COMPUTERWELT Ausblick 2019: Ingrid Kriegl von Sphinx IT Consulting

Die COMPUTERWELT hat gemeinsam mit 30 IT-Experten in die Zukunft geblickt. Lesen Sie hier, was Ingrid Kriegl, Geschäftsführerin von Sphinx IT Consulting, vom IT-Jahr 2019 erwartet. [...]

Ingrid Kriegl ist Geschäftsführerin von Sphinx IT Consulting. (c) Sphinx IT Consulting
Ingrid Kriegl ist Geschäftsführerin von Sphinx IT Consulting. (c) Sphinx IT Consulting

Welche IT-Themen werden für Anwender 2019 eine wichtige Rolle spielen und warum?
Für den Mittelstand geht es mehr denn je darum, aus der Fülle der technologischen Möglichkeiten gezielt auszuwählen. Was bringt mir einen konkreten Wettbewerbsvorteil? Also: Ärmel hoch, das IT-Tagesgeschäft aufräumen, gute Köpfe in der IT freispielen und smarte Technologien kostengünstig in das Bestehende integrieren. Wer das schafft, der hat gewonnen.

Gibt es IT-Themen, die Ihrer Meinung nach gehyped werden, diesen Hype aber gar nicht verdient haben?
Einige Anwender halten immer noch Themen für Hypes, die aber längst Realität sind wie die Digitalisierung aller Lebensbereiche, die Cloud oder IoT. Hier verpassen vor allem Unternehmen im Mittelstand wichtige Chancen. Andere Themen werden sicher relevant werden – der digitale Mitarbeiter, KI, Biohacking, Quantencomputer etc. – aber erst in fünf bis zehn Jahren. Diese jetzt künstlich zu hypen, kann leicht zu Verwirrung führen oder eine Art „Kaninchen vor der Schlange“-Starre hervorrufen. Die Umsetzung von wichtigen Themen wird gebremst, die vielleicht nicht so sexy, dafür aber äußert lohnend wären wie Security, Data Governance, Auflösung von Silodenken und der Umbau von Infrastrukturen für mehr Agilität, Flexibilität und Skalierbarkeit als Basis für Digitalisierungs-Initiativen.

Wie helfen Sie Ihren Kunden, ihren Datenschatz zu heben, sprich das Optimum aus ihren Daten herauszuholen?
Wir arbeiten derzeit an mehreren Data-Governance- bzw. Golden-Data-Source-Projekten. Die Herausforderung dabei ist nie die technische Umsetzung, sondern Themen wie die Definition der Kennzahlen oder saubere Zugriffsberechtigungen – also organisatorische Themen, die das ganze Unternehmen betreffen. Diese Aufgabe (alleine) in der IT abzuladen ist der falsche Weg.

Inwiefern beeinflusst künstliche Intelligenz heute schon die von Ihnen angebotenen Produkte und Services?
Echte künstliche Intelligenz im Sinne von selbstlernenden Systemen (Deep Learning) ist in Österreich noch nicht angekommen. Lösungen auf Basis von neuronalen Netzen oder sehr intelligenten Algorithmen haben wir ja schon lange. Das ist aber keine KI im eigentlichen Sinne.

Kann man als Unternehmen ohne Cloud künftig noch überleben? Wenn ja wie bzw. wenn nein warum nicht?
Überleben kann man natürlich. Die Frage wird sich aber bald in der Form nicht mehr stellen. IT-Services aus der Cloud werden in kurzer Zeit zur Normalität werden – so wie sich zentrale Kraftwerke gegen die Wasserturbinen und Dampfmaschinen durchgesetzt haben, die zu Beginn der Industrialisierung neben jeder Fabrik gestanden sind.

Was war ihr persönliches IT-Highlight des Jahres 2018?
Ein sehr erfolgreiches Mittelstandsunternehmen, das uns vertraut, hat seine gesamte Infrastruktur im laufenden Betrieb auf völlig neue Beine gestellt. Die Zusammenfassung des Kunden am Ende des Projektes hat mich sehr gefreut: „Das Einzige, was ich mir vorwerfen kann, ist, dass ich nicht schon lange mit Ihnen zusammenarbeite.“


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