Checkliste für moderne Storage-Systeme

Unternehmen müssen ihre bisherigen Checklisten für Speichertechnologie aktualisieren, um sicherzustellen, dass ihre Plattformen den Anforderungen von heute und morgen gerecht werden. Der Anstieg KI-gesteuerter Workloads, hybride Multi-Cloud-Strategien und zunehmende Cyberbedrohungen haben neue, wichtige Aspekte hinzugefügt, die jedes Unternehmen berücksichtigen sollte. [...]

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Kernfunktionen

Unternehmenskunden wollen Speicherlösungen, die schneller, größer, einfacher, kostengünstiger und äußerst zuverlässig sind. Selbst wenn ein CIO oder CISO nicht direkt mit Speicherlösungen befasst ist, sollten diese Anforderungen für ihn keine Überraschung sein:

  • Dreifach redundante Speicherarchitektur
  • 100 Prozent garantierte Verfügbarkeit
  • Hohe Leistung/geringe Latenz
  • Hohe Kapazität für Skalierbarkeit
  • Geringe Investitions- und Betriebskosten
  • Einfache Nutzung/einfache Verwaltung
  • Garantierte Service Level Agreements (SLAs)

Zuverlässigkeit, Performance, Einfachheit und KI

Entscheidungsträger in Unternehmen sollten auf 100 Prozent Verfügbarkeit und eine Kombination aus höchster Leistung und geringster Latenz achten – rund 35 Mikrosekunden sind realistisch. Für High-End-Szenarien gibt es nichts Besseres als eine dreifach redundante Speicherarchitektur, die eine unübertroffene Verfügbarkeit bietet. Darüber hinaus muss eine Speicherlösung für Unternehmen in der Lage sein, im Multi-Petabyte-Bereich zu arbeiten und so konzipiert sein, dass sie die Investitions- und Betriebskosten deutlich senkt. Außerdem bedeuten High-End-Funktionen keineswegs, dass eine Speicherlösung komplex oder schwer zu bedienen sein muss. Entscheidungsträger in Unternehmen sollten auf Folgendes achten:

  • Unterstützung von Gen-AI Retrieval-Augmented Generation (RAG)
  • AI- und ML-basierte autonome Automatisierung
  • AIOps (KI zur Optimierung operativer Abläufe)
  • Storage-as-a-Service (STaaS)
  • Unterstützung für hybride Multi-Cloud-Umgebungen
  • Effizienzsteigernde Speicherkonsolidierung

Ausfallsicherheit und Wiederherstellung

Das Aufkommen cyberresilienter Speicher hat eine Reihe neuer Kriterien hervorgebracht, die für den Schutz der Speicherinfrastruktur von entscheidender Bedeutung sind. Um Cyberresilienz mit einem Recovery-First-Ansatz zu erreichen, müssen Unternehmen die folgenden Kriterien auf ihrer Checkliste haben:

  • Unveränderliche Snapshots (ohne „Hintertür“)
  • Logisches Air Gapping – lokal, remote oder beides
  • Abgeschirmte forensische Umgebung
  • Nahezu sofortige Cyber-Datenwiederherstellung unabhängig von der Größe des Datensatzes
  • Automatisierte Cyber-Schutzmaßnahmen, die sich nahtlos in Security Operations Center (SOC) oder Cybersicherheits-Softwareanwendungen integrieren lassen (SIEM oder SOAR)
  • In den Primärspeicher integrierte Cyber-Erkennung
  • Garantien für Cyber-Resilienz und Cyber-Wiederherstellung

Integration und Ökosystem-Unterstützung

Eine Speicherplattform arbeitet nicht isoliert. Unternehmen benötigen möglicherweise eine Schnittstelle bzw. einen Treiber, um eine Kubernetes- oder Red-Hat-Containerumgebung anzubinden. Möglicherweise müssen sie eine Integration mit einem der zahlreichen Backup-Softwarepakete für Unternehmen vornehmen. Sie müssen genau verstehen, wie das Ökosystem rund um eine Speicherplattform aussieht. Aus diesem Grund gehören die folgenden Punkte auf die Checkliste:

  • Integrationen mit einer Vielzahl von Technologiepartnern
  • Container-Integration
  • Professionelle Dienstleistungen
  • Flexible Nutzungsmodelle

Strategische Partnerschaft

Unternehmenskunden sollten eine strategische Partnerschaft mit ihrem Speicheranbieter erwarten. Sie müssen wissen, worauf sich der Anbieter konzentriert und wie engagiert er ist. Ihnen ist nicht mit einem Speicheranbieter gedient, der ihren Kauf als taktische „Transaktion“ behandelt, mit der Botschaft „Viel Glück! Sie sind auf sich allein gestellt!“ Stattdessen schätzen Unternehmen einen „White-Glove-Service“ mit einem „Einmal einrichten und vergessen“-Ansatz: Bei allen Fragen, die auftreten können, müssen Unternehmen mit einem engagierten Experten sprechen können, der ihre Implementierung in- und auswendig kennt, anstatt sich durch eine Eskalationskette kämpfen zu müssen. Darüber hinaus sollten Unternehmen ihren Anbieter bewerten und die folgenden Kriterien überprüfen, die über eine Plattform oder die Fähigkeiten eines einzelnen Produkts hinausgehen:

  • Langfristiges Engagement für Unternehmensspeichertechnologie
  • Kontinuierliche Innovation
  • Green IT/Nachhaltigkeit
  • Geschäftlicher Mehrwert
  • Technischer Mehrwert
  • Steigende Marktpräsenz

Eine gesunde Portion Skepsis

Der letzte Punkt auf der Checkliste mag für manche selbstverständlich erscheinen, wird jedoch viel zu oft übersehen oder nicht ernst genug genommen: Vertrauen Sie nicht den Versprechungen eines Anbieters, sondern überprüfen Sie unabhängig verifizierte Kundenbewertungen. Die Gartner Peer Insights sind dafür ein guter Ausgangspunkt.

* Eric Herzog ist CMO bei Infinidat.


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