Die Covid-19-Pandemie stellt die IT-Strukturen und Digitalisierungserfolge der letzten Jahre in vielen Unternehmen auf eine harte Probe, doch CIOs sehen sich überwiegend gut gewappnet, wie eine internationale Umfrage von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, zeigt. [...]
84 Prozent der 150 Befragten bewerten demnach ihre IT-Performance im Kontext von Corona als gut oder sehr gut, obwohl die Krise das Geschäft bei der Mehrheit spürbar trifft (70 Prozent). Die Umstellung auf das kollektive Homeoffice gelang 72 Prozent der CIOs in weniger als drei Tagen. Während der laufende Betrieb somit rasch sichergestellt war, beschäftigen die IT-Leiter neue Herausforderungen abseits des Tagesgeschäfts.
Angst vor neuen Cyberbedrohungen im Homeoffice
63 Prozent der befragten IT-Experten befürchten neue Cyberbedrohungen, die etwa durch die Nutzung privater Netzwerke entstehen könnten. 38 Prozent sorgen sich, ob Bandbreite und Netzwerkkapazitäten an den Arbeitsplätzen zu Hause langfristig ausreichen, und ebenfalls 38 Prozent berichten von einer erhöhten Belastung der IT-Infrastruktur, die sie abfedern müssen. Trotz der krisenbedingten wirtschaftlichen Unsicherheit plant im Schnitt nur weniger als die Hälfte der Befragten (41 Prozent), die IT-Kosten noch im laufenden Jahr zu reduzieren. Höhere Quoten verzeichnen vor allem besonders betroffene Sparten wie die Konsumgüterbranche oder der Auto- und Industriesektor, wo 47 Prozent bzw. 56 Prozent der CIOs Kosten einsparen möchten.
„CIOs tragen branchenübergreifend mit dem Sicherstellen von Business Continuity und einer effektiven Homeoffice-Infrastruktur zur wirtschaftlichen Überwindung der Krise bei. Die Zurückhaltung bei vorschnellen Sparmaßnahmen zeigt, dass die IT außerdem ein wichtiger Hebel für die wirtschaftliche Erholung ist. Generelle Einsparungen in diesem Bereich führen zu substantiellen Wettbewerbsnachteilen. Wichtig sind deshalb Investitionen in Transformation wie etwa die Digitalisierung des Kundenerlebnisses und eine resiliente Supply Chain“, erläutert Edgar Simons, Director bei Strategy&.
Cybersecurity hat in Zukunft höchste Priorität
Mit Blick auf die strategischen Prioritäten sind die Wunschlisten der CIOs lang. 2020 legt die Mehrheit ihren Fokus auf die Verbesserung der Widerstandskraft gegen Cybergefahren (64 Prozent), Investitionen in digitales Kundenerleben (60 Prozent) und die Implementierung digitaler Kollaborations- und Arbeitsplatztools (58 Prozent). Für 2021 stehen Investments ins digitale Kundenerleben bereits auf Platz eins der strategischen Überlegungen (55 Prozent), gefolgt von Cybersicherheit (54 Prozent) und Investitionen in neue technologiegestützte Geschäftsmodelle (52 Prozent).
„Durch die Covid-19-Pandemie waren viele Unternehmen gezwungen, ihre digitale Transformation innerhalb kürzester Zeit deutlich voranzutreiben. Diese Not sollte nun zur Tugend gemacht und Digitalisierungsprojekte mit einem langfristigen strategischen Fokus gesteuert werden. Eine funktionierende IT-Infrastruktur und die Integration digitaler Prozesse in das Geschäftsmodell sind echte Standortvorteile für österreichische und europäische Unternehmen im intensiven Wettbewerb mit der US-amerikanischen und asiatischen Konkurrenz“, kommentiert Dieter Harreither, Partner und Leiter Technology Consulting bei PwC Österreich.
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