Zwar kämpfen noch immer 34 Prozent der Softwareanbieter mit illegalen Raubkopien ihrer Produkte auf dem Schwarzmarkt und im Darknet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl jedoch deutlich zurückgegangen. Dafür sorgt nun der Missbrauch von Software für Umsatzeinbußen. [...]
Softwareanbieter haben im letzten Jahr hohe Umsatzeinbußen verzeichnet. Schuld hat vor allem die Compliance, wie die aktuelle Umfrage „Monetization Monitor: Software Piracy and Compliance 2025 Outlook“ von Revenera zeigt. Dabei ist Softwarepiraterie nach einem Allzeithoch während der Covid-Pandemie und im Inflationsjahr 2023 nicht mal das alleinige Problem.
Zwar kämpfen noch immer 34 Prozent der Unternehmen mit illegalen Raubkopien ihrer Produkte auf dem Schwarzmarkt und im Darknet. Im Vergleich zum Vorjahr (40 Prozent) ist die Zahl jedoch deutlich zurückgegangen. Dafür sorgt nun der Missbrauch von Software für Umsatzeinbußen. Dazu zählen bewusste Verstöße von Anwendern wie das Umgehen und Manipulieren bestehender Lizenzen (z. B. Klonen von Virtual Machines). 13 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass dieser Missbrauch sie mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes kostet. Lizenzverletzungen sind damit die häufigste Ursache für erhebliche Umsatzverluste.
Ein weiteres Problem besteht laut Umfrage darin, dass viele Anwender legale Softwareprodukte weit über die vertraglichen Richtlinien hinaus nutzen (33 Prozent) und sich dieses Verstoßes oft gar nicht bewusst sind. Auch hier zeigt der Trend nach oben.
Verstärktes Monitoring der Softwareanbieter
Die gleichmäßige Verteilung über alle drei Formen von Compliance-Verstößen (Piraterie, Missbrauch und Übernutzung) scheint jedoch weniger die Folge wachsender krimineller Energien zu sein. Vielmehr haben Softwareanbieter in den letzten Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und setzen verstärkt Monitoring- und Analyse-Tools ein, die unbezahlte Softwarenutzung und Lizenzverstöße überhaupt erst erkennen. Was früher unter dem Compliance-Radar flog, reiht sich nun auf der langen Liste an zentralen Herausforderungen ein und zieht mit Problemen wie Kundenabwanderung (30 Prozent) oder ineffizienten Monetarisierungsmodellen (31 Prozent) gleich.
Die höhere Compliance Intelligence zeigt sich auch an anderer Stelle: Während im Vorjahr noch 21 Prozent der Anbieter sich nicht einmal sicher war, welche Form von Piraterie überhaupt vorlag, sank der Anteil in diesem Jahr auf gerade einmal 5 Prozent. Luft nach oben besteht allerdings weiterhin: Nur 57 Prozent der befragten Unternehmen können nachvollziehen, ob die Softwarenutzung eines Anwenders sinkt oder steigt. Und lediglich 47 Prozent wissen, ob ihr Kunde das Softwareprodukt überhaupt nutzt.
„Software- und Technologieunternehmen bemühen sich intensiv darum, den Spagat zwischen hohen Kundennutzen auf der einen und profitabler Gewinnspanne auf der anderen Seite zu meistern“, erklärt Nicole Segerer, General Manager von Revenera. „Compliance-Verstöße sind in diesem Kontext ein unangenehmes Thema, das oft und gern nachrangig behandelt wird. Dabei verursachen Lizenzverletzungen einen immensen Schaden. Anbietern gehen durch die nicht lizenzierte Nutzung weltweit Einnahmen von rund 18,7 Milliarden US-Dollar verloren. Software Usage Analytics liefert hier detaillierte Daten, um Umsatzverluste einzudämmen und effektive Monetarisierungsmodelle zu implementieren.“
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