Cloud und KI bestimmen den Datenbanksektor ​

Redgate, Anbieter für End-to-End Datenbank DevOps, gibt die Ergebnisse seiner jährlichen „State of the Database Landscape“-Studie bekannt: Dem Bericht zufolge hosten überraschend viele Unternehmen ihre Datenbanken in der Cloud. Allerdings gibt es auffällige Unterschiede zwischen den Branchen, im Hinblick auf die Cloud Journey. Zudem setzen Unternehmen immer öfter künstliche Intelligenz (KI) für deren Management ein.​ [...]

88 Prozent der Unternehmen hosten ihre Datenbanken ganz oder teilweise in der Cloud. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) setzt für das Hosting bereits komplett auf die Cloud. (c) stock.adobe.com/ellisa_studio

Für die diesjährige „State of the Database Landscape“-Studie hat Redgate weltweit 3.800 IT-Fachleute befragt. Eines der aktuell wichtigsten Themen im Zusammenhang mit Datenbanken ist der Einsatz von Cloud-Technologien. Dass sie eine größere Rolle denn je spielen, ist wenig verwunderlich. Überraschend ist dennoch, dass mittlerweile ganze 88 Prozent der Unternehmen ihre Datenbanken ganz oder teilweise in der Cloud hosten. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) setzt für das Hosting bereits komplett auf die Cloud – das sind doppelt so viele wie noch im Jahr 2020. Demgegenüber steht ein weiteres knappes Drittel an Unternehmen (31 Prozent), die ihre Datenbanken noch komplett oder überwiegend auf On-premises-Servern betreiben.

Auch die Nutzung von KI für das Datenbankmanagement beschäftigt Unternehmen aller Branchen, ist allerdings noch lange nicht der Standard: Dennoch gab mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) an, dass ihre Firma KI bereits aktiv für die Verwaltung von Datenbanken einsetzt oder es zumindest plant. Rund 65 Prozent dieser Unternehmen nutzen die Technologie, um Musterdaten oder Code Snippets zu erstellen, Datenbankabfragen zu optimieren und Testszenarien zu automatisieren. Eine tiefergehende Analyse der Daten zeigt, dass das Tempo der Einführung neuer Technologien wie der Cloud oder KI je nach Branche und Unternehmensgröße variiert.

Viele Wege führen in die Cloud​

Die fünf wichtigsten Gründe für den Wechsel von lokalen Rechenzentren hin zu Cloud-Infrastrukturen sind laut der Studie von Redgate über sämtliche Branchen hinweg und unabhängig von Unternehmensgrößen mehr oder weniger konsistent: mehr Skalierbarkeit und Flexibilität, eine bessere Kosteneffizienz sowie eine möglichst hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit. Auffällige Unterschiede zwischen den Branchen gibt es jedoch im Hinblick darauf, wie weit Unternehmen auf ihrer Cloud Journey bereits gekommen sind. Während insgesamt etwa ein Drittel (31 Prozent) weiterhin überwiegend auf On-premises-Lösungen setzt, sinkt dieser Anteil in den Bereichen Technologie (25 Prozent) und Gesundheitswesen (27 Prozent) auf etwa ein Viertel.

Die fünf wichtigsten Gründe für den Wechsel von lokalen Rechenzentren hin zu Cloud-Infrastrukturen. (c) Redgate

Ähnlich differenziert sieht es bei den Cloud-affinen Unternehmen aus, also den insgesamt 36 Prozent, die ihre Datenbanken überwiegend in der Cloud hosten: Nur rund 29 Prozent der Finanzdienstleister und gerade einmal 25 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden betreiben ihre Datenbanken mehrheitlich in der Cloud. Weit vorne liegt das Gesundheitswesen, in dem fast die Hälfte (46 Prozent) der Unternehmen überwiegend in der Cloud arbeiten.

Ein gemischtes Bild ergibt sich auch beim Ausblick auf die Entwicklung der Cloud-Einführung. Nur 19 Prozent erwarten eine vollständige Migration, 17 Prozent prüfen noch Optionen und 15 Prozent planen, ganz und gar on-premises zu bleiben. Hybride Ansätze würden 36 Prozent der Unternehmen bevorzugen und 41 Prozent derjenigen, die bereits einen solchen umgesetzt haben, bleiben mit großer Wahrscheinlichkeit auch dabei. Von den Befragten aus großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden erwartet sogar fast die Hälfte (48 Prozent), dass ihre Firma dem Hybrid-Cloud-Ansatz treu bleiben wird.

Große Unternehmen genießen KI mit Vorsicht​

Neben der Cloud wird auch künstliche Intelligenz immer wichtiger und Unternehmen erforschen vermehrt deren unterschiedliche Einsatzzwecke im Zusammenhang mit der Datenbankverwaltung und -entwicklung sowie dem Testing. Digitale Helfer könnten somit zukünftig Aufgaben von der prädiktiven Datenbankanalyse bis hin zur automatisierten Codegenerierung übernehmen und damit einen Mehrwert schaffen sowie die Effizienz der IT-Abteilung erhöhen.

Was den aktuellen Status der Einführung angeht, gibt es Interessantes zu beobachten: Während 20 Prozent aller befragten Unternehmen die Technologie bereits aktiv nutzen, sind es im dynamischen und stetig wachsenden Gesundheitssektor überdurchschnittliche 29 Prozent. Auch die Größe der Organisation spielt branchenübergreifend wieder eine Rolle, wobei der Anteil in großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden bei lediglich 14 Prozent liegt – Konzerne sind also in Bezug auf die Nutzung beider Technologien vorsichtiger als kleinere Firmen. Auch die Vorteile, die sich Unternehmen vom KI-Einsatz erhoffen, sind je nach Branche unterschiedlich. Bei allen Befragten sind die drei wichtigsten Ziele die Automatisierung, die Rationalisierung von Aufgaben und die Verbesserung der Sicherheit – in dieser Reihenfolge.

„Angesichts der Schlagzeilen und des Hypes könnte man meinen, dass die Einführung von Cloud und KI überall vorangetrieben wird und gut etablierten Mustern folgt. In der Realität zeigen die Daten jedoch ein anderes Bild“, erklärt Oliver Stein, Director of Sales DACH bei Redgate. „Ein Blick auf die historischen Daten unserer Umfrage zeigt, dass der Weg in die Cloud in mehreren Etappen verläuft. Der Grund dafür ist, dass Unternehmen ihre Prioritäten je nach Voraussetzungen und Ansprüchen – etwa der Kunden – evaluieren und verschieben. Gleiches gilt auch für die Implementierung von KI-Tools.“


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