Corona-Pandemie sorgt für Anstieg bei Hybrid Cloud-Technologien

Der aktuelle Hybrid-Cloud-Report 2021 von NTT zeigt die Bedeutung von Business-Agilität und unterstreicht die Rolle der Hybrid-Cloud für deren Umsetzung. Auch in Österreich wird dieses Thema für Unternehmen immer interessanter. [...]

In Österreich gibt es beim Thema Hybride Cloud-Architekturen noch Aufholbedarf." Roman Oberauer, Vice President Go to Market & Technical Services bei NTT Ltd. in Österreich. (c) NTT

In vielen Unternehmen hat man erst durch die Pandemie realisiert, dass die IT-Infrastruktur noch nicht so agil aufgestellt ist, wie es aktuell notwendig wäre. Im Gegenteil: Covid-19 hat die Defizite in der Cloud-Infrastruktur, der IT-Sicherheit und der Netzwerkarchitektur aufgezeigt und veranschaulicht, welche Faktoren die Anpassungsfähigkeit an Krisen und die Agilität der Unternehmen tatsächlich behindert.

Durch die Pandemie mussten die Unternehmen quasi über Nacht ihre Business Continuity sicherstellen und gleichzeitig die Arbeit vieler Mitarbeiter in sicheren Homeoffices organisieren. Und so bietet die aktuelle Situation trotz aller Herausforderungen auch die Chance, die eigene digitale Transformation anzugehen – oder im Idealfall sogar zu beschleunigen.

Der Hybrid-Cloud-Report 2021, für den NTT Ltd. 950 Entscheidungsträger in 13 Ländern befragt hat, unterstreicht die zunehmende Bedeutung hybrider Cloud-Technologien für Unternehmen. Aus Europa haben 463 IT- und Business-Entscheider an der Umfrage teilgenommen. Wichtige Ergebnisse:

  • Technologie sichert Business: 90 Prozent der Entscheider weltweit stimmten der Aussage zu, dass ihr Unternehmen in der Pandemie mehr als vorher gezwungen war, sich auf IT-Technologien zu verlassen.
  • Hybride Infrastruktur bringt Vorteile: Deshalb nutzen bereits 61 Prozent der befragten Unternehmen die hybride Cloud oder führen Pilotprojekte zu ihrer Einführung durch.
  • Hybrid Cloud ist die Zukunft: Die Umfrage ergab auch, dass weltweit weitere 33 Prozent der Befragten innerhalb der kommenden zwölf bis 24 Monaten eine Hybrid-Lösung implementieren möchten.

Die Zahlen dokumentieren, dass rund 94 Prozent der Befragten Hybrid-Modellen offen gegenüberstehen, bei denen bestehende IT-Infrastrukturen mit Cloud-Umgebungen integriert werden: Bereits jetzt sehen die meisten Unternehmen solche Modelle als entscheidend für datengesteuerte Prozesse und Echtzeit-Entscheidungen an, und ihr Anteil wird in Zukunft noch wachsen.

Hybrid Cloud steigert Effizienz

Die Hybrid Cloud sichert aber nicht nur die Geschäftskontinuität in Krisenzeiten, sondern hilft Unternehmen auch dabei, ihre Kosteneffizienz zu steigern und damit die Gesamtleistung des Unternehmens zu verbessern. Der Bericht zeigt, dass der Wunsch nach mehr Effizienz im IT-Betrieb für viele Unternehmen (41Prozent) der wichtigste Treiber für die Einführung der Hybrid Cloud ist. Das gilt besonders in Krisenzeiten, wenn Unternehmen gezwungen sind, zu einem Modell mit remote arbeitenden Mitarbeitern zu greifen, bei dem Daten und Anwendungen auf neue und oft unterschiedliche Weise zur Verfügung gestellt werden müssen.

Der Einsatz der Hybrid Cloud unterstützt ein Drittel der befragten Unternehmen auch dabei, die Geschwindigkeit der Bereitstellung von Anwendungen und Diensten zu verbessern. Auch dieser Faktor wirkt sich positiv auf die betriebliche Effizienz aus. Bei der Implementierung der hybriden Cloud hilft es allerdings, die Expertise von spezialisierten Managed-Cloud-Anbietern in Anspruch zu nehmen. In der Umfrage jedenfalls sind mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (53Prozent) dieser Meinung.

Hürden überwinden

Neben der Optimierung der Kosteneffizienz müssen Unternehmen bei der Einführung einer hybriden Cloud auch die veränderten Anforderungen an Sicherheit und Compliance berücksichtigen – ohne dabei die höhere Komplexität einer hybriden Lösung im Vergleich zu einer reinen On-Premises-Architektur aus den Augen zu verlieren. Die NTT-Studie hat zudem ergeben, dass fast die Hälfte der Befragten (46Prozent) die Herausforderungen bei IT- und Datensicherheit als größte Hürde für die Einführung einer hybriden Cloud sehen.

Die Studie ergab außerdem, dass die mangelnde Performance des eigenen Netzwerks sowie das Fehlen interner Fachkenntnisse als beträchtliche Hindernisse für die Einführung einer modernen Cloud-Umgebung angesehen werden. Diese Mängel aber drohen die Vorteile einer hybriden Infrastruktur zunichte zu machen. Für die Überwindung dieser Hindernisse ist die Wahl der richtigen Umgebung entscheidend, in der Unternehmen ihre geschäftskritischen Anwendungen sicher über öffentliche und private Clouds hinweg hosten.

Österreich hat Nachholbedarf

„Unternehmen in der ganzen Welt haben erkannt, dass hybride Cloud-Architekturen effizient und sicher sind“, so Roman Oberauer, Vice President Go to Market & Technical Services bei NTT Ltd. in Österreich. „Auch in Österreich wird dieses Thema immer interessanter für Unternehmen, gleichzeitig gibt es hier noch einiges an Aufholbedarf. Aber an guten Argumenten für die hybride Cloud mangelt es nicht: Sie bietet agilen Unternehmen eine optimale Netzwerkarchitektur, erfüllt alle Compliance-Anforderungen und eignet sich perfekt, um jede Form von Krise zu überstehen.“

Partnerschaften für den Erfolg

Die Zusammenarbeit mit externen Experten verschafft Unternehmen niedrigschwelligen Zugang zu dem notwendigen Know-how und den Fähigkeiten, die sie für die Einrichtung und den sicheren Betrieb ihrer Hybrid-Cloud-Umgebung benötigen. Auf die Frage nach der Art der genutzten Partner gaben 72 Prozent der Unternehmen an, dass sie mit Systemintegratoren zusammenarbeiten, während 58Prozent auf das Spezialwissen von Beratern für Informationssicherheit oder von MSSP (Managed Security Service Provider) zurückgreifen.


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