Der zu Raiffeisen Informatik gehörende IT-Dienstleister Comparex hat seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um ein knappes Drittel auf 75,4 Mio. Euro gesteigert und will auch im kommenden Geschäftsjahr einen ähnlichen Umsatzsprung hinlegen. [...]
„Wir wollen im nächsten Jahr die 100 Millionen Euro durchstoßen“, sagte Geschäftsführer Peter Kampf im Gespräch mit der APA, und weiter: „Im Software-Segment sind wir von 20,6 auf 23,9 Millionen Euro gewachsen.“ 16 Prozent des Wachstums stammten also aus dem Software-Umsatz. „Wir liefern exklusiv für den österreichischen öffentlichen Bereich Microsoft-Lizenzen, Beratung, Umsetzungsprojekte und das ist natürlich einer der wesentlichsten Träger für unsere Entwicklung.“ Gewinnzahlen gibt die Österreich-Tochter zwar nicht bekannt, aber „wir haben in keinem der letzten Geschäftsjahre einen Verlust geschrieben“, betonte Kampf.
Die öffentliche Verwaltung mache mittlerweile ein Viertel des Geschäfts der Comparex Austria GmbH aus, sagte der Comparex-Austria-Chef.. „Gott sei Dank sind wir in einem Segment, das wächst“, so Kampf, „wir schätzen die Bundesbeschaffungsbehörde sehr, weil man konsolidiert zu Mandaten kommt“.
Die größte Kundengruppe der Comparex sind die Finanzdienstleister. „Diese Kundengruppe macht mit Sicherheit etwa 30 bis 35 Prozent aus, weil die Finanzdienstleister noch immer große Rechenzentren betreiben, und das ist die Kernkompetenz der Comparex.“ Die Finanzdienstleister würden getrieben von „Solvency II“ und „Basel III“ in Risikomaßnahmen und Backup-Lösungen investieren, „das heißt, es gibt einen automatischen Treiber für Investitionen“. Die restlichen 40 Prozent des Geschäfts macht das Unternehmen in Österreich mit Handel und Industrie. Dazu zählen aber auch die ÖBB, Telekom Austria, Orange, Hutchison oder bWin.
Bisher hat sich Comparex in Österreich auf große Unternehmen konzentriert. „An 250 der Top 500 legen wir Rechnungen. In Zukunft wollen wir auch in den gehobenen Mittelstand gehen.“ Deshalb werde man ab 1. August auch mit Tele-Sales beginnen. Entsprechende Verträge gebe es bereits, die Mitarbeiter müssten aber noch geschult werden. „Die gehen dann für fünf Monate auf Ausbildung nach Leipzig, werden auch aus Leipzig bereits österreichische Kunden im gehobenen Mittelstand mit vordefinierten Lösungen betreuen“, erklärte Kampf.
Comparex Austria gehört zur deutschen Comparex Holding, die rund 2.000 Mitarbeiter an 75 Standorten in 28 Ländern beschäftigt. Der letzte Expansionsschritt war die Übernahme der indischen IT- und Software-Firma Iris. „Das war eine rund 60-Mann-Firma mit je einem Büro in Delhi, Mumbai und Bengalore“, sagte Kampf. Ursprünglich war Comparex eine Gründung von Siemens und BASF. Seit 2008 gehört die Comparex Holding der österreichischen Peruni-Holding, einer Tochtergesellschaft der Raiffeisen Informatik. „Die Comparex als Konzern macht mittlerweile mehr als eine Milliarde Umsatz“, so Kampf. Ziel sei es, innerhalb einer Berichtsperiode von drei Jahren den Umsatz auf zwei Milliarden Euro zu verdoppeln.
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