Vernetzte Autos, Start-Ups und ein Computer-Handy für die deutsche Kanzlerin: Die CeBIT sucht Anschluss an den schnellen Puls der IT-Branche. [...]
Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel bekam bei ihrem traditionellen Messerundgang ein Hochsicherheits-Smartphone präsentiert, mit dem sie endlich das Internet unterwegs nutzen könnte wie alle anderen Bürger auch. Merkel läutete den Messebetrieb am Dienstag mit dem traditionellen Rundgang gemeinsam mit dem polnischen Premier Donald Tusk ein. Polen ist dieses Jahr Partnerland der Messe, auf der bis kommenden Samstag fast 4.100 Aussteller aus 70 Ländern ihre Technik und Ideen präsentieren. Top-Thema unter dem Motto „Shareconomy“ – einem Kunstwort aus den englischen Begriffen für Teilen („Share“) und Wirtschaft („Economy“) – ist der Austausch von Produkten und Ressourcen mit Hilfe des Internets. Die Devise ist teilen statt besitzen.
Die Kanzlerin soll voraussichtlich zum Sommer erstmals ein hochsicheres Smartphone bekommen. Zur Auswahl stehen das Gerät von Blackberry und dem Düsseldorfer Sicherheits-Spezialisten Secusmart, das sie in Hannover in der Hand hielt, sowie eine Lösung der Telekom-Tochter T-Systems auf Basis von Samsungs Galaxy. Merkel schien am Dienstag interessiert, ließ sich Funktionen wie E-Mail vorführen und probierte auch selbst aus, wie man zwischen dem privaten und dem besonders geschützten geschäftlichen Bereich wechseln kann.
BMW will zusammen mit der Telekom-Tochter T-Systems das schnelle Internet in seine Fahrzeuge bringen. Von Sommer an soll ein großer Teil der BMW-Fahrzeuge beim Autovermieter Sixt einen Hotspot mit dem superschnellen Datenfunk LTE bekommen. Daran können bis zu acht Geräte über WLAN angeschlossen werden und online gehen. Allerdings deckt LTE Deutschland bisher bei weitem nicht flächendeckend ab. Auf der Autobahn ist oft schon eine UMTS-Datenverbindung ein Problem.
Die Zahl der Cebit-Aussteller ging zwar um 161 auf 4.079 teilnehmende Unternehmen zurück, im Vergleich zu Einbrüchen vor einigen Jahren blieb sie damit aber relativ stabil. Im vergangenen Jahr kamen 319.000 Besucher. Neben kleinen Start-up-Unternehmen sind auch viele Branchengrößen, Bundesbehörden sowie Firmen aus dem Sicherheitsbereich vertreten. Pech hatte Bundeskanzlerin Merkel bei einer dieser Firmen, die für sensible Bereiche wie etwa auf Flughäfen Zugangsschneisen per Handabdruck anbietet. Sie hatte beim Test kein glückliches Händchen: Ihr wurde der Zutritt verwehrt.
Be the first to comment