Cisco streicht 5.500 Jobs

Trotz eines Gewinnplus von 21 Prozent auf 2,81 Milliarden Dollar im letzten Quartal streicht Cisco 5500 Stellen. [...]

Eigentlich könnten bei Cisco die Sektkorken knallen: In einem schwierigen Marktumfeld, in dem immer weniger Carrier und Unternehmen in Infrastrukturprodukte wie Router investieren, konnte der Konzern im letzten Quartal seinen Gewinn um 21 Prozent auf 2,81 Milliarden Dollar steigern. Im Vorjahresquartal hatte Cisco lediglich einen Gewinn von 2,32 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Allerdings sank der Umsatz um 1,6 Prozent von 12,84 Milliarden auf 12,64 Milliarden Dollar. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr stagnierte der Umsatz bei 49,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte von 9,0 auf 10,7 Milliarden Dollar zu.
Mit der Bekanntgabe der Geschäftszahlen teilte Cisco gleichzeitig mit, dass man 5.500 Stellen streiche werde. Für entsprechende Abfindungen und Kündigungskosten plant der Konzern 700 Millionen Dollar ein. Damit fällt der Stellenabbau geringer aus als erwartet – Medien hatten zuvor über bis zu 14.000 bedrohte Arbeitsplätze spekuliert. Cisco ist nicht der einziger Hersteller, der im Zuge der Digitalisierung Jobs streicht. Im April hatte Intel angekündigt, 12.000 Stellen abzubauen und IBM kündigte im Mai einen größeren Stellenabbau an – jedoch ohne genaue Zahlen zu nennen.
Der jetzt angekündigte Stellenabbau bei Cisco kommt nur bedingt überraschend. Schon in den letzten Jahren hatte der Konzern jeweils im August größerer Umstrukturierungsmaßnahmen angekündigt, um so auf aktuelle Marktveränderungen zu reagieren, oder die Personalstruktur nach den zahlreichen Firmenübernahmen zu bereinigen. Lediglich 2015 gab es im August keinen Stellenabbau, denn da war der neue und aktuelle CEO Chuck Robbins erst seit kurzem an Bord. Noch unter John Chambers, der den Konzern fast zwei Jahrzehnte führte, strich Cisco 2014 6.000 Stellen (- 8 Prozent), 2013 4.000 Jobs (-5 Prozent), 2012 1.300 Arbeitsplätze (- 2 Prozent) sowie 2011 6.500 Stellen (- 9 Prozent).
Cisco reagiert mit den Kürzungen auf verschiedene Trends. So setzten immer mehr Carrier und Großunternehmen auf Software Defined Networks (SDN) und verzichten auf klassische hochpreisige Router mit spezialisierten Betriebssystemen wie sie Cisco baut. Desweiteren befindet sich der Konzern seit längerem in einer Umorientierungsphase vom Hardware-Hersteller in Richtung IT-Service-Dienstleister und IT-Consultant, der verstärkt Themen wie Digitalisierung oder Internet of Things (IoT) adressiert.
Gespräche, in denen Tuszik auch wiederholt den Wandel in Bezug auf die Skill-Anforderungen der Mitarbeiter im Zuge der Digitalisierung ansprach. Cisco selbst zieht nun mit den jüngsten Stellenkürzungen die Konsequenzen aus diesem Wandel. Auf der anderen Seite will der Konzern nämlich durchaus neue Stellen schaffen , etwa bei Zukunftstehmen wie dem Internet of Things.
Die Kündigungswelle fällt geringer als erwartet aus – Medien hatten zuvor unter Berufung auf Insider von bis zu 14000 bedrohten Arbeitsplätzen berichtet.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Alexander Graf ist Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH. (c) Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH
Interview

Absicherung kritischer Infrastrukturen

NIS2 steht vor der Tür – höchste Zeit, entsprechende Maßnahmen auch im Bereich der Operational Technology (OT) zu ergreifen. »Wenn man OT SIEM richtig nutzt, sichert es kritische Infrastrukturen verlässlich ab«, sagt Alexander Graf, Experte für OT-Security (COSP) und Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH, im ITWelt.at-Interview. […]

Brian Wrozek, Principal Analyst bei Forrester (c) Forrester
Interview

Cybersicherheit in der Ära von KI und Cloud

Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit hat sich zu einer unbeständigen Mischung von Bedrohungen entwickelt, die durch zunehmende Unsicherheit und steigende Komplexität bedingt ist. Zu diesem Schluss kommt der Report »Top Cyber-security Threats In 2024« von Forrester. ITWelt.at hat dazu mit Studienautor Brian Wrozek ein Interview geführt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*