Wer über Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter oder Indiegogo auf Investorenjagd geht, ist gut beraten, die eigene Glaubwürdigkeit zu betonen, um Gelder einzutreiben. [...]
Forscher der Binghamton University fanden heraus, dass die Vertrauenswürdigkeit von Projektinitiatoren für potenzielle Geldgeber wichtiger ist als deren Expertise, ein neues Produkt marktreif zu machen und vertreiben zu können.
Komplexität braucht Vertrauen
„Crowdfunding ist interessant, weil man wirklich etwas kauft, das noch nicht fertig ist und das von jemandem, der es noch nie gemacht hat“, meint Ali Alper Yayla, Professor an der Binghamton University School of Management. Es gibt keine Produktbewertungen, also ist die Frage, aus welchen Gründen Geldgeber einem Projekt das Vertrauen schenken. Um das zu ergründen, hat sein Team täuschend echte Crowdfunding-Kampagnen-Seiten zu über 300 mehr oder weniger komplexen Produkten vom T-Shirt bis zum 3D-Drucker erstellt und möglichen Teilnehmern gezeigt.
„Wir haben festgestellt, dass die Leute sich eher um die Ehrlichkeit des Anbieters sorgen als darum, ob dieser die Fähigkeit und das Wissen hat, das Produkt fertigzustellen und zu liefern“, sagt Yayla. Bei Ideen, die aufwendiger zu verwirklichen sind, zeigte sich sogar verstärkt, dass potenzielle Geldgeber den Ruf wichtiger finden als das Know-how für eine fachgerechte Umsetzung. Das ist ein Ergebnis, das die Wissenschaftler laut Yayla überrascht hat, da besonders komplexe Produkte in hohem Maß fachliche Expertise benötigen.
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