CES: Österreichische Unternehmen zeigen Technikneuheiten

Rudolf Thaler, Leiter des Außenwirtschaftscenter Los Angeles und für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und den USA zuständig, bemerkte bei seinem Streifzug durch die Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas viel österreichisches Knowhow. [...]

Die diesjährige CES fand vom 5. bis 8. Jänner in Las Vegas statt. 3.800 Aussteller stellten dort vor rund 170.000 Fachbesuchern über 20.000 Produktneuheiten vor. Als Trends stachen dieses Jahr die immer dünner werdenden TV-Bildschirme ins Auge, die in den nächsten Jahren von 4K UHD auf 8K zusteuern. Ebenso war das gesamte Ecosystem selbstfahrender Autos auf der CES ein großes Thema. Besonders erwähnenswert sei aus österreichischer Sicht, dass, so der österreichische Wirtschaftsdelegierte Rudolf Thaler, „Austro-Innovationen bei der Umsetzung neuer Technologietrends ganz vorne dabei sind.“
Österreichisches Knowhow
ams stellte als Weltneuheit die kleinste Kamera der Welt vor. Der Wirtschaftsoskar-Preisträger ist weltweit der führende Lieferant von Lichtsensoren. Ebenso präsent war der kürzlich von ams erworbene Spezialist für optische Sensortechnologien, die Firma Heptagon aus Singapur. Bosch stellte die in Österreich entwickelten und mit Innovationspreisen auf der CES ausgezeichneten Motorradsysteme vor. Stürzt der Fahrer, so gibt die App der Lean Connectivity beispielsweise die Koordinaten an den vorher definierten Notfallkontakt per SMS weiter. 
Infineon Technologies demonstrierte Innovationsstärke mit Radartechnologien, die bei automotiven Sicherheitssystemen Unfälle durch aktives Eingreifen in das Fahrgeschehen verhindern.Infineon ist in diesem Segment mit über zwanzig Millionen verkaufter Chips weltweit führend. Zudem setzt auch die Firma Multicopter auf das österreichische Knowhow von Infineon, die ihre US-Präsenz weiter ausbauen wollen. Derzeit prüft die amerikanische Wettbewerbsbehörde die Freigabe der Akquisition des Unternehmens Wolfspeed. 
Mit dem Wirtschaftsoskar-Preisträger TTTech stellt ein weiteres österreichisches Unternehmen seine Produkte im stark wachsenden Segment autonomes Fahren vor. Der Volkswagenkonzern geht beim neuen Audi A8 und vier weiteren Modellen mit dem TTTech Level 3 Automated Driving System in diesem Jahr in Serie. 
Österreichische Startups in den USA
Die Startups myAlfred, Playbrush, Robart, Tractive und Mikme stießen bei der globalen Innovations- und Kontaktbühne der Megashow auf großes Interesse: Einen Butler zum Nulltarif bietet das Startup myAlfred an. Die App hilft, dass die User bei der Vereinbarung von Terminen die perfekte Balance zwischen Arbeitsleben und Alltag finden. 
Playbrush wiederum bringt Kindern auf spielerische Art bei, ihre Zähne richtig zu putzen. Ziel des Markteinsteigers ist das Netzwerken mit interessierten Händlern. Einen Durchbruch schaffte Robart (die COMPUTERWELT online berichtete) mit der Entwicklung eines Controllers für Roboter im Haushalt. Damit finden sich Staubsaugerroboter dank künstlicher Intelligenz in einer Wohnung zurecht und können gezielte Aufgaben ausführen. 
Tractive ist ein Entwickler von Wearables und Apps für Haustiere und war mit seinem weltweit kleinsten Haustierortungssystem vertreten. Der Premium-Tracker ist mit Swarovski-Steinen besetzt.
Last but not least beeindruckte Mikme das CES-Publikum mit dem weltweit ersten drahtlosen Mikrofon und Audiorecorder in Studio Qualität.
Tech-Wachstumssegmente
Grundsätzlich sei ein Engagement österreichische Unternehmen in den USA lohnens, sagt Thaler. Die amerikanische Consumertech-Industrie soll 2017 einen Rekord-Umsatz von 292,5 Milliarden US-Dollar erzielen, das wäre um 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Wachstumssegmente in der Unterhaltungselektronik sind Virtual Reality, Smart Home, Drohnen, digitale Assistenten, 4K-Ultra-High-Definition-TV-Geräte, Fitness- und Activity-Tracker sowie der Bereich automotive Technologien. Die höchsten Verkaufszahlen weisen nach wie vor Smartphones und Tablets auf, wobei deren Verkaufszahlen Gegenwart leicht  rückläufig sind. 


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