COMPUTERWELT Ausblick 2019: Johannes Baumgartner-Foisner von BEKO Engineering & Informatik

Die COMPUTERWELT hat gemeinsam mit 30 IT-Experten in die Zukunft geblickt. Lesen Sie hier, was Johannes Baumgartner-Foisner, CEO BEKO Engineering & Informatik, vom IT-Jahr 2019 erwartet. [...]

Johannes Baumgartner-Foisner ist CEO von BEKO Engineering & Informatik. (c) BEKO
Johannes Baumgartner-Foisner ist CEO von BEKO Engineering & Informatik. (c) BEKO

Welche IT-Themen werden für Anwender 2019 eine wichtige Rolle spielen und warum?
Es werden Themen wie Machine Learning oder Artificial Intelligence sein, wo es weiter rasante Entwicklungen gibt und geben wird. Künstliche Intelligenz heizt die Digitalisierung weiter an. Die Fragestellung wird sein, welche Tätigkeiten und Prozesse können „übernommen“ werden. Die Übernahme von low-level-Tätigkeiten durch AI wird weiter voran schreiten. Weiterhin bleibt aber die Frage: wie wird sich mein Geschäftsmodell in den nächsten Jahren verändern (müssen) um in diesem neuen Environment konkurrenzfähig zu sein.

Gibt es IT-Themen, die Ihrer Meinung nach gehyped werden, diesen Hype aber gar nicht verdient haben?
Die jeweiligen Themensegmente haben auch unterschiedliche Relevanz für die Branche, daher ist diese Frage nicht so leicht zu beantworten. Augmented Reality Anwendungen haben möglicherweise für die Gaming Industrie aktuell einen anderen Stellenwert als für einen Retailer. Aus meiner Sicht ist es viel hilfreicher, diverse Begrifflichkeiten aufzulösen. Stellt man heute die Frage „was ist eigentlich Digitalisierung“ oder auch „was ist die Cloud“ – so bekommt man einen bunten Blumenstrauß als Antworten. Das ist zwar manchmal amüsant, aber gesamtheitlich betrachtet leiden hier auch Wirtschaftsbereiche darunter. Der traditionelle mittelständische Industrieunternehmer hat möglicherweise ein Problem aus der Vielzahl von Hypes und Definitionen eine Brücke in seine Realität zu bauen. Hier besteht, wie es so schön heißt, „room for improvement“.

Wie helfen Sie Ihren Kunden, ihren Datenschatz zu heben, sprich das Optimum aus ihren Daten herauszuholen?
Bei diesem Thema gibt es einen wichtigen Punkt: das Geschäft des Kunden zu verstehen. Wobei es zu unterscheiden gilt, um welche Art von Daten bzw. welche Struktur es sich handelt. Kunden verfügen oft über Informationen, die ihnen gar nicht bekannt sind, daher ist eine „Standortbestimmung“ über die aktuelle Situation sehr wichtig. Bei der Herangehensweise ist immer zuerst die Fragestellung, was ich erreichen will und danach, wie ich zum Ziel komme bzw. was ich dazu benötige.

Inwiefern beeinflusst künstliche Intelligenz heute schon die von Ihnen angebotenen Produkte und Services?
Künstliche Intelligenz
beeinflusst uns noch nicht direkt. Im Produktionsbereich werden bei IoT-Lösungen bereits Komponenten zur Fehlererkennung verbaut, die über Kameras Informationen aufnehmen, vergleichen und basierend darauf Rückschlüsse ziehen. Das kann auch bedeuten, dass der Produktionsvorgang justiert oder gestoppt wird.

Kann man als Unternehmen ohne Cloud künftig noch überleben? Wenn ja wie bzw. wenn nein warum nicht?
Zu dieser Frage kann es keine allgemeine Antwort geben. Cloud ist in vielen Bereichen allgegenwärtig, aber ist sie überlebensnotwendig? Das hängt natürlich vom Geschäft bzw. vom Geschäftsmodell ab. Ob der Bäcker eine Cloud verwendet oder nicht, wird möglichweise nur geringen Impact auf seinen Erfolg haben. Als typisches mittelständisches Unternehmen sich einer Technologie wie Cloud zu verweigern wird wahrscheinlich wenig sinnvoll sein bzw. in manchen Bereichen zu einem Nachteil bei Kosten oder Flexibilität führen. CloudTechnologie bietet Optimierungsmöglichkeiten, unterstützt Mobilität, Globalität und erleichtert dezentrale Arbeitsmodelle etc. Risiken in Richtung Sicherheit, Abhängigkeit – möglicherweise keine Zugriffsmöglichkeiten auf Informationen bei Leitungs- oder Kommunikationsausfall zu haben – gehen damit einher. Ich kann auch heute noch ein Mobiltelefon der 2000er-Jahre zur Kommunikation verwenden – oder ein aktuelles Smartphone mit allen Vor- und Nachteilen.

Was war ihr persönliches IT-Highlight des Jahres 2018?
Ein Digitalisierungsprojekt bei einem unserer Industriekunden. Da ging es um digitale Dokumentation und Nachvollziehbarkeit der Produktionsprozesse.


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