Roboter als Pädagogen: In China ist man von dieser Idee angetan. Über 600 chinesische Kindergärten setzen mittlerweile auf den Roboter "Keeko", ein knapp 60 cm großes mobiles Gerät, das Geschichten erzählen kann und Kindern Logik-Rätsel stellt. [...]
Durch eingebaute Kameras und ein ausgeklügeltes Navigationssystem soll der Roboter Keeko Kinder ähnlich wie ein Pädagoge beschäftigen. „Bildung ist heute keine Einbahnstraße mehr, in der der Lehrer unterrichten und die Schüler lernen“, erklärt die Lehrerin Candy Xiong, die nun mit dem Unternehmen Keeko Robot Xiamen Technology zusammenarbeitet. Über ein Display am Kopf kann Keeko Emotionen und Gesichtsausdrücke anzeigen. Eine Front-Kamera erlaubt es zudem, Video-Journale aufzuzeichnen und die Interaktion mit den Kindern nachzuverfolgen.
Der Roboter soll bereits im Kindergarten mit Wissensaufgaben das logische Denken vorantreiben und die Kinder sinnvoll beschäftigen. Jedes Mal, wenn die Kinder auf eine Frage richtig antworten, reagiert das Gerät deutlich mit Freude: Das digitale Gesicht blitzt auf und zeigt herzförmige Augen. Die Keeko-Roboter sind mittlerweile in mehr als 600 Kindergärten Chinas vertreten. Die Entwickler hoffen in großen Schritten auch in weitere Teile Südostasiens zu expandieren.
Global wachsender Markt
In China werden schon seit längerem Roboter entwickelt, um beispielsweise Lebensmittel zu liefern, älteren Menschen Gesellschaft zu leisten, Rechtsberatung zu liefern und jetzt auch Pädagogen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Nach Angaben der International Federation of Robots hat die Volksrepublik mit rund 340.000 Einheiten in Fabriken & Co derzeit den weltweit größten Industrieroboterbestand.
Der Markt für Serviceroboter, also etwa Geräte für spezialisierte medizinische Zwecke bis hin zu automatisierten Staubsaugern, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 aktuellen Schätzungen nach rund 1,32 Mrd. Dollar erwirtschaftet. Laut den Marktforschern von Research In China soll dieses Segment bis 2022 noch einmal auf 4,9 Mrd. Dollar wachsen.
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