CeBIT startet in Hannover

Die weltgrößte IT-Messe - für das Publikum von Dienstag bis Samstag geöffnet - geht mit dem Fokus auf neue Geschäftsmodelle im Internet an den Start. Am Montag stehen die offizielle Eröffnung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und erste Pressetermine unter anderem von Telekom-Unternehmen und Microsoft auf dem Programm. [...]

Merkel forderte vor CeBIT-Beginn einheitliche Gründungsbedingungen für Start-up-Unternehmen in Europa. „Es wäre eine Überlegung wert, dass wir auch mit der Europäischen Kommission einmal darüber sprechen, ob wir nicht für alle 27 europäischen Länder so eine Art „One-Stop-Shop“ machen“, sagte Merkel in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. „Das heißt, man weiß, egal wo man in Europa hinkommt, wie man ein kleines Internet-Unternehmen, ein Start-up, gründen kann und hat die gleichen Gründungsbedingungen.“
Die CeBIT steht in diesem Jahr unter dem Motto „Shareconomy“ im Zeichen des Teilens im Internet. Die Veranstalter greifen damit ein Trendthema auf: Das Teilen von Wissen, Ressourcen, Gegenständen und Erfahrungen mit Hilfe des Internets. Es kann dabei um Wohnungen, Autos oder Rasenmäher gehen – aber auch im kooperative Arbeitsmodelle, bei denen das Netz die Entfernung überbrücken kann. Partnerland der CeBIT ist in diesem Jahr Polen. Premier Donald Tusk eröffnet die Hightech-Messe am Montagabend zusammen mit Merkel. Außerdem will der Chef des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, Thomas Enders, den rund 2.500 Gästen den ersten europäischen Mars-Rover „Bridget“ präsentieren.
Microsoft will in Hannover sein Tablet Surface Pro erstmals in Deutschland zeigen. Das Gerät mit voller PC-Ausstattung und Intel-Prozessor war seit Februar bisher nur in den USA und Kanada verfügbar. Einen konkreten Starttermin nennt das Unternehmen allerdings noch nicht. Einen der Schwerpunkte wird Microsoft in Hannover auch auf Geschäftsprozesse in der Cloud legen.
  • SHARING: Die CeBIT hat dieses Jahr das Kunstwort „Shareconomy“ zu ihrem zentralen Thema erklärt. Es geht um die gemeinsame Nutzung von Gegenständen oder Software und daraus entstehende Geschäftsmodelle. Diesem Phänomen des Teilens wird eine große Zukunft vorhergesagt. Bekannteste Beispiele sind derzeit Online-Dienste zum privaten Vermieten von Wohnungen wie AirBnB oder 9Flats, sowie Carsharing-Angebote zur gemeinsamen Nutzung von Autos.
  • M2M: Bis zum Jahr 2020 dürften etwa 50 Milliarden Maschinen und Gegenstände miteinander verbunden sein. Diese Kommunikation von Gerät zu Gerät (M2M, Machine-to-machine-communication) wird die Erfassung und den Austausch von Daten massiv erhöhen. Ein Beispiel für Verbraucher sind Autos, die miteinander kommunizieren und die Fahrer zum Beispiel vor Glatteis oder Staus warnen können. Die Industrie kann auf neue Möglichkeiten zur Steuerung und Überwachung von Maschinen und anderer Technik hoffen.
  • BIG DATA: Mit der Digitalisierung von immer mehr Prozessen und der Vernetzung von immer mehr Technik bekommen wir auch immer mehr Daten. Unternehmen bekommen dadurch schneller ausführliche Informationen über ihren Geschäftsverlauf oder technische Abläufe. Aber auch Verbraucher können von der neuen Datenflut profitieren: Zum Beispiel, wenn Auto-Versicherungstarife anhand der Fahrweise tagesaktuell berechnet werden. Die Kunst dabei ist, die Informationen richtig auszuwerten. Zugleich wecken die neuen Datenberge Sorgen bei Datenschützern.
  • SICHERHEIT: Allein die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie akut die Bedrohungen aus dem Netz geworden sind. Reihenweise wurden Online-Dienste wie Facebook, Twitter oder Evernote, aber auch Industrieriesen wie Apple und Microsoft zum Ziel von Hacker-Angriffen. Auf der CeBIT – wo viele Unternehmen sich über Neuheiten für ihre Computersysteme informieren – ist Sicherheit eines der zentralen Themen. In Hannover geht vor um den besseren Schutz von Netzwerken und Geräten.

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