China: Meilenstein für unbemannte Hightech-Drohne

Wie die nationale Nachrichtenagentur "Xinhua" berichtet, hat mit der "Cai Hong" kürzlich die erste solarbetriebene Hightech-Drohne des Landes erfolgreich einen längeren Testflug in der Stratosphäre absolviert. [...]

Der vom China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC) entwickelte Prototyp, der auch „Rainbow“ genannt wird, soll dabei laut Schilderung der chinesischen Behörden rund 15 Stunden lang ruhig und kontrolliert auf einem vorgegebenen Pfad in 20 Kilometern Höhe geflogen und anschließend sicher gelandet sein.
Kosteneffizient und ökologisch
„Diese Region der Erdatmosphäre, die zwischen 20 und 100 Kilometern über dem Meeresspiegel liegt, enthält sehr dünne Luft, die die Leistung von Treibstoff-betriebenen Luftfahrzeugen reduziert“, zitiert „Xinhua“ Li Guangjia, den Leiter des prestigeträchtigen Projekts von der Peking University.
Solarbetriebene Vehikel wie das „Cai Hong“ hätten in dieser besonderen Höhe hingegen keine Probleme. „Bei unserem UAV fällt auch hier nicht die Leistung ab. Deshalb glauben wir, dass ein solches Flugzeug in Zukunft mehrere Monate lang oder sogar noch länger durchgehend in der Luft bleiben kann“, erklärt Guangjia.
„Die Cai Hong, die mit einer Flügelspannweite von 45 Metern und Solarpanels ausgestattet ist, ermöglicht eine hohe Kosteneffizienz, weil es auch bei länger andauernden Missionen keinen Bedarf zum Auftanken gibt“, stellt der verantwortliche Chefingenieur des Projekts, Shi Wen, klar. „Außerdem erzeugt unser UAV durch den Einsatz von Sonnenenergie keinerlei Luftverschmutzung, was es ungemein umweltfreundlich macht“, ergänzt der Experte.
China folgt USA und Großbritannien
Mit dem erfolgreichen Testflug ist China nach den USA und Großbritannien nun das mittlerweile dritte Land der Welt, das es geschafft hat, unbemannte Drohnentechnologie für den Weltall-nahen Flugverkehr zu entwickeln. „Das Cai-Hong-Team hat es im Rahmen dieses Projekts geschafft, verschiedene zentrale Herausforderungen in einigen technologischen Schlüsselfeldern zu meistern, beispielsweise in der Aerodynamik, der Flugkontrolle und der Art und Weise, wie sich Energie besonders effizient nutzen lässt“, freut sich Shi.
Geht es nach den Plänen der chinesischen Regierung, so soll die „Rainbow“ in Zukunft als eine Art „Quasi-Satellit“ eingesetzt werden, der auch in der Lage ist, einige Funktionen von herkömmlichen Kommunikationssatelliten zu übernehmen. Dabei könnte sie unter anderem auch als ein „fliegender mobiler WLAN-Hub“ fungieren, wie Shi veranschaulicht, der mithilft, auch abgelegenere Regionen des riesigen Landes mit mobilen Telekommunikationsdiensten und einer schnellen Internetanbindung zu versorgen. „Auch Anwendungen im Bereich der Forst- und Landwirtschaft oder für Frühwarnsysteme und zur Echtzeitüberwachung von Katastrophengebieten wären vorstellbar“, so der Chefingenieur abschließend.

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