Der Cybersecurity-Anbieter Forcepoint hat eine Studie veröffentlicht, die erhebliche Reibungspunkte bei der Cybersicherheit zwischen CEOs und CISOs aufdeckt. [...]
Die Studie zeigt die divergierenden Ansichten von Geschäftsführern und Sicherheitschefs und belegt das Fehlen einer kontinuierlichen Sicherheitsstrategie in fast der Hälfte der Unternehmen. Außerdem werden unterschiedliche Auffassungen beim Datenschutz je nach geografischer Region erkennbar. Die Studie zeigt zudem das Spannungsverhältnis zwischen den Risiken und dem technologischen Potential der digitalen Transformation auf. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
- Die meisten befragten Führungskräfte (76 Prozent) machen sich Sorgen, dass ihr Unternehmen bei einem Cyberangriff die nächste Negativschlagzeile macht.
- 87 Prozent sind allerdings der Meinung, dass ihre IT-Sicherheitsabteilung Sicherheitsbedrohungen immer einen Schritt voraus ist.
- Diese Diskrepanz wird durch die Überzeugung der Befragten verstärkt, dass die Führungsspitze sich der Cyberbedrohung bewusst ist und die Datenlage kennt (89 Prozent) sowie IT-Sicherheit als oberste Unternehmens-Priorität vor Augen hat (93 Prozent).
- 85 Prozent der befragten Führungskräfte betrachten Cybersicherheitsstrategien als einen wichtigen Treiber für die digitale Transformation, doch 66 Prozent erkennen, dass ihr Unternehmen durch die Digitalisierung einer erhöhten Gefährdung durch Cyberbedrohungen ausgesetzt ist.
- Nur 46 Prozent der Führungskräfte überprüfen regelmäßig ihre Cybersicherheitsstrategien.
„Wenn mehr als 89 Prozent der Führungskräfte glauben, dass ihre Teams sich der Cyberbedrohung bewusster denn je sind, ist es nicht verwunderlich, dass sie nachts unruhig schlafen: Sie wissen nämlich, dass sehr viel auf dem Spiel steht“, betont Nicolas Fischbach, Global CTO von Forcepoint. „Weil Cybersicherheit für das Wachstum von Unternehmen strategisch wichtiger als je zuvor ist, müssen Business- und Sicherheitsführungskräfte ihre Sicherheitsstrategien überdenken. Führende Unternehmen verstehen, dass verhaltensbasierte Technologien wegweisend sind. Die richtige Cybersicherheit wird in den kommenden Jahren ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Unternehmen sein.“
Unterschiedliche Sichtweisen zwischen CEOs, CISOs und Regionen
CEOs und CISOs sind laut Befragung geteilter Auffassung, wenn es um die Ausrichtung der Cybersicherheit in ihrem Unternehmen geht. CEOs ziehen es vor, proaktiv und risikobewusst zu agieren (58 Prozent) und priorisieren die Geschäftsstabilität. Im Gegensatz dazu wählen mehr als die Hälfte der CISOs (54 Prozent) einen reaktiveren, auf Zwischenfälle ausgerichteten Ansatz.
Die Studie verdeutlicht auch, wie unterschiedlich Unternehmen weltweit die einzelnen Aspekte der Sicherheit priorisieren. Der Schutz von Kundendaten ist für Führungskräfte in den USA (62 Prozent) und Europa (64 Prozent) von höchster Priorität. In Asien hingegen räumen 61 Prozent der Führungskräfte dem Schutz des geistigen Eigentums ihres Unternehmens den Vorrang ein, noch vor den Kundendaten. Diese Ergebnisse können zum Teil aus unterschiedlichen regulatorischen Richtlinien und Datenschutzgesetzen resultieren.
Die Untersuchung ergab auch, dass Unternehmen im Durchschnitt mehr als 50 Sicherheitsanbieter einsetzen. Dabei gaben 62 Prozent der Befragten an, dass sie sich sogar weitere Anbieter vorstellen können. Je mehr allerdings Kosteneinsparungen und die Vorteile konvergenter Netzwerk- und Sicherheitsfunktionen in der aufkommenden SASE (Secure Access Service Edge)-Sicherheitsarchitektur deutlich werden, desto weniger Sicherheitsanbieter werden mit der Zeit benötigt.
„Unternehmen, die in Sachen Cybersicherheit führend sind, schätzen die Risiken realistisch ein und sind bereit, der Sicherheit Priorität einzuräumen, um den Kern ihres Geschäfts, nämlich die Kundendaten und das geistige Eigentum, zu schützen. Außerdem war es noch nie so wichtig wie heute in einer Zeit mobiler und verteilter Arbeitsplätze, das Thema richtig umzusetzen“, ergänzt Fischbach.
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