CES: Wasserstoff-Brennstoffzelle lädt Handy-Akkus

Das britische Unternehmen Intelligent Energy hat auf der derzeit in Las Vegas über die Bühne gehenden Consumer Electronics Show (CES) ein neues Hightech-Gadget für Smartphone-Vielnutzer vorgestellt. [...]

Unter dem Namen „Upp“ sollen Interessierte bei der Firma schon bald ein Produkt bestellen können, das stromfressende Handy-Akkus ganz einfach unterwegs mithilfe einer Wasserstoff-Brennstoffzelle wieder auflädt. Für eine ausreichende Energieversorgung hat der User die Möglichkeit, mehrere Wechselkanister mit sich zu führen. Eine dazu passende App gibt Einblick in den jeweiligen Ladestatus und die Nutzungsdaten des ansteckbaren Brennstoffzellenelements.

„Upp steht für eine neue Kategorie von Produkten, die in der Lage sind, USB-kompatible tragbare elektronische Geräte wie Smartphones, E-Reader, Tablets, Videospielkonsolen oder Digitalkameras mit der nötigen Energie zu versorgen“, so das Versprechen der Intelligent-Energy-Geschäftsführung. Die Wasserstoff-Brennstoffzelle sei die perfekte Lösung, um Konsumenten immer und überall mit der notwendigen Energie zu versorgen. „Aus unserer Sicht ist Upp ein echter ‚Game Changer‘, mit dem wir auf eine wachsende Nachfrage einer immer größer werdenden Nutzergruppe reagieren, die den zunehmenden Energiehunger von portablen Elektronikgeräten stillen muss“, so Amar Samra, Managing Director of Consumer Electronics bei Intelligent Energy.

Technisch gesehen ist Upp keine Batterie im eigentlichen Sinn. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus wird die elektrische Ladung über den Kombinationsprozess von Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt, bei dem Wasserdampf als Nebenprodukt abgegeben wird. Eine Wiederaufladung ist deshalb nicht notwendig. Stattdessen kann der User beliebig viele Wechselkanister mit Wasserstoff mit sich führen, um im Fall eines drohenden Energieabfalls rechtzeitig für Nachschub zu sorgen. Auch die Kanister selbst, die mittels starker Magneten an der Brennstoffzelle haften bleiben und jeweils für insgesamt fünf volle Akkuladungen reichen sollen, können wiederbefüllt werden.

Um den Nutzern dieser alternativen Energielösung einen möglichst effizienten Einsatz zu ermöglichen, hat Intelligent Energy auch eine entsprechende Handy-App im Angebot. Mit dieser lassen sich nicht nur die wichtigsten Informationen wie aktueller Ladestand und relevante Nutzungsstatistiken auslesen, sondern auf Wunsch sogar direkt neue Nachfüllkanister und deren Lieferung organisieren.

Die Versorgung energiehungriger mobiler Endgeräte ist ein brandaktuelles Problem, an dessen Lösung gegenwärtig zahlreiche Hersteller fieberhaft arbeiten. Manche Konzepte experimentieren dabei mit sehr ungewöhnlichen Ideen wie beispielsweise dem Anzapfen von Blitzen, um den Akkus neues Leben einzuhauchen. Im Fall von Upp haben wir es aber mit einem bereits fertigen Produkt zu tun, das interessanterweise eigentlich für Afrika entwickelt worden ist, und nun laut Hersteller noch im Frühjahr 2014 für 199 Dollar (rund 146,30 Euro) in den US-Handel kommen soll. (pte)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*