Cloud-Services erobern langsam Finanzwelt

Immer mehr Konsumenten und Unternehmen vertrauen der Idee, dass wertvolle Daten von überall aus gespeichert und zugängig gemacht werden können. Fast neun von zehn Finanzunternehmen betreiben heute bereits zumindest eine Applikation in der "Cloud", wie eine aktuelle Analyse des Schweizer Software-Spezialisten Temenos zeigt. 2009 lag dieser Prozentsatz noch bei 57 Prozent. [...]

Viele Startups in der Finanzbranche bauen ihr Geschäft auf Basis der drei großen Cloud-Plattformen Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud auf. So hat zum Beispiel das Tech-Startup Ohpen aus den Niederlanden ein Produkt entwickelt, dass es Unternehmen erlaubt, Investmentfonds und Sparkonten zu verwalten, wobei AWS alle Daten im Hintergrund verarbeitet. Die norwegische Firma Auka wiederum hat die erste mobile Zahlungsplattform vorgestellt, die ausschließlich über Google Cloud funktioniert.

Der Vorteil solcher ortsunabhängigen Produkte ist, dass Firmen diese ohne großen Kostenaufwand einfach integrieren können. „Pro Dollar werden 20 Cent gespart, indem die Daten in eine Cloud transferiert werden“, meint Dave Richards, CEO des Big-Data-Spezialisten WANdisco. „Ein eigenes Daten-Center aufzubauen, ist schwierig – das kann ein oder gar zwei Jahre dauern, wenn man dazu tausende von Servern benötigt.“ Mit der Verwendung eines Cloud-Providers wie AWS habe man 1.000 Server in 30 Minuten parat.

„Die Adaption der Cloud-Technologie erlaubt es, schneller und effizienter auf Kundenwünsche zu reagieren, während auch der Sicherheitsstandard gewährleistet wird, den Kunden von einem Finanzinstitut erwarten“, unterstreicht Allan Brearley, Chef für Transformation bei der Tesco Bank. Jedoch gäbe es noch immer Bedenken im Bereich der Sicherheit von Cloud-basierten Systemen.

„Die zurückhaltende Natur des Bankensektors hat mit Sicherheit die Adaption von Cloud-basierten Dienstleistungen wie die Datenspeicherung verlangsamt“, erläutert Bob O’Donnell, Chefanalyst von TECHnalysis Research. Laut dem Experten wurde Datensicherheit in Bezug auf Cloud-Systeme oft mit Angst in Verbindung gebracht, die auch heute noch besteh“, so O’Donnell abschließend. (pte)


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