Das Berliner Onlineportal Copytrack untersuchte weltweit begangene Urheberrechtsverletzungen. Demnach war China 2016 mit über elf Prozent das Land, in dem die meisten Urheberrechtsverletzungen von digitalen Bildern verzeichnet wurden. An zweiter und dritter Stellen stehen Frankreich und die USA. [...]
Das Berliner Unternehmen Copytrack analysierte 10.000 nach Zufallsprinzip ausgewählte Fälle des letzten Jahres aus seiner Datenbank, um die zehn Länder mit den häufigsten Copyrightmissbräuchen herauszufinden. Hierzulande darf man aufatmen: Österreich ist nicht unter den Top Ten vertreten. Die Alpenrepublik belegt Platz 37 mit 0,49 Prozent Urheberrechtsverletzungen.
Copytrack hat sich auf das Durchsuchen von unerlaubten Bildnutzungen spezialisiert, mit dem Ziel nachträglich Lizenzzahlungen zu erwirken. Zu den Kunden des Unternehmens zählen Fotografen, Bild- und Nachrichtenagenturen, Verlage und E-Commerce-Anbieter. Mithilfe einer speziellen Suchtechnik durchforscht Copytrack das gesamte Internet nach Duplikaten von Bildern seiner Kunden. Die Treffergenauigkeit liegt nach eigenen Angaben bei 98 Prozent. Die Länder mit den meisten Urheberrechtsverletzungen im letzten Jahr waren laut Copytrack China (11,11 Prozent), Frankreich (9,53 Prozent) und die USA (8,21 Prozent). Auf den weiteren Plätzen in Sachen Bilderklau folgen die Türkei (4,65 Prozent), Russland (4,57 Prozent), die Vereinigten Arabischen Emirate (4,55 Prozent), Spanien (3,47 Prozent), die Ukraine (2,85 Prozent), die Niederlande (2,72 Prozent) und Italien (2,68 Prozent).
„Die meisten unserer Kunden sind sehr erstaunt, wo wir ihre Bilder widerrechtlich genutzt auffinden“, sagt Marcus Schmitt, Geschäftsführer von Copytrack. „Bilderklau gibt es überall und durch jeden. Vom Privatmann, über den Blogger bis zu Fachmagazinen und etablierten Unternehmen – alle bedienen sich unerlaubt fremder Bilder aus dem Netz. Aber offensichtlich gibt es einige Länder, in denen das kreative Eigentum anderer besonders wenig respektiert wird“, ergänzt Schmitt.
Auf Wunsch seiner Kunden wird Copytrack weltweit aktiv und fordert in 140 Ländern zu nachträglichen Zahlungen auf. 35 Prozent alle Fälle werden bereits nach einer schlichten Zahlungsaufforderung seitens Copytrack beglichen. Der Durchschnittswert einer solchen Nachlizenzierung bei Bilderklau liegt bei 694 Euro. Weitere 55 Prozent aller Missbrauchsfälle werden erst in einem zweiten Schritt, sprich nach einer Forderungsdurchsetzung bezahlt. Durchschnittlich erzielt Copytrack dann nach eigenen Angaben eine Summe von 1.430 Euro. Das Portal orientiert sich bei den berechneten Gebühren an die auch von Gerichten anerkannten Übersicht der deutschen Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing (MFM). Das Ziel von Marcus Schmitt ist aber stets die für den Nutzer kostengünstigere, faire nachträgliche Lizensierung, die oftmals auch zu weiteren Geschäftsbeziehungen zwischen Urheber und Nutzer führt. Der Suchservie von Copytrack ist kostenfrei nutzbar, im Erfolgsfall ist eine Provision von bis 30 Prozent zu zahlen. Demnach gehen bis zu 70 Prozent der erzielten Summe an den Bildrechtinhaber.
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