser Jahreszeit werden in der Presse gerne Top-Ten spektakulärer Datenrettungsfälle veröffentlicht – dieser Fall unserer kanadischen Kollegen dürfte ein Anwärter für einen Spitzenplatz sein“, sagt Gerlinde Wolf, unter anderem zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit von CBL Datenrettung. „Ein solcher Fall ist geeignet, auf die beeindruckenden technischen Möglichkeiten professioneller Datenrettung hinzuweisen, ein typisches Beispiel für die Auslöser eines Datenverlusts ist er natürlich nicht. Eine umgefallene externen Festplatte oder ein wütend zugeschlagenes Notebook können genauso verheerende Auswirkungen auf Daten haben wie Seenot. Allerdings – und darauf kann man gar nicht oft genug hinweisen – anders als die vier Abenteurer hat jeder Anwender an Land die Möglichkeit, sich mit einer räumlich getrennt aufbewahrten Sicherungskopie seiner Daten vor Verlust zu schützen.“ Ein guter Tipp von Frau Wolf. (pi/rnf)


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