„Censio“: App nimmt Fahrverhalten unter die Lupe

Die vom Startup Censio entwickelte App analysiert das Fahrverhalten des Users und trägt somit zur Verkehrssicherheit bei. Zum Einsatz kommen Beschleunigungsmesser, Gyroskop sowie das GPS des Smartphones. Zusätzlich herangezogen werden verschiedene externe Daten wie Geschwindigkeitsbeschränkung, Wetterverhältnisse und Straßeninformationen. [...]

„Smartphones bieten viele sehr nützliche Möglichkeiten zur Analyse des Mobilitätsverhaltens. Es gibt aber noch großen Bedarf, um zu verstehen, wie und warum Menschen mobil sind – also mit welchen Verkehrsmitteln und vor allem in welchen Kombinationen“, erklärt Markus Gansterer, Experte beim VCÖ, gegenüber dem Nachrichtenportal pressetext.

Damit entsprechende Anwendungen in großer Zahl genutzt werden, braucht es laut Gansterer Anreize. „Bei Navigations-Apps, die Echtzeitdaten zur aktuellen Verkehrslage verarbeiten, ist es der direkte Nutzen, über Staus Bescheid zu wissen. Eine anderer Anreiz kann in einer Spiel-Komponente oder der Teilnahme an einem Wettbewerb liegen“, schildert der Experte. Immer öfter sollen Apps dazu dienen, sich selbst zu optimieren. „Unternehmen bieten ihren Kunden beispielsweise gegen Informationen gewisse Vorteile an“, führt Gansterer aus.

Der VCÖ rät daher, sich über die Ziele zu informieren, welche die jeweiligen Anbieter verfolgen. „Wird das eigene Mobilitätsverhalten zu reinen Forschungszwecken analysiert? Werden die Daten zu Marketing-Zwecken oder eben zur Einschätzung von Risikoverhalten ausgewertet?“, erläutert Gansterer. Wer sich darüber im Klaren sei, könne entscheiden, ob einem der versprochene Nutzen dies wert sei.

Die App Censio nutzt die erhobenen Daten, um bestimmte Gewohnheiten beim Fahren wie häufiges Beschleunigen bei Kreuzungen oder scharfe Bremsungen zu identifizieren. Es wird nicht nur überwacht, ob der Fahrer während des Fahrens telefoniert, sondern auch, ob dieser anderen zu dicht auffährt sowie unaufmerksam gegenüber Verkehrsregeln ist. Auf Basis aller ermittelten Daten erhebt die App einen Score, der von eins bis 100 reichen kann.

Es besteht die Möglichkeit, das Rating mit anderen Fahrern, welche die App nutzen, zu vergleichen. Somit wird ersichtlich, wie man im Vergleich zum nationalen Durchschnitt abgeschnitten hat. Bereits im September hat das Unternehmen Progressive Insurance damit begonnen, die App auf nationaler Ebene zu testen, um die Versicherungstarife für gute Fahrer zu senken. (pte)


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