Wer wollte nicht schon einmal die Zeit anhalten? Jack Joyce, der Hauptdarsteller in dem Spiel Quantum Break des finnischen Entwicklerstudios Remedy Entertainment, kann zwar genau das, würde sich aber wünschen, diese Fähigkeit nicht erlangt zu haben. Denn er muss - ganz nach dem bekannten Superhelden-Motto "aus großer Macht folgt große Verantwortung" - alles daran setzen, den Schlamassel wiedergutzumachen, der zu seiner Verwandlung geführt hat. Daran hängt nicht nur sein Leben, und das seiner Freunde und Familie, sondern auch der Fortbestand der ganzen Welt. Zumindest so, wie wir sie kennen. [...]
Sie werden es schon erraten haben: Jack Joyce ist die Figur, die Sie in dem für Xbox One und Windows 10 erhältlichen Spiel Quantum Break hauptsächlich lenken – mit Ausnahme kurzer Passagen, in denen Sie die Kontrolle über seinen Gegenspieler übernehmen und so die Geschichte aus einer anderen Perspektive kennenlernen.
Ganz im Gegensatz zu seinem Bruder William, einem genialen Wissenschaftler auf dem Gebiet der Zeitforschung, ist Jack weniger der „verkopfte“ Typ sondern eher ein Macher. Als Paul Serene, ein alter Freund und außerdem Kollege seines Bruders, ihn also bittet, ihm einen Besuch abzustatten, hüpft er ohne viel nachzudenken ins nächste Flugzeug. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf.
Denn was dann folgt ist ein gigantisches „Wissenschafts-Hoppala“: Der normale Ablauf der Zeit wird gestört und es kommt immer häufiger zu sogenannten „Anomalien“, die Dinge und Personen quasi einfrieren lassen. Alle, außer natürlich Jack und seine Gegenspieler, die als Verursacher des Phänomens mit besonderen Kräften ausgestattet sind. So kann man als Spieler beispielsweise die Zeit in einem bestimmten Bereich einfrieren, sich besonders schnell fortbewegen, die Zeit langsamer laufen lassen (die „Bullet Time“ aus der „Max Payne“-Reihe desselben Entwicklerstudios lässt grüßen) oder auch eine schützende Zeitblase um sich bilden. Vor allem tut man als Spieler aber eines: Ballern bis die Rohre glühen. Obwohl Jack Joyce in den Zwischensequenzen größtenteils wie der freundliche, coole Indie-Rocker von nebenan wirkt, hat er kein Problem damit, zu jedweder Waffe zu greifen und haufenweise die Sicherheitskräfte des „bösen“ Konzerns seines Gegenspielers umzunieten.
MAX PAYNE LÄSST GRÜSSEN
Damit wird Jack Joyce zum inoffiziellen Nachfolger von Max Payne, aufgepimpt mit Superkräften. Wer also Spaß an den Schießereien mit dem abgehalfterten Ex-Cop hatte, wird auch Quantum Break mögen. Viel zu überlegen gibt es nicht. Man prescht vorwärts und schießt auf alles, was sich bewegt oder gerade in einer Zeitblase eingefroren ist. Sind alle Gegner erledigt, geht es weiter. Manchmal gilt es auch, mittels der Zeitkräfte Geschicklichkeitspassagen zu meistern, etwa indem man fallende Gegenstände stillstehen lässt oder die Zeit zurückspult.
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Unterbrochen wird das Spiel immer wieder durch kurze Sequenzen in Spielgrafik. Am Ende jedes Aktes – wovon es insgesamt fünf gibt – gilt es dann, eine Entscheidung zu treffen, die mehr oder weniger großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte hat. So kann es sein, dass manche Charaktere entweder früh das Zeitliche segnen oder Jack weiter begleiten. Am Spielverlauf selbst ändert das aber kaum etwas. Wohl aber an den zwischen den Akten angesiedelten Film-Sequenzen mit professionellen Schauspielern, die man beispielsweise aus Game of Thrones, Herr der Ringe oder X-Men kennt. Auch kleine Details an bestimmten Stellen des Spiels haben Einfluss auf die Film-Passagen, die wie eine Fernsehserie wirken. Untersucht man beispielsweise eine Tafel mit wissenschaftlichen Formeln, die daraufhin vom genialen Bruder korrigiert werden, wird im Video darauf Bezug genommen.
Überhaupt sollte man sich darauf einstellen, dass es viel zu sehen, zu hören und zu lesen gibt. Immer wieder findet man E-Mails, Dokumente, hört Radiosendungen oder stößt auf andere Informationsschnipsel, die zwar für den Verlauf des Spiels nicht wesentlich sind, wohl aber für das Verständnis der Geschichte – und für den einen oder anderen Lacher gut sind.
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