CIO Summit von A.T. Kearney: Diskussionen über digitale Zukunft

In der Schweiz versammelten sich 90 Top-Manager aus Unternehmen rund um den Globus zu dem jährlich stattfindenden Treffen. [...]

IT-Experten und IT-Führungskräfte aus allen Branchen beschäftigten sich mit den neuesten Entwicklungen im Bereich der Informationstechnologie und mit der Frage, wie diese Entwicklungen die Gesellschaft, die Industrie und die Unternehmen verändern werden. Im Schweizer Grindelwald nahmen die Delegierten an Diskussionen vor der inspirierenden alpinen Kulisse am Fuße der Eiger Nordwand teil.

Auf der Tagung unter der Führung von Futuristen vom Global Business Policy Council (GBPC) von A.T. Kearney wurden Szenarien vorgestellt, wie sich die Zukunft entwickeln könnte. Mit dem technologischen Fortschritt, der Datenflut und den privaten Netzwerken von „Konsumenten“ gehen Veränderungen mit weltweiten Auswirkungen einher.

Die Teilnehmer des siebten CIO Summit in Grindelwald gehen davon aus, dass die Welt im Jahre 2025 von globalen Technologie-Ökosystemen beherrscht sein wird. das bedeutet, dass IT-Abteilungen zukünftig sehr hohe Investitionen von mehreren Millionen Euro tätigen müssen, um entweder einen gemeinsamen Plattformstandard zu entwickeln oder die Integration unterschiedlicher Plattformen zu ermöglichen. Bis 2020 wird ein Großteil der IT-Investitionen in vertriebs- bzw. kundengetriebene Anwendungen fließen und ERP als System eine eher untergeordnete Bedeutung haben. Zudem müssen IT-Abteilungen verstärkt darüber nachdenken, wie sie Outsourcing nutzen und wo sie ihre eigenen Ressourcen einsetzen wollen. Ein intelligenteres Outsourcing und Offshoring wird die IT-Budgets um rund 20 Prozent entlasten. Die Themen „Big Data“ und „Predictive Analytics“ werden die Geschäftsmodelle der Organisationen in den nächsten drei bis fünf Jahren prägen. IT-Führungskräfte sehen eine kritische Lücke bei IT-Mitarbeitern mit den benötigten Fähigkeiten in Europa voraus und gehen davon aus, dass Tausende neu geschaffener Jobs nach Übersee, insbesondere Asien, abwandern.

Rudolph Lohmeyer, Director des Global Business Policy Council stellte fest: „In Zukunft geht es um Macht – wer sie hat, wer sie will und wer sie an sich reißt.“ Dabei sind drei geo-technologische Zukunftsszenarien wahrscheinlich, je nachdem, wo sich wirtschaftliche Macht und Innovation konzentrieren werden.

Die Mehrheit der Konferenzteilnehmer stimmten darin überein, dass angesichts des aktuellen Wettbewerbszustands zwischen High-Tech-Riesen wie Google, Microsoft, Apple und Facebook sich zukünftig ‚Datenimperien‘ entwickeln werden. Durch die digitale Entwicklung werden Innovationszyklen kürzer und bahnbrechende Veränderungen wirken sich auf alle Industrien aus. Unternehmen wie Quirky und Mod Cloth sind Beispiele dieses digitalen Umbruchs.

Während sich die Teilnehmer über die Tatsache einig waren, dass das digitale Business Geschäftsmodelle radikal verändert, erkennen sie gleichzeitig an, dass das Tempo, mit der sich die Veränderung vollzieht, für die meisten etablierten Organisationen nach wie vor eine Herausforderung darstellt. „Die meisten großen Organisationen sind zu langsam, um sich intern mit dem digitalen Kunden auseinanderzusetzen“, betont Michael Roemer, Partner bei A.T. Kearney. Nach einer Diskussion der neuesten technologischen Trends mit den CIOs von CERN, Bosch Siemens und Unilever sprachen acht CIOs aus verschiedenen Industrien über ihre IT-Agenda für das Jahr 2013 und darüber hinaus. Investitionen und Standardisierung waren die Kernthemen, wobei viele Unternehmen bemüht sind, ihre IT-Plattformen neu zu gestalten, um neue Technologien und Denkweisen zu unterstützen. (pi)


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