Die COMPUTERWELT hat gemeinsam mit 30 IT-Experten in die Zukunft geblickt. Lesen Sie hier, was Stefan Trondl, General Manager von Dell EMC Österreich, vom IT-Jahr 2019 erwartet. [...]
Welche IT-Themen werden für Anwender 2019 eine wichtige Rolle spielen und warum?
2019 wird stark geprägt sein von der Weiterentwicklung von Technologien in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Machine Learning und Autonome Systeme. Im privaten Bereich wie auch im Arbeitsleben werden zusehends mehr virtuelle Assistenten im Einsatz sein – intelligenter und lernfähiger als je zuvor und in der Lage, uns Menschen proaktive Vorschläge zu machen sowie individuell zugeschnittene Inhalte zu liefern. Zu den digitalen Helfern gehören Smart Devices genauso wie Sprachassistenten. Dank VR- und AR-Technologie werden Nutzer immer realistischere virtuelle Erfahrungen machen. Die User Experience entwickelt sich zu einer Art „Hyperpersonalisierung“ mittels ML-basierter (Machine Learning) interaktiver Assistenten, die uns bedarfsgerecht zur richtigen Zeit mit den richtigen Apps und Services versorgen. Dank Automation und Robotik verbessert sich die Zusammenarbeit mit Technologien deutlich.
Wir erwarten zudem, dass immer mehr Unternehmen Multi-Cloud-Ansätze verfolgen werden, um die unterschiedlichen Workloads besser zu managen, und zwar dann und dort, wo sie gebraucht werden. Je nach dem konkreten Zweck wird zunehmend ein Mix aus verschiedenen Cloud-Modellen genutzt, ob als sichere On-Premise-Center für mehr Compliance und Sicherheit sowie natürlich in Form von Public Clouds für Anwendungen und Services, die wir jeden Tag nutzen.
Die Supplychain wird effizienter, transparenter, smarter und grüner. So lassen sich etwa mithilfe der Blockchain-Technologie sämtliche Produktionsschritte rückverfolgen und Prozesse optimieren – und das mit höherem Sicherheitslevel. Rückverfolgung und Transparenz sorgen sicher für mehr Vertrauen aufseiten der Verbraucher. Schließlich kommt noch hinzu, dass viele Unternehmen begreifen, dass es unerlässlich ist, ihr Business nachhaltig auszurichten, so wie wir es bei tun, indem wir beispielsweise Plastikmüll aus den Ozeanen für die Verpackung unserer Endgeräte verwenden.
Gibt es IT-Themen, die Ihrer Meinung nach gehyped werden, diesen Hype aber gar nicht verdient haben?
Es gibt Themen beziehungsweise Technologien, die in ihrer Entwicklung noch nicht so weit fortgeschritten oder in Anwendung sind, wie von Branchenkennern und Analysten-Häusern angenommen. Dazu zählt etwa der Einsatz von Virtual Reality im Business-Bereich. Das heißt aber nicht, dass sie gescheitert sind. Es wird sich noch zeigen müssen, wohin die Reise geht und ob ihr Potenzial genutzt wird. Vor wenigen Jahren war etwa Hyperconverged Infrastructure ein absolutes „Hype-Thema“. Mittlerweile beobachten wir an der steigenden Nachfrage, dass es konkret auf der Agenda vieler IT-Verantwortlicher steht. Heuer waren Künstliche Intelligenz und Machine Learning die unangefochtenen Hype-Themen, wenngleich nur wenige Unternehmen bereits eine konkrete Strategie entwickelt oder mit entsprechenden Projekten begonnen haben. Allerdings steht außerfrage, dass uns diese Themen auch in den kommenden Jahren beschäftigen werden – und das vollkommen zu Recht.
Wie helfen Sie Ihren Kunden, ihren Datenschatz zu heben, sprich das Optimum aus ihren Daten herauszuholen?
Die Ära der Daten hat längst begonnen. Daten, sind der strategische Erfolgsfaktor. Knapp 90 Prozent aller heute gespeicherten Daten sind erst in den vergangenen zwei Jahren entstanden. Und im Jahr 2020 soll der weltweite Datenbestand 44 ZByte betragen. In diesem Bereich werden wir den nächsten „Goldrausch“ erleben. Nicht nur die Datenmenge ist exponentiell gewachsen, auch die Nutzung verändert sich grundlegend. Wir verabschieden uns vom reinen Datensammeln und wenden uns der intelligenten Daten-Nutzung und -Verarbeitung zu. Startups werden auf den Markt strömen, die neue, datengetriebene Geschäftsideen und Business-Modelle aufziehen. Unternehmen, die ihren Datenschatz auszuschöpfen wissen, können erhebliche Produktivitätsgewinne verzeichnen. So zeichnet sich für 2019 insgesamt ein massiver technologiegetriebener Investitionszyklus ab.
Diesen Schatz zu heben, erfordert umfangreiche Investitionen in KI-fähige Infrastruktur, weil nur diese in der Lage ist, den enormen Datenmengen beizukommen, sie zu managen und vor allem sinnvoll auszuwerten. Daher verfolgen wir den Ansatz, vom Netzwerkrand (Edge) über das Rechenzentrum bis in die Cloud die richtige Infrastruktur für KI-Lösungen zu liefern. Die Datenauswertung mittels Künstlicher Intelligenz wird so bisher Unmögliches möglich machen – autonome Fahrzeuge ebenso wie Fabriken, die sich selbst optimieren. Dell EMC stellt dafür etwa leistungsstarke Server, Analytics-Lösungen, IoT-Gateways oder Software-Defined Infrastructure bereit, die dem rapide wachsenden Bedarf mittels agiler IT-Ressourcen schnell gerecht werden können.
