Die zuletzt in den Arbeitsmarkt eingetretene Altersgruppe der 18-bis 24-Jährigen (Generation Z) ist beruflich am stärksten von den wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betroffen, wie eine neue Studie des ADP Research Institute, "People at Work 2021: A Global Workforce View", zeigt. [...]
Die Umfrage unter mehr als 32.000 Arbeitnehmern in 17 Ländern (Österreich ist nicht darunter) ergab, dass das Berufsleben von fast vier von fünf 18- bis 24-Jährigen beeinträchtigt wurde. Fast zwei von fünf gaben an, dass sie ihren Arbeitsplatz verloren haben oder von ihrem Arbeitgeber beurlaubt bzw. vorübergehend freigestellt wurden, während 28 Prozent der Arbeitnehmer aller Altersklassen derselben Meinung sind. Die Generation Z war sogar doppelt so häufig von diesen Auswirkungen betroffen wie ihre Kollegen in der ältesten Altersgruppe (55+).
Jüngere Arbeitnehmer leiden beruflich am meisten
Frage: Inwiefern hat es durch COVID-19 berufliche Auswirkungen für Sie gegeben?
Die Antworten betrafen Arbeitsplatzverlust, Beurlaubung oder vorübergehende Freistellung bei demselben Arbeitgeber:
- 18-24: 39 Prozent
- 25-34: 29 Prozent
- 35-44: 25 Prozent
- 45-54: 21 Prozent
- 55+: 19 Prozent
Zumindest teilweise als Folge davon ist der Optimismus der Generation Z hinsichtlich der nächsten fünf Jahre am Arbeitsplatz seit Ausbruch der Pandemie von 93 Prozent auf 83 Prozent gesunken – ein weitaus größerer Rückgang als bei jeder anderen Generation.
Martijn Brand, Senior Vice President und General Manager Central Europe bei ADP, kommentiert: „Die Generation Z hat gleich zu Beginn ihrer Karriere eine Menge beruflicher Turbulenzen erlebt. Für viele waren die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 eine Feuertaufe. Ermutigend ist jedoch, dass die jüngeren Arbeitnehmer trotz aller Widrigkeiten Entschlossenheit zeigen und durch Agilität ihre Karrieren sichern.“
Zukunftssichere Karrieren
Die Generation Z musste von allen Altersgruppen beruflich die größte Agilität beweisen. 36 Prozent von ihnen (im Vergleich zu 28 Prozent insgesamt) haben eine veränderte oder gänzlich neue Rolle übernommen. Ihre Arbeitgeber waren zu Anpassungen bei den Arbeitsweisen oder den benötigten Fähigkeiten gezwungen. In einigen Fällen musste auch der Betrieb umstrukturiert werden.
Darüber hinaus versucht jeder Fünfte der Generation Z aktiv, die berufliche Zukunft durch einen Branchen- oder Rollenwechsel abzusichern, während nur jeder siebte Arbeitnehmer insgesamt proaktiv eine Änderung anstrebt. Jüngere Arbeitnehmer bemühen sich auch verstärkt um die Vernetzung und den Ausbau ihrer Kontakte innerhalb ihres Unternehmens, was auf 30 Prozent der Generation Z und 40 Prozent der Millennials (25-34-Jährige) zutrifft.
„Mitarbeiter definieren Arbeitsplatzsicherheit oft anhand der Reichweite ihres beruflichen Netzwerks und der Fähigkeit, ihre Beziehungen zu nutzen, um unkonventionelle Karriereschritte zu gehen“, so Martijn Brand. „Das ist genau das, was wir bei der Generation Z beobachten: Sie finden neue Wege, um die Karriereleiter zu erklimmen. Das ist wichtig, denn der Eintritt in das Berufsleben während einer Rezession ist häufig mit großen anfänglichen Einkommensverlusten und erheblichen Veränderungen in den lokalen Arbeitsmarktstrukturen verbunden. Es kann Jahre dauern, sich davon zu erholen. Je mehr junge Menschen proaktiv handeln, desto besser.“
Die Studie fand auch heraus, dass die beruflichen Auswirkungen der Pandemie einen signifikanten Einfluss auf die Wohnsituation junger Menschen haben. Bei der Generation Z und den Millennials ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sie ihre Lebensumstände geändert haben oder dies planen: 85 Prozent bzw. 82 Prozent sagen, dass dies der Fall ist. „Das könnte langfristige Auswirkungen darauf haben, wie und wo Menschen arbeiten“, resümiert Brand.
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