Cloud-Computing vor Ausfällen schützen

Auf Cloud-Dienste greifen viele Unternehmen regelmäßig zurück. Sie speichern ihre Daten und teilen sie mit anderen. Die hohe Flexibilität und der geringe Aufwand für die IT-Administration sind große Vorteile. [...]

Foto: PeteLinforth/Pixabay

Aktuell rücken jedoch auch die Nachteile in den Fokus: Internetstörungen oder ein Stromausfall machen den Zugriff auf die Daten unmöglich.

Für Unternehmen sind Stromausfälle eine Katastrophe, deren Auswirkungen auf die Cloud sich jedoch reduzieren lassen, meint Paul Niebler. Er ist Unternehmensberater und hat für seine Kunden bereits zahlreiche flexible Cloud-Lösungen umgesetzt.

Aus seiner Erfahrung weiß er, wie die Handlungsfähigkeit einer Firma auch bei einem Strom- oder Internetausfall gewährleistet werden kann. Wie Firmen auch während eines solchen Ereignisses auf ihre Daten zugreifen können, zeigt der Experte in diesem Artikel.

Ein Stromausfall legt das Rechenzentrum im eigenen Haus lahm

Ein Rechenzentrum im eigenen Haus hat einige Nachteile. Dazu gehört der fehlende Zugriff auf die Daten, wenn der Strom oder das Internet ausfallen. Steht bei einem solchen Ereignis der Server im Keller des Geschäftsgebäudes, ist nicht nur der Datenzugriff unmöglich.

Auch der Internetauftritt ist dann nicht erreichbar. Kunden können keine Bestellungen auslösen und wenden sich vielleicht an einen Mitbewerber. Es gehen massiv Umsätze verloren. Dem gilt es gerade in der aktuellen Energiekrise entgegenzuwirken.

Krisensichere Cloud-Architektur von renommierten Anbietern nutzen

Die Nutzung von Clouds ist preiswert und bietet eine sichere Alternative zum Rechenzentrum im Keller. Einer der Anbieter ist AWS von Amazon, der in Deutschland mehrere Datenzentren betreibt.

Eine sichere Verfügbarkeit der Daten wird erreicht, indem das Unternehmen in einer Region drei Rechenzentren betreibt. Diese stehen mindestens 50 Kilometer voneinander entfernt. Dadurch ist selbst bei einem Erdbeben, einem Flugzeugabsturz oder einem großflächigen Stromausfall sichergestellt, dass wenigstens ein Datencenter weiterarbeitet.

So sichert das Cloud-System den Zugriff auch bei Störungen

Um auch bei zwei Serverausfällen sicher auf die Daten zugreifen zu können, müssen diese in allen drei Rechenzentren vorliegen. Der Nutzer muss dabei nicht viel tun. Er speichert seine Daten einfach in der Cloud, den Rest erledigen automatische Dienste des Anbieters. Sie spiegeln die Daten auf die Server in die beiden anderen Rechenzentren.

Das bedeutet: Werden Daten auf einem Server geändert, sorgt das System dafür, dass der Datenbestand an den anderen Orten ebenfalls aktualisiert wird. So ist der Datenzugriff auch gesichert, wenn zwei Rechenzentren ihren Dienst einstellen.

Diese Technologie sichert sehr zuverlässig den Zugriff auf die Daten. Auch große Unternehmen wie Twitter oder Netflix greifen auf AWS, also Amazon Web Services, zurück. In den vergangenen fünf bis zehn Jahren kamen sie maximal auf ein oder zwei Ausfälle.

Der heimische Keller ist unterlegen

Ein ähnliches Konzept für das eigene Unternehmen umzusetzen, scheitert an den Kosten und den räumlichen Gegebenheiten. In vielen Firmen ist es nicht möglich, die Last auf verschiedene Standorte zu verteilen. Clouds sind hier effizienter und lassen sich flexibel skalieren.

Neben allen Arten von Servern können auf diese Weise auch Datenbanken in der Cloud sicher verwaltet werden. Unternehmen bleiben so auch bei schwierigen Ereignissen handlungsfähig.

*Paul Niebler ist IT-Experte mit dem Schwerpunkt auf Cloud-Lösungen. Gemeinsam mit Phillip Pham gründete er die Pexon Consulting GmbH und berät Unternehmen, wie sie mit der Cloud Zeit und Kosten sparen können.

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