Cleverer Algorithmus erkennt selbst Vermummte

Identitätsfeststellung trotz Vermummung. Das schafft ein neuer KI-Algorithmus, den Forscher des Indian Institute of Science zusammen mit Kollegen der University of Cambridge entwickelt haben. [...]

Durch die Verbindung von 14 speziellen Punkten im Gesicht lassen sich Hüte, Bärte, Sonnenbrillen, Schals und Co ausblenden.
Niedrige Erfolgsquote
„Verschleierte Gesichtsidentifikation ist eine sehr herausfordernde Aufgabe“, so die Wissenschaftler. Die Erfolgsquote liegt mit Künstlicher Intelligenz (KI) bei 56 Prozent. Trainiert wurde die Technologie an zwei Datensets mit jeweils 2.000 Bildern. Das eine Datenset hatte komplexe, das andere simple Hintergründe. Durch die Verbindung der 14 Schlüsselpunkte im Gesicht jeder Person konnte ein individuelles Gesichtmuster erstellt werden. Dieses entschlüsselt dann die Identität. Dennoch glauben nicht alle Experten an eine solche Lösung.
„Es kommt mir nicht wie ein besonders überzeugendes Forschungsblatt vor“, kritisiert Patrik Huber von der University of Surrey die Methodik gegenüber „TheVerge“. Er bedauert, dass die Technologie zwar eine individuelle Struktur erfasst, diese jedoch nicht mit anderen Porträts abgleicht. Dennoch gibt es ein enormes Interesse an neuen Erkennungs-Technologien. Unternehmen wie Facebook investieren seit geraumer Zeit in eigene Projekte. So kann der Social-Media-Riese Gesichter mit einer Genauigkeit von 97,35 Prozent zuordnen.
Gefährdete Anonymität
Auch wenn die Technik noch nicht ausgereift ist, kann sich das schnell ändern. Datenschützer warnen indes vor den Folgen. Menschen, die unter Verfolgung leiden, würden stark gefährdet. Andersdenkende könnten von Regierungen immer und überall aufgespürt werden. Derzeitige Systeme sind jedoch immer noch leicht zu täuschen. So haben Wissenschaftler der Carnegie Mellon University ein Brillenpaar erfunden, das KIs in die Irre führt.

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