Egal welche Browsermessung man zu Grunde nimmt: Googles Browser überflügelt derzeit im Wachstum seine Konkurrenten. Mozilla verliert kontinuierlich an Boden, Microsoft könnte mit "Edge" in Windows 10 aber ein Revival einleiten. In Österreich hat Chrome seit Jahresbeginn Firefox als Spitzenreiter abgelöst. [...]
Der Google Browser Chrome hat einen neuen wichtigen Meilenstein erreicht. Mit 25,7 Prozent Anteil am Gesamtmarkt (Net Application) oder knapp 50 Prozent (StatCounter) hat man die Position überflügelt, die Mozilla Firefox zuletzt Anfang 2010 erreicht, aber dann kontinuierlich wieder verloren hatte.
Laut dem Web Analytics Anbieter Net Applications handelt es sich dabei um eine grobe Schätzung des Prozentsatzes der weltweiten Online-Benutzer. Die Daten beinhalten rund 160 Mio. eindeutige Besuche pro Monat von rund 40.000 Webseiten. Die Methodologie unterscheidet sich allerdings massiv von jener des größten Mitbewerbers StatCounter, welcher 15 Milliarden Seitenbesuche aus über drei Mio. Webseiten pro Monat zählt. Und selbst dies ist immer noch ein winziger Anteil der insgesamt geschätzt 861 Mio. Webseiten weltweit.
Höhenflüge und Abstürze im Browsermarkt sind häufig. Dem ersten Browser „WWW/Nexus“ folgte „NCSA Mosaic“ 1993 als erster Browser mit grafischer Benutzeroberfläche, diesem dann „Netscape“ 1995 als Marktführer nach, der seinerseits etwa im Jahr 1998 vom Internet Explorer als Leader abgelöst wurde. Laut StatCounter wurde der IE im Jahr 2012 von Google Chrome an der Spitze abgelöst.
StatCounter misst statt nur einem Aufruf alle User-Aufrufe, und damit vorwiegend „Heavy User“. Net Application wiederum zählt nur einen Zugriff pro Tag und gewichtet zusätzlich die Zahlen der Länder. Die Werte sind damit grundverschieden, denn während laut Net Application der Internet Explorer führt, liegt laut StatCounter wiederum Chrome deutlich voran.
Browser-Anteile laut Zählung von NetApplications, StatCounter, W3Counter und Wikimedia. Quelle: Wikipedia
WARUM ZÄHLUNGEN UNTERSCHIEDLICH SIND
Browser-Anteile unterscheiden sich stark von Land zu Land und Webseite zu Webseite. Je Technik-affiner die User, umso stärker werden Betriebssystem-unabhängige Browser wie Chrome, Mozilla oder Opera genutzt. Weitere Gründe für die Verfälschungen bei unterschiedlichen Messungen sind laut Wikipedia:
- Ein Besucher der eine Webseite 2 Mal besucht kann bei manchen Zählungen doppelt gerechnet werden. Derartige „Heavy User“ werden von Experten eher unter „Nicht-IE“ Usern geortet.
- Maschinen-Traffic etwa von Virenscannern: Diese tarnen sich mit der Kennung einer spezifischen Browser Version um intelligente Viren auszutricksen und treiben damit die Nutzungswerte dieser Version künstlich hinauf.
- Probleme mit Nicht-Unterstützung bestimmter Browser-Versionen auf manchen Webseiten.
- Preload von Webseiten-Inhalten von Chrome, Safari und Opera, die damit Doppel-Zählungen bewirken können.
- Die interne Arbeitsweise von Browsern (Caching) kann zu weniger gezählten Aufrufen für eine bestimmte Version führen. Mozilla und Opera haben dieses „Problem“ in manchen Versionen.
- Installierte Adblocker und Privacy-Programme können ebenfalls die Zählung beeinflussen.
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