Cognosec, IT-Sicherheitsdienstleister mit Hauptsitz in Wien, hat kritische Schwachstellen in ZigBee entdeckt, einem weit verbreiteten funkbasierenden Kommunikationsstandard für das Internet of Things (IoT) bzw. Smart Home. Bei einer Präsentation im Rahmen der IT-Sicherheitskonferenz Black Hat USA in Las Vegas wurden die größten Sicherheitsrisiken in ZigBee-Implementierungen, die betroffenen Geräte sowie die praktische Ausnutzung der Schwachstellen präsentiert. [...]
MINIMUM AN SICHERHEIT
Tests von Cognosec mit intelligenten Lampen, Bewegungssensoren, Temperatursensoren und sogar Türschlössern haben gezeigt, dass die Hersteller nur das absolute Minimum an Sicherheitsfeatures implementieren um die Vorgaben des ZigBee-Standards zu erfüllen und die erzeugten Produkte erfolgreich zertifizieren zu können. Keine darüber hinausgehenden Möglichkeiten werden implementiert und somit dem Endnutzer keine zusätzlichen Optionen geboten, mit denen das Sicherheitslevel der Geräte erhöht werden könnte.
Ein Anwendungsfall, auf den im Whitepaper „ZIGBEE EXPLOITED“ (hier als PDF) und in der Präsentation auf der Black Hat USA der Security-Experten eingegangen wird, zeigt auf, dass es für einen externen Angreifer sehr einfach möglich ist Kontrolle über Heimautomatisierungssysteme zu erlangen. Da solche Lösungen hohe Anforderungen an die Privatsphäre haben und eine riesige Quelle an personalisierten Daten darstellen, ist dies aus Sicherheitssicht als sehr heikel anzusehen. So wäre es zum Beispiel für Einbrecher möglich über diesen Weg unbemerkt Zutritt zu einem Gebäude zu erlangen.
„Die unzureichende Sicherheit in ZigBee Implementierungen kann hauptsächlich den Produktherstellern zugerechnet werden“, sagt Tobias Zillner von Cognosec. „Unternehmen wollen die neuesten und tollsten Produkte kreieren. Das bedeutet heutzutage, dass sie sehr stark miteinander vernetzt und wahrscheinlich auch mit dem Internet verbunden sind. Einfache Lichtschalter müssen beispielsweise fähig sein mit einer Vielzahl an im selben Netz agierenden Geräten wie Türschlössern zu kommunizieren. Es ist wenig überraschend, dass hierbei wenig Augenmerk auf Sicherungseinrichtungen gelegt wird – höchstwahrscheinlich, um die Kosten niedrig zu halten.“ (pi/rnf)
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