COMPUTERWELT Ausblick 2019: Markus Hufnagl von oxaion

Die COMPUTERWELT hat gemeinsam mit 30 IT-Experten in die Zukunft geblickt. Lesen Sie hier, was Markus Hufnagl, Österreich-Geschäftsführer von oxaion, vom IT-Jahr 2019 erwartet. [...]

Markus Hufnagl ist Österreich-Geschäftsführer von oxaion. (c) oxaion
Markus Hufnagl ist Österreich-Geschäftsführer von oxaion. (c) oxaion

Welche IT-Themen werden für Anwender 2019 eine wichtige Rolle spielen und warum?
Generell ist die Appifizierung ein großes Thema. Jüngere Beschäftigte, die mit Facebook, Twitter & Co sowie mobilen Endgeräten aufgewachsen sind, wollen auch am Arbeitsplatz jederzeit mobil auf Anwendungen und Daten zugreifen, die für sie passenden Apps installieren und über Chats und Posts mit dem Umfeld kommunizieren. Arbeit und Freizeit verschwimmen daher immer mehr und der Begriff „Arbeitsplatz“ wird in vielen Branchen ein Anachronismus werden. Neben dem starken Trend in Richtung Appifizierung und Kollaboration sind Simplifizierung und Vernetzung große Themen. Im Consumer-Sektor werden wir langsam erste Lösungen zum Thema Internet of Things (IoT) live sehen.

Gibt es IT-Themen, die Ihrer Meinung nach gehyped werden, diesen Hype aber gar nicht verdient haben?
Das Thema künstliche Intelligenz (KI) ist sicherlich ein Schlagwort, welches den Hype gar nicht verdient hat. Vorab: Echte künstliche Intelligenz gibt es (noch) nicht. Es gibt nur Programme mit Algorithmen die intelligentes, menschliches Verhalten simulieren. Das „Lernen“ von KI’s ist derzeit auf das Speichern von Daten reduziert. Intelligenz ist aber mehr und beinhaltet wichtige Faktoren wie zum Beispiel Kreativität. Dahin ist es noch ein weiter Weg.

Wie helfen Sie Ihren Kunden, ihren Datenschatz zu heben, sprich das Optimum aus ihren Daten herauszuholen?
Der Begriff „Datenschatz“ trifft es sehr gut. Unternehmen sammeln seit Jahren Unmengen an Daten. Es wurde aber oftmals versäumt diese Daten in Relation zu anderen Daten zu stellen und sie somit zu nutzbringenden Informationen zu verarbeiten. Auch scheitert es oft an der Richtigkeit und Vollständigkeit von Stammdaten. Wir unterstützen unsere Kunden auf mehreren Ebenen. Zum Beispiel durch den Einsatz unseres Business Process Managements (BPM) bei der Wartung und Kontrolle von Stammdaten oder durch unsere BI-Lösung oxaion analytics pro in der Analyse der gewonnenen Daten und der Ableitung von Entscheidungen.

Inwiefern beeinflusst künstliche Intelligenz heute schon die von Ihnen angebotenen Produkte und Services?
Natürlich gibt es Lösungen, welche auf der sogenannten künstlichen Intelligenz beruhen. Diese findet man in der Öffentlichkeit zum Beispiel in selbstfahrenden Fahrzeugen, in der Verkehrssteuerung oder im medizinischen Bereich. Im ERP-Sektor wird es noch einige Jahre dauern bis diese Technologie Einzug hält. Erste Lösungen im Bereich von Wartung und Instandhaltung (predictive maintenance) werden bereits eingesetzt. So können über Sensoren nur kleinste Veränderungen an der Maschine, am Material oder am Endprodukt erkannt und können daraus notwendige Wartungen abgeleitet werden.

Kann man als Unternehmen ohne Cloud künftig noch überleben? Wenn ja wie bzw. wenn nein warum nicht?
Die Cloud in ihrem eigentlichen Wort- und Bedeutungssinn bleibt ein kritisches Thema. Generell tut sich der deutschsprachige Mittelstand schwer und hegt große Sicherheitsbedenken, SEINE Daten in der Cloud zu speichern. Als Kompromiss zwischen den Vorteilen der Cloud wie Flexibilität und dem Sicherheitsbedürfnis wie komplette Datenkontrolle etabliert sich die Managed Private Cloud als ideales Medium. Wir von oxaion verzeichnen in diesem Geschäftsbereich starke Umsatzzuwächse – aber von einem niedrigen Level ausgehend. Unserer Einschätzung nach wird es weiter je nach Anforderung unterschiedliche Lösungen – auch in einem Unternehmen – geben.

Was war ihr persönliches IT-Highlight des Jahres 2018?
2018 war für oxaion ein Jahr geprägt von großem Wachstum und von bedeutendem technologischem Fortschritt. So konnte oxaion im Herbst einen der größten Einzelaufträge der Firmengeschichte verzeichnen. Die Firmengruppe Hoyer, eines der größten konzernunabhängigen Mineralölunternehmen Deutschlands mit 1.700 Beschäftigten, 100 Standorten, 200 Tankstellen und mehr als 1.000 Fahrzeugen hat sich für oxaion entschieden. Gleichzeitig haben wir unsere Firmengruppe erweitert, sodass wir ab sofort auch BDE, MDE, MES und QS-Lösungen aus eigener Hand und in das ERP integriert anbieten und somit Lösungen bis auf die Shop-Floor-Ebene bereitstellen. Das ERP-System oxaion wurde um die Zusatzoption oxaion Crossfeed erweitert. Crossfeed verbindet Geschäftsanwendungen wie ERP, Fibu, QS, CAD mit Kommunikationsabläufen via E-Mail, Intranet, Office zu einem personalisierten User-Portal und stellt somit eine Oberfläche für alle Anwendungen zur Verfügung. Aktuell stellen wir gerade unseren neuen HTML5-Client fertig.


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