Inwiefern beeinflusst künstliche Intelligenz heute schon die von Ihnen angebotenen Produkte und Services?
Das Thema Künstliche Intelligenz bzw. entsprechende Technologien schlagen sich bereits heute deutlich in unserem Portfolio nieder. Produkte wie die Dell EMC PowerEdge-Server der 14. Generation helfen unseren Kunden, Daten in Echtzeit in intelligente Erkenntnisse umzuwandeln und somit bessere Ergebnisse zu erzielen. Zudem nutzen wir auch Künstliche Intelligenz, um unsere eigenen Produkte zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist Dell Precision Optimizer, eine KI-basierte Software zur Leistungsoptimierung für Workstations.
Ein weiteres Beispiel für eine hochleistungsfähige IT-Infrastrukturlösung sind die Server der Serie Dell EMC PowerEdge MX, die ein breites Spektrum herkömmlicher und neuartiger Workloads abdecken und gezielt auf künftige Technologien und Server-Disaggregation ausgelegt sind. Denn neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, IoT, Software-defined Storage und Networking bieten große Wettbewerbsvorteile. Ihre Workloads sind aber schwer vorhersehbar und stellen die IT-Abteilungen vor neue Herausforderungen. PowerEdge MX verfolgt einen modularen Ansatz, um Rechen-, Speicher- und Netzwerk-Ressourcen flexibel aufzubauen und zu kombinieren. Damit können Unternehmen ihre IT so transformieren, dass Ressourcen optimiert und getätigte Investitionen auch für künftige Technologiegenerationen gesichert sind.
Außerdem haben wir Ready Solutions für Künstliche Intelligenz gelauncht, die speziell für Maschinelles Lernen mit Hadoop und Deep Learning mit NVIDIA entwickelt wurden.
Diese Lösungen erleichtern und beschleunigen die Einführung von Künstlicher Intelligenz und liefern schneller umfangreiche Erkenntnisse aus Daten, indem sie die bewährte KI-Expertise von Dell EMC mitbringen. Unternehmen müssen ihre KI-Lösungen nicht mehr in einzelnen Komponenten beschaffen und zusammenfügen: Stattdessen können sie sich auf ein von Dell EMC entwickeltes und validiertes Paket von Best-of-Breed-Software-Technologien verlassen – einschließlich KI-Frameworks und -Bibliotheken sowie den benötigten Rechen-, Netzwerk- und Speicherkapazitäten. Mit unserem breitgefächerten Leistungsportfolio – bestehend aus Beratung, Bereitstellung, Support und Schulung – unterstützen wir Unternehmen bei der schnellen Einführung und Optimierung ihrer KI–Umgebungen. Damit lässt sich die Gesamtproduktivität von Data Scientists um bis zu 30 Prozent steigern und der Zeitaufwand bis zum produktiven Einsatz einer KI-Lösung um sechs bis zwölf Monate im Vergleich zu Do-it-yourself-Lösungen verringern.
Auch wenn die erfolgreiche Implementierung Künstlicher Intelligenz und ihrer Teilbereiche Machine und Deep Learning immense Werte schafft, kann ihre Umsetzung doch sehr komplex sein. Basierend auf jahrzehntelanger Erfahrung mit führenden Institutionen und der Zusammenarbeit mit unseren Technologiepartnern sowie strategischen Kunden bietet Dell EMC ein umfassendes Portfolio an Technologien – Workstations, Server, Storage, Netzwerk, Software und Services. Unternehmen können damit HPC-Lösungen aller Arten und Größen betreiben und damit KI-Projekte schneller realisieren.
Kann man als Unternehmen ohne Cloud künftig noch überleben? Wenn ja wie bzw. wenn nein warum nicht?
Nein, tatsächlich führt – allein schon aus Effizienzgründen – kein Weg an der Cloud vorbei. Es gibt allerdings nicht die eine perfekte Lösung, da keine einzige Cloud in der Lage ist, alle möglichen Aufgaben optimal auszuführen. Vielmehr beobachten wir eine Entwicklung von der Hybrid zur Multi Cloud – siehe auch meine Ausführungen zu Frage 1. Denn es hat sich gezeigt, dass für verschiedene Anwendungen und Anwendungszwecke ein Mix unterschiedlicher Cloud-Modelle der beste Weg ist – das geht über die Kombination aus Private und Public Cloud hinaus. Bestimmte Clouds sind ideal geeignet für das Hosting bestimmter proprietärer Anwendungen, während andere eine preisgünstige Lösung für die Archivierung von Daten sind und wieder andere sich durch eine sehr breite Skalierung auszeichnen. Mit einem Multi-Cloud-Ansatz lassen sich Services von verschiedenen Anbietern und für verschieden Zwecke beziehen.
Was war ihr persönliches IT-Highlight des Jahres 2018?
Wir sind als Unternehmen nicht nur weltweit erfolgreich gewachsen, sondern auch in Österreich. Ich freue mich besonders über die hervorragende Zusammenarbeit mit unserem lokalen Team und unseren Channel-Partnern, die gemeinsam viel Engagement an den Tag legen, um unsere Kunden auf dem Weg zur digitalen Transformation zu begleiten.
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