Chief Trust Officer: Trau, schau, wem!

2022 könnte das Jahr des Chief Trust Officer werden. Forrester zufolge müssen Unternehmen mehr tun, sich das Vertrauen von Kunden, Partnern und der eigenen Belegschaft zu verdienen. [...]

Vertrauen wird angesichts der sich rasant beschleunigenden digitalen Transformation immer wichtiger (c) pixabay.com

Ohne das Vertrauen von Kunden, Mitarbeitern und Partnern hätten Unternehmen auch mit vielversprechenden digitalen Initiativen keine Chance auf Erfolg, meint Jinan Budge, Principal Analyst bei Forrester. Deshalb sei es so wichtig, dass sich die Betriebe mit den großen Themen ökologische Nachhaltigkeit und Diversity & Inclusion beschäftigten. Digitale Technologien könnten einen wichtigen Hebel bieten, diese Themen angemessen zu adressieren. Allerdings spielten Faktoren wie Empathie, Integrität, Verantwortlichkeit und Transparenz eine noch entscheidendere Rolle. Um hier zu punkten, brauchen die Firmen das Vertrauen aller Beteiligten.

Mehr vertrauensbildende Maßnahmen

Das zu bekommen und langfristig zu behalten, ist jedoch nicht einfach. „Kluge Führungskräfte wissen, dass Vertrauen kein Modewort ist und nicht zufällig entsteht“, sagt Forrester-Analystin Budge. Ihre Prognose lautet, dass Unternehmen 2022 mehr Maßnahmen ergreifen werden, um Vertrauen aufzubauen und zu bewahren.

Beispielsweise würden etliche Konzerne einen Chief Trust Officer einsetzen, der an den CEO berichtet und eng mit anderen Topmanagern zusammenarbeitet. Die Zuständigkeiten würden sich anfangs auf Technologie, Risikomanagement, Governance und die Beratung der Führungskräfte erstrecken, aber bald auch Aspekte wie Markenstrategie und Unternehmenswerte umfassen.

Diskriminierungen in KI aufspüren und beseitigen

Auch die künstliche Intelligenz ist eine Vertrauensfrage: Viele Betriebe werden großen Aufwand betreiben, um diskriminierende Effekte in KI-Algorithmen aufzudecken und zu beseitigen. Twitter hat im vergangenen Jahr ein Programm dafür aufgesetzt, 2022 könnten Konzerne wie beispielsweise Google und Microsoft folgen.

Die Zahl der Unternehmen, die sich zu ambitionierten Klimazielen verpflichten, wird sich in der näheren Zukunft vervielfachen. Für die Betriebe geht es auch darum, angesichts der sich ändernden Verbraucherstimmung, der Forderungen von Investoren, des Aktivismus der eigenen Mitarbeiter und der regulatorischen Rahmenbedingungen ihre Reputation in Sachen Nachhaltigkeit zu wahren.

*Martin Bayer: Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP; Betreuung von News und Titel-Strecken in der Print-Ausgabe der COMPUTERWOCHE.


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*