Cisco AppDynamics: Die Folgen des Digitalisierungsturbo

Eine Studie von Cisco AppDynamics besagt, dass 75 Prozent der IT-Experten mit mehr IT-Komplexität kämpfen als je zuvor. Für 96 Prozent gewinnt Performance-Monitoring und dessen Einbettung in den Geschäftskontext an Bedeutung. [...]

Um die kommerziellen Auswirkungen der Corona-Krise so gering wie möglich zu halten, wandten sich Unternehmen neuen Geschäftsmodellen zu, die die Digitalisierung in den Vordergrund stellen (c) pixabay.com

AppDynamics hat Ergebnisse der aktuellen Ausgabe seiner globalen Studie Agents of Transformation 2021: The Rise of Full-Stack Observability veröffentlicht. In diesem Jahr lag der Fokus auf den Auswirkungen beschleunigter Digitalisierungsprozesse als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie sowie den Konsequenzen, die sich dadurch für IT-Experten und Technologen auf der ganzen Welt ergeben. Die Ergebnisse offenbaren einen signifikanten Anstieg der IT-Komplexität, die durch den dringenden Bedarf an Innovationen sowie der spontanen und schnellen Erweiterung des Technologie-Stacks entsteht. Gleichzeitig unterstreicht die Studie, dass IT-Experten einen vollumfänglichen Einblick (Full-Stack Observability) in ihre IT-Landschaft brauchen und diesen mit der Business Performance und den Geschäftszielen kontextualisieren müssen. Erst dann sind sie in der Lage, ihre IT-Umgebung effektiv zu managen und nur die für sie und ihre Ziele relevanten Informationen aus den Daten herauszufiltern.

Kommerzielle Auswirkungen der Corona-Krise gering halten

Um die kommerziellen Auswirkungen der Corona-Krise so gering wie möglich zu halten, wandten sich Unternehmen neuen Geschäftsmodellen zu, die die Digitalisierung in den Vordergrund stellen. Im Zuge Corona-bedingter Entwicklungen rückten IT-Experten damit in ihrem Unternehmen an die vorderste Front. Wie im Report nachzulesen ist, resultierte dies darin, dass digitale Transformationsprojekte dreimal schneller umgesetzt wurden als gewohnt. Es überrascht nicht, dass 89 Prozent der Technologen angeben, unter immensem Druck zu stehen. 84 Prozent von ihnen fällt es schwer, nach der Arbeit abzuschalten. Darüber hinaus verspürt die Mehrheit der IT-Experten (81 Prozent) ein Gefühl von Frustration in Bezug auf ihre Arbeit. 63 Prozent berichten davon, immer öfter in Konflikte und Uneinigkeiten mit ihren Kollegen zu geraten.

Die beschleunigten Digitalisierungsprozesse – so die Studie – haben ebenfalls erheblich zur Komplexität von IT-Landschaften und IT-Abteilungen selbst beigetragen. Über die wichtigsten Faktoren, die dazu führten, sind sich IT-Experten einig:

  • neue Aufgaben, Prioritäten und Herausforderungen (80 Prozent),
  • zu viele neue Technologien sowie ein IT-Flickenteppich bestehend aus Legacy- und Cloud-Technologien (78 Prozent),
  • der schnelle und spontane Übergang zu Cloud Computing (77 Prozent),
  • zahlreiche, nicht miteinander verbundene Monitoring-Lösungen (74 Prozent).
Welche Faktoren haben die Komplexität für IT-Experten weltweit im Jahr 2020 gesteigert? (c) appdynamics.com

Folge von zunehmend komplexer IT-Landschaft

Die Menge der Daten, die über den gesamten Technologie-Stack generiert wird, steigt zu unübersichtlichem Maße an, was sämtliche Komponenten wie einzelne Anwendungen, aber auch das Netzwerk und die IT-Sicherheit beeinflusst. 85 Prozent der IT-Experten geben an, dass deshalb nun die größte Herausforderung darin liegen wird, relevante Informationen aus diesen Datenmengen herauszufiltern, um die Ursache von Performance-Problemen zu identifizieren. 75 Prozent der Befragten haben Schwierigkeiten bei der Auswertung einer „unsauberen“ Datengrundlage. Daher sind sie auf der Suche nach einheitlichen Lösungen, um Echtzeit-Einblicke in ihre IT-Landschaft zu erhalten:

  • 95 Prozent der IT-Experten halten einen transparenten Einblick in die gesamte IT-Landschaft für wichtig.
  • 96 Prozent wissen um die negativen Konsequenzen, wenn Transparenz und Einblicke in den Technologie-Stack fehlen.

Während sich die meisten IT-Experten darüber einig sind, dass das Monitoring des IT-Stacks von hoher Bedeutung ist, so gibt die Mehrheit (92 Prozent) von ihnen an, dass die Verknüpfung von Tech-Performance und Geschäftszielen – wie Customer Experience, Verkaufstransaktionen und Umsatz – in diesem Jahr entscheidend sein wird, um Innovationsziele zu erreichen. Immerhin befürchten 73 Prozent der Befragten, dass es ihrem Unternehmen 2021 schaden wird, wenn sie IT- und Business-Performance nicht in einen Kontext setzen können. 96 Prozent sind sich sicher, dass die Fähigkeit, Full-Stack Observability und Geschäftsziele in Echtzeit zu kontextualisieren, in Zukunft unerlässlich sein wird, um eine erstklassige Digital Experience und eine schnelle, digitale Transformation zu gewährleisten.

Full Stack Observability

Anstatt sich durch die Unmengen an Telemetrie-Daten zu wühlen, die sich durch einen Full-Stack-Observability-Ansatz ergeben, müssen IT-Experten die relevanten Daten herausfiltern können. Dies gelingt nur, wenn sie Full-Stack Observability mit Geschäftszielen kontextualisieren, wodurch sie die einschlägigsten, relevantesten Informationen schnell zutage fördern. Dieser Business-Kontext ermöglicht es ihnen aufgrund der herausgearbeiteten Relevanz, jene Chancen zu ergreifen, die Digitalisierungs- und Transformationsprozesse am stärksten fördern.

Der Studienbericht hebt ebenfalls folgende Diskrepanz besonders hervor: Einerseits sind sich IT-Experten bewusst, dass die Kontextualisierung der IT-Performance mit Echtzeit-Unternehmensdaten einen wichtigen Mehrwert bringt. Andererseits fehlen einem Großteil von ihnen (66 Prozent) die notwendigen Ressourcen in Form einer guten Strategie und der richtigen Tools. Beinahe alle Befragten (96 Prozent) können mindestens einen Faktor aufzählen, der sie und ihren Arbeitgeber daran hindert, einen Observability-Ansatz zu verfolgen.

Heute ist es wichtiger denn je, dass Unternehmen und ihre IT-Experten mit adäquaten Mitteln ausgestattet werden: 75 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Unternehmen Full-Stack Observability und Geschäftsziele innerhalb der kommenden zwölf Monate miteinander in Einklang bringen müssen, um überhaupt wettbewerbsfähig bleiben zu können.

*Bernhard Lauer ist unter anderem freier Redakteur der dotnetpro und betreut hier beispielsweise die Rubrik Basic Instinct. Mit Visual Basic programmiert er privat seit der Version 1.0.


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