Cloud Computing – eine Geschichte voller Missverständnisse

Cloud-Lösungen sind in immer mehr Unternehmen fester Bestandteil betrieblicher Prozesse und Geschäftsmodelle. Dennoch lässt sich beobachten, dass mancherorts weiterhin große Skepsis vorherrscht, Hybrid- oder gar Full Cloud-Modelle zu implementieren. [...]

Foto: GerdAltmann/Pixabay

Einer KPMG-Studie zufolge nutzen zwei Drittel der Unternehmen (67 Prozent) vor allem die Private-Cloud. Anzeichen dafür, dass der Trend in Richtung Public-Cloud gehen könnte, sind erkennbar, jedoch ist das keineswegs sicher.

Hauptgrund: Bei vielen Unternehmen herrschen Missverständnisse in puncto Cloud vor, die einen Technologiewechsel teilweise ausbremsen. Anlass genug für FPT Software, die gängigsten Irrtümer zu benennen und eine Lanze zu brechen für das enorme Potenzial der Cloud.

Die häufigsten Vorurteile über die Cloud

1. Cloud Computing ist eine Modeerscheinung und wird sich nicht lange halten

Wie bei jeder anderen bahnbrechenden Technologie gab es für das Cloud Computing anfangs noch nicht viele Anwendungsfälle. Entsprechend schwierig war es für Außenstehende, das Potenzial halbwegs realistisch einzuschätzen.

2. Cloud Computing ist teuer

Beim Pay-as-you-go-Modell zahlen die Nutzer für jeden in Anspruch genommenen Dienst und profitieren von der Flexibilität des Modells. Klassische IT-Manager haben oft keine feste Kostenstruktur, die sie vorausplanen können.

Insofern verlangt Cloud Computing von ihnen einen neuen Ansatz für die Kostenkalkulation.

3. Cloud Computing ist nicht sicher

Im Gegensatz zu On-Prem-Infrastrukturen werden Cloud Computing-Services im Rechenzentrum des Dienstanbieters gehostet. Das führt bei manchen Stakeholdern zu einem Gefühl des Kontrollverlusts sowie zur Annahme, dass Daten und Prozesse bei der Nutzung von Cloud-Services nicht sicher sind.

Gängige Vorbehalte sind beispielsweise mangelnde Zuverlässigkeit, begrenzte Kontrollmöglichkeiten und fehlende Eignung für Anwendungen in Unternehmen.

4. Cloud Computing ist ressourcenintensiv und verursacht hohe Klimakosten

Wenn namhafte Anbieter von Cloud-Services in immer mehr Regionen der Erde expandieren und eine immer größere Anzahl von Diensten anbieten, fürchten viele die damit verbundenen Klimakosten: Rechenzentren benötigen viel Energie, sowohl für die Bereitstellung der Rechenleistung und Speicherkapazitäten als auch für die Kühlung der gesamten Hardware.

Tatsächlich jedoch haben Cloud-Anbieter und Rechenzentrumsbetreiber massive Fortschritte bei Technologien zur Kühlung der Anlagen und Energieeffizienz entwickelt, die die Auswirkungen auf die Umwelt verringern.

Ein Beispiel sind Unterwasser-Rechenzentren, in die Microsoft massiv investiert. Auch die Verlagerung von Rechenzentren, die weniger latenzkritische Aufgaben abbilden, in geographisch günstige Lagen wie etwa nach Schweden, Norwegen oder noch weiter in Richtung der Pole, kann die Energieeffizienz verbessern.

5. Darum ist Cloud Computing eine sinnvolle Technologieoption

Herkömmliche (On-Premises-) IT-Infrastrukturen können Unternehmen nicht dabei helfen, die Dynamik und Komplexität des Marktes in fast allen Branchen zu handhaben.

Flexibilität, Skalierbarkeit, Verfügbarkeit, technologische Aktualität, Kosteneffizienz, reduzierter administrativer Aufwand und Kalkulierbarkeit sind entscheidende Vorteile von Managed Cloud-Services. Für Betriebe im Wettbewerb wird Cloud Computing daher zu einer der wichtigsten Technologien, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen.

Das sollten Unternehmen ebenfalls beachten

Neben dem eher technischen Teil der Umstellung auf die Cloud sind Unternehmen gut beraten, eine Reihe von Maßnahmen umzusetzen, die eher die Strategie und Kultur des Unternehmens betreffen. Dazu zählen:

  • Schulung des technischen Personals im Umgang mit der Cloud-Lösung, damit es in der Lage ist, beispielsweise Anwendungen in der Cloud-Umgebung zu erstellen und zu betreiben.
  • Aufbau einer Unternehmens-/Vertrauenskultur mit Blick auf die Nutzung von Cloud-Services und den Angeboten in der Cloud. Die meisten Funktionen, die benötigt werden, sind in aller Regel bereits Bestandteil des Angebots gängiger Anbieter. Diese Dienste leisten oft wertvolle Unterstützung dabei, die Entwicklungs- und Produktfreigabezeit zu verkürzen.
  • Einführung einer FinOps-Strategie oder -Lösung, die Unternehmen hilft, Cloud-Kosten und -Dienste zu kontrollieren.

„Im Zeitalter aufsteigender, neuer Technologien wie zum Beispiel KI und ML, die den Unternehmen Vorteile verschaffen, wird die Fähigkeit, innovative Dienste schnell und zuverlässig zu entwickeln, bereitzustellen und zu testen, immer wichtiger“, erklärt Jin Nguyen, Cloud Transformation Consultant, DXG Team bei FPT Software Europe. „Dies erfordert skalierbare, erweiterbare und vorgefertigte Services, wie sie im Grunde nur Cloud-Lösungen bieten.“

www.fpt-europe.de

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