Core i9 Extreme: Intel enthüllt 18-Kern-„Biest“

Intel hat seine neue High-End-Plattform Skylake X enthüllt. Dabei will es der Preisgigant offensichtlich ganz klar mit der neuen AMD-Generation aufnehmen. [...]

Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Intel hat ganz offensichtlich eine Antwort auf AMDs Bedrohung im preisgünstigen Mehrkernprozessorgeschäft für Gamer und 4K-Videoschnitt-Enthusiasten. Die Katze hat Intel an der Computex in Taipeh aus dem Sack gelassen: Die ganz obere Liga bilden demnach die Super-Prozessoren der „Skylake-X“-Familie mit bis zu 18 Kernen.
Der Chiphersteller reagiert damit auf AMDs neue Ryzen-CPUs, von denen die Achtkerner schon mit Preisen von unter 600 Franken aufwarten (Intels bisherige High-End-CPUs mit acht bzw. zehn Kernen für Workstation-Enthusiasten kosten bis zu 1100 Franken). Mit der Einführung des Skylake-X-Schlachtschiffs Core i9 7980XE mit 16 Kernen und 36 Threads will Intel nicht nur AMD vorläufig in die Schranken weisen, sondern auch mittel- bis langfristig bei der eigenen Garde den Preis pro Kern senken.
Neuer Sockel erforderlich
Die Basistaktraten liegen zwischen 3,3 und 4,4 GHz. Preislich veranschlagt Intel allerdings das Top-Modell mit rund 2000 US-Dollar. Wahrscheinlich wird der Prozessor frühestens im August auf den Markt kommen. Weiter geplant ist ein Core i9-7920X mit zwölf Kernen und 24 Threads sowie Ausführungen mit bis zu zehn Kernen. Die thermische Verlustleistung der Skylake-X-Modelle ist aber nicht ganz ohne: Diese verbraten zwischen 140 und 165 Watt, was allerdings doch eine bemerkenswerte Verbesserung gegenüber früheren Enthusiasten-Prozessoren ist. So lag Intels i7-5960X mit acht Kernen schon bei 140 Watt; AMDs neuer High-End-Prozessor R7 1800X mit acht Kernen kommt dagegen mit nur 95 Watt TDP aus.
Multicore-Speed und grösserer Cache
Für die neuen Intel-Chips wird es zudem neue Motherboards brauchen. Die „Unlocked Intel Core X“-Serie setzt auf den neuen Chipsatz X299 und den Sockel LGA 2066. Neuerungen gibt es auch beim Turbo-Boost-Verhalten: Statt nur einen Kern hochzujagen, können auch zwei Kerne zusammen hohe Taktraten erreichen. Ausserdem hat nun jeder Kern einen grösseren Cache zur Verfügung (statt wie bisher nur 256 KB gibt es für jeden Kern 1 MB L2-Cache). Dafür wird der langsamere Gesamt-Cache für alle Kerne (L3) etwas kleiner. Dieser fasst nur noch 1,375 statt 2 MB. Skylake-X ist dabei offenbar eng verwandt mit der Xeon-Familie aus dem Server-Bereich (Skylake-SP).
Die neuen Prozessoren bis zum Zehnkerner Core i9-7900X sind ab sofort lieferbar. Es fehlen allerdings noch Motherboards. Die Versionen mit zwölf und mehr Kernen kommen „bald“, wahrscheinlich im August.
*Simon Gröflin ist Redakteur von PCTipp. 

Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*